Thema:
Der Sport ist besser als jemals zuvor flat
Autor: Iroquois
Datum:05.09.25 19:59
Antwort auf:1/2 OT: The Day F1 Sold Its Soul von TroyMcClure

Es gibt mehr Überholmannöver auf der Strecke, das Fahrerfeld wird immer besser, die Rennen sind viel unterhaltsamer als in den 90ern, 00ern und 10er Jahren. Ob die Motoren jetzt mehr oder weniger Jaulen definiert ja nicht die Rennaction oder den Wettberweb als solchen. Am Ende ging es immer darum, was Ingenieure und Konstrukteure aus dem gegebenen Reglement herausholen. Egal ob das jetzt V12 oder irgendwann Elektromotoren sein werden. Auch in den 00ern und 10ern oder 90ern sahen sich die Autos schon sehr ähnlich. Allerdings gibts jetzt immer noch genügend Spielraum, um sich essenziel (wenn auch optisch weniger deutlich) von Konkurrenten abzuheben. Man sieht das auch am Design von Seitenkästen und Co. wie unterschiedliche die Herangehensweisen ausfallen.

Klar, man hat sich im Marketing geöffnet und den Sport einem breiterem Publikum schmackhaft gemacht. Die Netflix-Doku-Show ist nichts für Hardcore-F1-Fans, aber das muss sie auch nicht sein. Sie ist ein Marketing-Vehikel um die Zielgruppe zu erweitern. Warum tut der Typ, als wäre das die F1? Als Core-Fan kommt man sehr gut darum, den Quatsch zu ignorieren. Auch um den sonstigen Social-Media-Quatsch. In den 90ern kam auch schon der Vorwurf, dass Interviews eher wie "PR-Aussagen" klangen. Und damals wie heute gabs trotzdem Typen, die dennoch immer wieder auf die Kacke gehauen haben. Heute ist das z.B. Max Verstappen.

Der Vorwurf, dass Fahrer sich der PR wimden würden und ihre Arbeit an Autos und am Fahren vernachlässigen ist nicht haltbar. Man erkennt heute, dass das Fahrerfeld in der Breite besser ausgestellt ist als früher. Dass Fahrer heute mitunter wie "Influencer" wirken, hat weniger mit der F1 als mit unserem Zeitgeist zu tun. Ist ja nun nicht so, als wäre das in anderen Sportarten anders. Man muss nur mal zum Fußball schauen.


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