| Thema: |
|
||
| Autor: | harukathor | ||
| Datum: | 17.08.25 23:17 | ||
| Antwort auf: | Re:Trump: Donbas für Verhandlungen und Versprechen von Guy | ||
>Läuft es wie Du sagst sinkt Russland in der Gunst der USA - und die natoähnlichen Sicherheitsgarantien für die Ukraine würden greifen. Momentan sehe ich Putin bei so einem Manöver eher in Trumps Gunst steigen; und die USA würden keinen Finger rühren. „Natoähnliche Sicherheitsgarantien“ ohne echte Mitgliedschaft sind faktisch nur denkbar, wenn dauerhaft über 200.000 westliche Soldaten in der Ukraine stationiert würden – mit der Garantie, dass sie auch bei hohen Verlusten nicht abziehen. Dafür gibt es aber bislang null Anzeichen. Alles andere sind leere Versprechen, die im Ernstfall reihenweise einkassiert werden. >Dann sprint China ein oder sonstwas. China ist unberechenbar, aber sicher kein echter Freund Russlands, sondern mehr ein Rivale, der die Schwäche Moskaus ausnutzt. Nicht ohne Grund hat sich Russland zuletzt eher an Nordkorea angelehnt. >Es wird seit Anfang des Ukrainekrieges selbst von vielen "Experten" gesagt, dass Russland das alles nicht lange durchhalten können wird. >Das ist nun ca. 3,5 Jahre her. > Die wirklich guten Experten (die in den Medien oft kaum vorkommen, weil ihr Fachgebiet nicht PR ist) waren sich ziemlich einig: Russland kann das noch eine Weile durchhalten – wenn es bereit ist, im Grunde ökonomischen Selbstmord zu begehen. In der Zivilwirtschaft ist der quasi bereits passiert, da nur noch der Militärapparat die Wirtschaft am Laufen hält. Und da wird es interessant zu sehen, wie der künftig noch finanziert werden soll, nachdem so ziemlich jeder letzte Tropfen aus Banken und Unternehmen herausgepresst wurde und die Ukraine gezielt die Öl- und Gasinfrastruktur mit Drohnen ausschaltet: Putin hat zumindest schon mal angekündigt, die Militärausgaben im nächsten Jahr deutlich zurückzufahren. Das kann man als Manöver zur Beschwichtigung der Bevölkerung sehen, aber die offiziellen Zahlen sind mittlerweile erschreckend – und das waren sie 2022, 2023 und 2024 definitiv nicht auf diesem Niveau. Wenn du viel Zeit mitbringst und der englischen Sprache mächtig bist, gibt es hier eine exzellente Präsentation zur Sitation der russischen Wirtschaft, die sich inzwischen sogar weiter verschlechtert hat: [https://www.youtube.com/watch?v=w9HTJ5gncaY]. Der Kanal ist ohnehin kaum zu schlagen, wenn es um Analysen geht. Dass es Russland schlecht geht, ist dabei überhaupt nicht verwunderlich: Kriege sind nahezu immer selbst für den Aggressor extrem wirtschaftsschädigend, da kaum etwas produziert wird, was der Volkswirtschaft zu gute kommt. Eine einschlagende Rakete ist auch für den Angreifer ein Totalverlust, zu dem dann eventuell später sogar Reparationszahlungen dazu kommen. Ein Panzer erwirtschaftet nicht den geringsten Ertrag, ein Kampfflugzeug verursacht nur Kosten etc. Es ist deshalb äußerst selten, dass aus einem modernen Krieg ein strahlender Gewinner hervorgeht. Eine der wenigen Ausnahmen ist die USA im Zweiten Weltkrieg, da auf deren Heimatboden nicht gekämpft wurde, die USA nach dem Krieg mit dem Marshallplan Exportmärkte erschließen konnten und die Umstellung der Industrie einen enormen Produktivitätsschub verursachte. Europa war dagegen wirtschaftlich komplett am Boden. |
|||
| < antworten > | |||