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| Autor: | token | ||
| Datum: | 05.09.25 14:29 | ||
| Antwort auf: | Re:Wiedereinstieg nach / während Burnout ist schwer. von suicuique | ||
>Folgendes würde ich noch gern kommentieren. Sieh es mir bitte nach dass ich das auf rationaler und nicht emotionaler Ebene tu. Da fehlen mir schlicht die persönlichen Erfahrungen. > Alles gut, so eine, ich sag mal, technische Perspektive, ist ja durchaus bereichernd für das tatsächliche Gesamtbild. In meiner persönlichen Auslegung "warum sind diese Regularien wie sie sind" steckt ja, das ist mir durchaus bewusst, mit Sicherheit ein dicke Portion Bias aufgrund der gemachten Erlebnisse drin. >Ich vermute der Grund dafür liegt darin dass im Urteil zur Unterhaltszahlung ein Festbetrag definiert wird. Und nicht ein Prozentsatz deines Gehaltes. So muss "lediglich" geprüft werden ob nach Abzug der festen Unterhaltszahlung noch genug übrig ist dass man über dem Selbstgehalt bleibt. >So wie Gehalts- und Karrieresprünge nach oben sich nicht sofort in einer Anhebung auswirken, so fehlt damit auch eine automatische Anpassung nach unten wenn man gesundheitsbedingt berufsmäßig kürzer treten muss. >Ich kann nur vermute dass der Weg über einen Festbetrag der praktikablere Weg ist: da kann man kalkulieren. Was braucht das Kind? Was kann der Vater leisten? Sieht erst mal einfach und simpel aus. Für das Phänomen Krankengeld ist das eine wie ich finde schon schlüssige Erklärung. Wobei das Phänomen Krankengeld für mich noch nicht der eigentliche Aufreger ist, sondern eher eine schlüssige Illustration für diese Diskrepanz zwischen Berechungsgrundlage und perspektivischem Umgang mit dieser Berechnungslage die sich dann meines Erachtens über das Krankengeld hinaus fortsetzt. >Berücksichtigt in der Umsetzung aber halt nur bedingt Veränderungen, weswegen es dann externe und weitere Möglichkeiten wie die Abänderungsklage braucht um diese Festlegung u. U. noch mal auf den Prüfstand zu legen. > Jo, aber selbst dabei werden imo viele Aspekte die Interessen des Zahlers entsprechen meines Erachtens nicht angemessen betrachtet. Insbesondere das Erkrankungsthema. Was ich hierbei auch als problematisch erachte ist, dass genau dann wenn du diesen Nachweis hast warum eine Reduktion in Ordnung ist, es schon zu spät ist. Siehe auch hier im Ast die Berichte zu Burnoutlern und dass sie nicht mehr in die Nähe ihrer einstigen Leistungsfähigkeit kommen. Das sehe ich ebenfalls bei einem betroffenen Arbeitskollegen, und sehe es auch bei mir selbst. Da bleibt, selbst wenn man übern Berg ist, ein recht spürbares und nachhaltiges Handicap als Souvenir. Du musst einfach schon vorher handeln, aber genau da hast du keine Argumente. >Dass man hierbei noch die Motive berücksichtigt warum der Unterhaltspflichtige nun weniger verdient leuchtet mir auch nach deiner Erklärung nur bedingt ein. >Revanchismus als Motiv ist mir da als Erklärung zu platt, aber ich kenn die Statistiken nicht. Ich mag nicht ausschliessen dass das tatsächlich oft ein Ventil ist um dem Ex-Partner eins auszuwischen. >Verstehe ich deinen Fall aber insoweit richtig, dass am Ende doch noch eine Neubewertung statt gefunden hatte? > Nein. Das Hauptproblem war einfach dieses Alleinverdienermodell. Wir hatten auch im Trennungsprozess genau darüber gesprochen, ich hatte da auch keinerlei Druck aufgebaut, durchaus auch Vorteile für meine Tochter darin erkannt, aber es gab eben auch ein klares Commitment dass dies kein Dauerentwurf darstellen soll. Wir hatten da so einige formale zwischenmenschlich besprochene Einigungen, unter anderem auch, dass wir nicht so ein Paar werden möchten dass irgendwann über Anwälte miteinander spricht, sondern Eltern die beide für das Kind da sind und gut miteinander auskommen. Was ich mir für unseren Umgang miteinander gewünscht hätte und was auch so besprochen war hatte dann aber eine sehr kurze Halbwertszeit, und meine Ex hat quasi instant den Rechtshammer geschwungen als sie nach der Beratung verstand was für Karten sie da in der Hand hat. Und sich, das wage ich einfach zu behaupten, sehr bewusst und sehr gezielt in ihrem Lebensentwurf durchfinanzieren lassen, um nicht auf nine-to-five gehen zu müssen, nicht weil sie das nicht konnte sondern weil sie es nicht wollte. Und als sie dann endlich einen Job hatte, was wie gesagt nach meinem kompletten meltdown bemerkenswert schnell von statten ging dafür dass es über Jahre und Jahre angeblich unmöglich war was zu finden, war das Gespräch ziemlich unkompliziert und man konnte sich schnell auf einen Handshake-Deal einigen, wo sich mein Vorschlag einfach daran orientiert hat dass ich downsizen kann, auf diesem Niveau klar komme und noch paar Gestaltungspuffer habe. Was der Gesetzgeber da gesagt hätte war mir auch egal, wie gesagt, dass ist nicht der Umgang den ich möchte, und ich fand es gut einfach wieder normal miteinander zu reden, und war natürlich immens erleichtert wieder einen Silberstreif am Horizont zu erkennen. Aber ich hab mal im Rahmen dieses Posts einfach kurz auf die Besoldungstabelle für ihre Tätigkeit geschaut und musste lachen, nun verstehe ich sehr gut warum mein Vorschlag so unkompliziert angenommen wurde ;) Ist mir aber auch wurscht, die Maus ist nun Flügge, ich überweise nun nach Absprache mit der Ex direkt auf das Konto meiner Tochter und da bekommt sie nun die Unterstützung die sie auf ihrem weiteren Weg braucht. Bin einfach nur froh dass diese schlimme Phase vorbei ist. |
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