Thema:
Re:Wiedereinstieg nach / während Burnout ist schwer. flat
Autor: Pfombo
Datum:02.09.25 10:50
Antwort auf:Wiedereinstieg nach / während Burnout ist schwer. von Doc Ower

>War jetzt sechs Wochen krank geschrieben, bin seit gestern wieder im Dienst, auch weil ich Angst vorm Krankengeld hab (und den Unterhaltszahlungen, die ich dann anpassen müsste).
>
>Gestern war ich ganz motiviert und gut drauf, heut ists echt schwer.
>
>Firma ist bemüht, aber die wollen natürlich auch Umsatz machen. Hab darum gebeten keine mehrtägigen Dienstreisen zu haben... was bestätigt wurde, jetzt hab ich Termine eingetragen bekommen die auf einen Tag gehen... wenn man nen 11 - 12 Stunden Tag auf sich nimmt.
>
>Noch keine Ahnung ob und wie ich das stemmen soll.
>
>Krank ist keine Option mehr, weil dann gibts Ärger mit der Ex wegen weniger Unterhalt. Arbeiten ist noch echt ne Last.
>
>Wenns Leben ein Game wär, würd ich paar Speicherstände früher laden jetzt.


Ich bin diese "Strategie" sehr lange gefahren, mindestens 4, vielleicht sogar 9 oder 10 Jahre. "4 Jahre" sage ich, weil ich ungefähr da begonnen habe, einige Aufgaben abzulehnen, weil ich sie definitiv nicht mehr zufriedenstellend lösen konnte und dabei auch noch schlecht draufkam. Da ich aber weiterhin Aufgaben gut erledigen konnte, ließ sich dies noch ne ganze Weile hinauszögern. Der "Nix geht mehr"-Breakdown kam trotzdem.

Dieses bekackte Getriebenwerden ist einerseits eine Illusion von einem selbst, andererseits ja auch eine Realität. Wie du sagst, Kohle brauchen wir leider. Dennoch würde ich an deiner Stelle deinen Problemkomplex weiterbesprechen. Irgendwen musst du doch bestimmt haben, der zuhören und mit dir Alternativrouten planen kann, oder?

Edit: Burnout halt ich für eine gesellschaftsfähige Umschreibung, um nich Depression sagen zu müssen. Und Depression ist auch zu unrecht stigmatisiert. Sie kann ein Spektrum haben, unterschiedliche Ausprägungen und Episoden, sie kann hochfunktional sein, aber sie hat immer eine Basis: Die Niedergedrücktheit im Sinne des Wortes. Und was drückt einen nieder? Last. Last drückt, und dein Organismus sagt dir das. Doch leider sagt er dir nicht, was genau die Last ist. Doch auch Last hat eine Essenz: Sie definiert sich durch die Abwesenheit von dem, was du willst oder brauchst, also durch einen Mangel. Denn wenn du das hättest, was du willst oder brauchst, würdest du auch keine Last verspüren.


< antworten >