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| Autor: | Guy | ||
| Datum: | 31.08.25 11:11 | ||
| Antwort auf: | Pfui: Ausgebrannt vom... Spaß? von Arakon | ||
Werde im September 50. Und da ist das wohl auch normal. Im Rahmen meines Jobs war ich mal auf einem Seminar, wo u.a. auch "die werberelevante Zielgruppe der 16- bis 49-Jährigen" thematisiert wurde und warum diese ist, wie sie ist: Statistisch ist es wohl in der Tat so, dass sich das Kaufverhalten so ab 50 rum bei den meisten Menschen relativ stark verändert und Leute ab 50 deutlich weniger auf Werbung & Co. reagieren. Die sind halt nicht mehr so geil auf Zeug. Oder, wie es der Typ dort ausdrückte: "Die Leute ab 50 kaufen nicht mehr. Kein' Bock mehr auf Kaufen!" Bei mir habe ich den Prozess zu "gibt mir immer weniger" schon vor ca. 20 Jahren angefangen, zu beobachten. Fing ganz langsam mit Zocken an (wurde seitdem immer kürzer und weniger) und breitet sich seitdem bis heute auf immer mehr aus. Seitdem hänge ich mich immer mehr in meinen Job, was zu der abendlichen Erschöpfung führt, die Du beschreibst. Andererseits steige ich dadurch immer weiter auf und verdiene auch mehr Kohle. Und hey, wenn ich abends meine, ich muss um 20:30 Uhr oder 21:00 Uhr ins Bett (meistens ists aber eher so zw. 21:30 und 22:30 Uhr), dann ist das auch voll okay! Seit ich vor ca. 15 Jahren meinen Schlafrhythmus gefunden habe, schlafe meist sehr gut und wache auch meistens weitestgehend entspannt auf. Ready for a New Day. Am meisten Spaß in der Freizeit machen mir mittlerweile Heimwerk- oder PC-Projekte, z.B. Server, wie Du es beschreibst, Heimkino-PC, usw., aber auch: Kinoraum bauen, Bad selber renovieren, Flur renovieren, demnächst Küche renovieren. Dazwischen macht dann auch mal Zocken oder Film Gucken wieder Spaß. Außerdem mache ich seit Januar 5x die Woche, also jeden Morgen, bevor ich zur Arbeite gehe, eine halbe Stunde Frühsport am Heimtrainer, was mir sehr gut tut. Zudem fahre ich bei schönem Wetter abends auch immer mal ne Stunde E-Bike durch die Natur. Hinzu kommt gesünderes Essen, das ich selber zubereite (viel Japanisches, Bowls, aber auch mal ein schönes Steak Medium-Rare) - was nicht heißt, dass zwischendurch nicht auch mal ein Schokoriegel oder ne Tüte Chips sein darf. Mit dem Platz für Sammelkram ists bei mir auch dasselbe, deshalb wird auch das weniger (ist aber nicht komplett eingestellt). Insgesamt merke ich, dass, gerade in den letzten Jahren, die materiellen Dinge, auf die ich scharf bin, weniger werden (was eingangs Erwähntes bestätigt). Gibt schon noch ein paar, aber die Balance aus "Dinge die ich haben will" zu "Dinge, die ich mir leisten kann" verschiebt sich immer mehr in Richtung Letzteres. Der FOMO wird immer weniger bei mir. Das führt hin und wieder auch bei mir gefühlsmäßig, genau wie Du es beschreibst, zu einer gewissen "Leere". Es lässt mich aber, auch wenn ich nicht ansatzweise reich bin, zumindest finanziell relativ gelassen in die Zukunft sehen - was mir wiederum ein hohes Maß an Beruhigung einbringt, das ich lange Zeit nicht hatte. Letztendlich muss man sich IMO bewusst machen, was man alles Schönes besitzt und gemacht/erreicht hat und das mit dem, was man noch will ins Verhältnis bringen. Dann noch die Dinge, die einem gefallen, wirklich in vollen Zügen genießen und von den Dingen (und Menschen), die einen nerven, einen möglichst großen Abstand gewinnen. Dadurch komme zumindest ich zu dem Schluss, dass das Leben doch gar nicht so schlecht ist. Und wenn's vorbei ist, egal ob morgen oder in 30 Jahren, dann ist es halt vorbei, ich kann jetzt schon sagen, dass ich gut gelebt habe. "Herr gib mir die Gelassenheit, die Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann, den Mut und die Mittel, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, zwischen beidem unterscheiden zu können." So say we all, this is the way! ;-) |
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