| Re:Das Diktatorteffen macht deutlich... |  |
>Das wird man ja seit Jahren nicht müde zu erzählen. Unter Xi ist die Gefahr größer geworden, weil er sich vielleicht in die Geschichtsbücher schreiben will. Ob er dafür das Risiko eingehen würde die Wirtschaft gegen die Wand zu fahren? Keine Ahnung. Ansonsten sehe ich da nur ein Szenario bei dem ein Angriff erfolgen würde und zwar wenn sich Taiwan für unabhängig erklärt, was unter der aktuellen Regierung natürlich nicht ganz ausgeschlossen ist.
Ich sehe das Szenario im Horizont 10-15 Jahre auch unabhängig der Erklärung der Unabhängigkeit. Sobald Xi das Risiko gering genug einschätzt, wird er den Plan aktivieren.
>Was ich so mitbekomme ist, dass die Leute müde von der ganzen Situation sind. Bei der Präsidentenwahl 2024 konnte der aktuelle Präsident der DPP zwar mit 40% gewinnen, im Vergleich zu seiner Vorgängerin die noch bei 57% lag, kann man das aber durchaus auch als Schlappe bezeichnen. Dafür ist die TPP neu hinzugekommen, eine Partei die sich wieder auf deutlich dringendere Themen wie Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot etc. konzentrieren will und nicht auf die Fragen bzgl. Unabhängigkeit / Wiedervereinigung.
Korrekt, und das ist ja auch gut so. Die Innenpolitik kam hier und da zu kurz, was auch die Bevölkerung kritisiert.
>Und btw. gibt es auch keine Mehrheiten in Taiwan für eine Unabhängigkeit (und auch nicht für eine Wiedervereinigung).
Ist auch mein Eindruck. Ich spreche ja regelmäßig mit Taiwanesen und war auch letztes Jahr wieder vor Ort. Die Meinung kommt natürlich auch zustande, weil man den Konflikt scheut und sich eine gute Nische gesucht hat zur Koexistenz. Finde ich smart von Politik und Bevölkerung: nicht anecken, kein Aufbegehr, und dennoch bleibt man weitestgehend eigenständig, mit komplett eigenem polistischen System und einer Gesellschaft, die immer noch sehr anders ist als die in China - auch wenn China sich durch die neue Mittelschicht, kulturell usw. ebenfalls immer mehr entwickelt.