Thema:
Re:Hui: Stadtfest in Dresden Pfui: offene Nazikleidung flat
Autor: Fred Labosch
Datum:18.08.25 13:41
Antwort auf:Re:Hui: Stadtfest in Dresden Pfui: offene Nazikleidung von suicuique

>>>Am Wochenende fand wieder das jährliche Stadtfest in Dresden statt und es war wie die letzten Jahre wirklich cool. Über die ganze Stadt verteilt gab es unzählige Bühnen mit Showacts, Attraktionen, Essensstände und insgesamt eine wirklich tolle Stimmung. Gestern starteten dann auch noch die World-Transplant-Games (die Olympiade für alle Menschne mit transplantaten - [https://wtg2025.com/]) und das große Abschlussfeuerwerk am Sonntagabend war mit eines der besten Feuerwerke die ich je gesehen habe.
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>>>Leider gab es für mich auch ein riesiges Pfui und zwar die Menge an offensichtlicher Nazikleidung, die völlig ungeniert getragen wurde. So viele Leute mit Marken wie Thor Steinar, Lonsdale, Consdaple, Kreuzritter oder Phallanx habe ich noch nie auf einem Haufen gesehen. Was es so besonders für mich machte, war das schon fast stolze Ausführen dieser Kleidung.
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>>>Besonders auffällig leider mal das klassische Bild: Grüppchen von offensichtlich alkoholisierten "Intelligenzbestien", mit entsprechendem Auftreten und eben dieser Fasho-Fashion. Überwiegend Männer, aber diesmal auch einige Frauen was für mich in diesem Ausmaß auch neu war und das Ganze noch erschreckender macht.
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>>Wird sowas denn in der Lokalpresse thematisiert? Gibt es Veranstalter, die man darauf ansprechen könnte? Findet das Fest in einem abgesperrten Bereich ab, wo man via Hausrecht o.ä. Personen mit textilem nationalistischem Propagandamaterial den Zugang verweigern könnte, das aber nicht tut? Gerade Letzteres findet sich doch auch in so ziemlich jeder Stadionordnung etc.


Die Veranstaltung ist halt über das ganze Stadtgebiet verteilt und bei 600.000 Besuchern sind hier wohl max. Stichproben möglich. Rechtlich beurteilen kann ich dies nicht.

>Das hat mich jetzt interessiert und ich habe nachgeschaut:
>[https://stores.eintracht.de/rechtliches/stadionordnung-deutsche-bank-park/?utm_source=google_organic]
>
>Bis auf allgemein gehaltene Passagen finde ich nichts hierzu.
>
>"Untersagt ist solchen Besuchern weiterhin:
>...
>diskriminierende, rassistische, fremdenfeindliche, nationalistische, antisemitische, gewaltverherrlichende und/oder radikale Parolen, namentlich rechtsradikale oder linksradikale Parolen zu äußern oder zu verbreiten bzw. durch Gesten eine entsprechende Haltung kundzugeben,  entsprechende Kleidung (mit Schriftzügen und/oder Symbolen) zu tragen sowie Gegenstände (wie bspw. Banner, Plakate, Fahnen) einzubringen bzw. zu zeigen;
"
>
>Hier ist zb explizit von Parolen und Symbolen die Rede.
>Nicht von Herstellern. Ich denke auch nicht dass es so einfach ist, das für alle transparent und *in jedem Fall* zu reglementieren.
>
>Ich mein, selbst als jemand der keine Berührungen zu der "Szene" hat weiss ich von Steinar, Londsdale und Consdaple.


Bei Steinar und Consaple ist die Sache klar, bei Londsdale eher nicht. Die Marke kämpft seit über 20 Jahren gegen ihre Vereinnahmung.
[https://lonsdale.de/products/against-racism?srsltid=AfmBOopDNvNrXd56BaQIqPipPuR2c-dSa-GjXa4g0GvaQ--mETUT8Zct]
[https://www.deutschlandfunkkultur.de/fred-perry-und-lonsdale-wie-sich-zwei-modemarken-gegen-100.html]

>Kreuzritter und Phalanx höre ich zb zum ersten Mal.

Ich auch.

>>Womit ich nicht sagen will, dass man im Regelfall "zufällig" in den Besitz solcher Kleidungsstücke kommt. Ich vermute zb dass ich das Zeug kaum aus dem normalen Einzelhandel beziehen könnte. Aber würde mir das jemand (mit böswilliger Absicht) schenken wäre ich komplett unbedarft damit in der Öffentlichkeit unterwegs.

Londsdale gibt es bei Zalando. Den Rest, keine Ahnung.

>Will sagen: da gibt es doch sicher ne Grauzone in der Du nicht erwarten kannst dass jemand das nicht anzieht ohne dass es eine Auflistung "gebannter" Firmen gibt. Mit dem Verweis auf Parolen und Symbole wirst Du dem jedenfalls nicht bequem begegnen können.

Ich sehe dies auch eher schwierig umzusetzen.


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