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| Autor: | Jassi | ||
| Datum: | 06.09.25 04:58 | ||
| Antwort auf: | Bücher Thread #7 von Jassi | ||
So werte Leser, wieder möchte ich euch zehn Bücher vorstellen. Leider hatte ich während meines sömmerlichen Urlaub, Pech mi'm Wetter, sodass ich gezwungen war zu zocken statt am See zu lesen. Holly Lawford-Smith - Feminism Beyond Left and Right [https://www.amazon.de/Feminism-Beyond-Right-Holly-Lawford-Smith/dp/1509564802] [https://vorpolitisch.podbean.com/e/vorpolitisch-meets-holly-lawford-smith-eng/] Duch obigen Ppodcast bin ich auf Smith gestoßen. Eigentlich hatte ich dann vor Gender-critical Feminism von ihr zu lesen, aber da ich bereits diesebzüglich was von Kathleen Stock gelesen hatte, entschied ich mich ihr frisch erschienenes Buch zu lesen. Sie zeigt auf wie man sich die feminitische Bewegung von den damaligen Sufragetten in verschieden Lager teilte. Wieso sollte Feminismus ein rein linkes Thema sein, anstatt auf allen Seiten für die gemeinsame Sache zu kämpfen, konzentriert man sich lieber auf scheinbar unüberbrückbare Unterschiede. (TERF, Abtreibung, Religion, Kommunismus etc.) Als Beispiel nimmt sie folgende Analagoien: Während des 1.und 2. Weltkriegs machte sich vor allem die US-Linke für einen amerikanischen Kriegseintritt stark, bezüglich Vietnam sah das dann anders aus. Auf der anderen Seite konnten die US-Rechten gar nicht schnell genug in Afghanistan oder Irak einfallen, jetzt will man plötzlich überall raus. (Ich möchte noch anmerken, dass man das auch hier wunderbar bei den Grünen beobachten konnte: Pazifismus als Grundwert ist passe, jetzt twittert man „Free Leopard!“) Es ist wie in Das Leben des Brian mit der judäischen Volksfont und der Volksfront von Judäa. Aber die populäre Front sind Spalter. Nach L.-S. ist Feminismus auf folgende Defintion runterzubrechen. Feminismus = das Engagement, Frauen als unterdrückte Klasse zu befreien – jenseits ideologischer Zugehörigkeit, aber basierend auf ethischer Verantwortung und realer Solidarität Stephen E. Hanson/ Jeffrey Kopstein - The Assault on the State: How the Global Attack on Modern Government Endangers Our Future [https://www.amazon.de/Assault-State-Global-Government-Endangers/dp/1509563156] Durch folgenden Artikel bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden, der in den Blättern für deutsche und internationale Politik übersetzt abgedruckt wurde. (Dies geschieht aber z.B. auch für russiche/ukrainische Artikel oder Reden, die zeigen was die Leute dort lesen) [https://www.blaetter.de/ausgabe/2025/mai/mafiaboss-im-weissen-haus] Wer lieber das englische Original lesen möchte: [https://www.theatlantic.com/ideas/archive/2025/02/corruption-trump-administration/681794/] Nachdem ich folgenden Absatz gelesen hatte, wurde das Ding sofort bestellt: Im vergangenen Jahr haben zwei Professoren ein Buch veröffentlicht, das große Aufmerksamkeit verdient. In ihrem Buch „Der Anschlag auf den Staat: Wie der globale Angriff auf die moderne Regierung unsere Zukunft gefährdet“, lassen Stephen E. Hanson, Professor für Regierungslehre am College of William & Mary, und Jeffrey S. Kopstein, Politikwissenschaftler an der University of California Irvine, einen nahezu vergessenen Begriff wieder aufleben. Er geht auf Max Weber zurück, den deutschen Soziologen, der vor allem wegen seines bedeutenden Buchs „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ bekannt ist. [https://www.pw-portal.de/demokratie-und-frieden/ueberblick/stephen-e-hanson-jeffrey-s-kopstein-the-assault-on-the-state-how-the-global-attack-on-modern-government-endangers-our-future] Obige Rezension zeigt u.a. was es mit dem Begriff „Patrimonialismus“ auf sich hat, welche Charakteristika dieser beinhaltet und wo er wie zur Geltung gekommen ist, aber auch was man ihm laut Autoren entgegenstellen kann. Jonas Tögel - Kognitive Kriegsführung: Neueste Manipulationstechniken als Waffengattung der NATO [https://www.amazon.de/Kognitive-Kriegsf%C3%BChrung-Neueste-Manipulationstechniken-Waffengattung/dp/3864894220] [https://www.ardmediathek.de/video/swr1-leute/dr-jonas-toegel-oder-propagandaforscher-oder-das-ist-kognitive-kriegsfuehrung/swr/Y3JpZDovL3N3ci5kZS9hZXgvbzE5MDUwMzg] [https://www.youtube.com/watch?v=IOOyZt1V23w] Bent-Erik Scholz hatte in seinem Podcast dieses Buch immer wieder gelobt, mir war es zwar bekannt, aber ich war skeptisch, ob das Buch eher populär denn wissenschaftlich sei. Dolch folgender Link überzeugte mich: [https://journalistik.online/ausgabe-1-2024/sammelrezension-kriegspropaganda/] Für uns ist es doch ganz offensichlich: Wir sind die Guten, die Bösen das sind die anderen wie z.B. die ganzen Putin-Cyborgs im Internet. Wenn wir irgendwo was bombardieren, dann ist es wie z.B: Trittin in der Augustgabe'25 der Blätter schreibt: „..ein völkerrechtlich schwieriges militärisches Agieren im Kosovo zur Verhinderung weiterer massiver Menschenrechtsverletzungen.“ Gräuelpropaganda? Bitte? [https://de.wikipedia.org/wiki/Brutkastenl%C3%BCge] Doch welche Mechanismen werden denn jetzt nach Land, See, Luft, Weltall und Cyberraum auf dem 6. Schlachtfeld - menschlichen Psyche bzw. kognitiven Sphäre - wirksam? Schaut man sich bekannte Sozialexperimente wie das von Milgram oder Asch an, sollte das einem klar werden. [https://de.wikipedia.org/wiki/Konformit%C3%A4tsexperiment_von_Asc] („Jeder darf seine Meinung sagen, aber er braucht sich über den Gegenwind nicht wundern“, ist eine dumme weil für die Demokratie giftige Aussage. BTW: Obiges Experimernt zeigt aber auch, dass ein Unterstützer schon reichen kann! Auch der 3rdperson-Effekt gehört dazu. (Ich bin natürlich vor diesem gefeit! Und zwar zu 100%) Als ich dann von Edward Bernays Machenschaften im Auftrag der United Fruit Company in den „Bananenrepubliken“ las, schlackerte ich nicht nur gewaltig mit den Ohren, sondern verstand auch endlich, dass Gabriel Maria Marquez in seinem Buch Hundert Jahre Einsamkeit sich nicht einer Allegorie bediente, sondern das es wirklich um Bananenproduzenten ging. [https://lisa.gerda-henkel-stiftung.de/interview_edwardbernays] So findet es sicher nicht nur der Autor sinnvoll schon an Schulen die Schüler psychologisch/kognitiv zu impfen. (Ob sich wohl dafür auch Kunst wie z.B. Literatur über Dystopien eignet?) Ich möchte an diese Stelle folgenden Podcast empfehlen, wo die fabelhafte Constanze Kurz vom CCC mit einem Linguisten und einer dritten Person deutsche Zeitungstexte analysiert. [https://neusprech.org/kategorie/neusprechfunk/] Auf das „common narrative“ wurde ich vor langer Zeit (zu Anfang meines Türsteherkarriere) durch eine damalige Kassiererin (Politikstudentin) aufmerksam gemacht. Es ist doch erstaunlich wie immer schneller sich die heutige Medienlandschafteinig ist. Meinungsdiversität? Von so was wie dem Historikerstreit kann man doch heute nur träumen. Oder fällt euch ein Journalist ein, der sich gegen die Wehrpflicht ausspricht? Aber hej, wieso macht dann LOGO nicht 'ne Sendung zu diesem Thema? ÖRR für Kinder, was soll da schon schief gehen? [https://www.logo.de/logo-no-front/diskussion-wehrpflicht-pro-kontra-100.html] Beste Stelle Kind: „Ich will im Krieg nicht sterben“ Moderator: „Du bist egoistisch.“ Für Wehrpflicht sein, aber selber dort nicht hinwollen ist genau mein Humor. Gell, liebe Grünenwähler? „Der schlaueste Weg, Menschen passiv und gehorsam zu halten, ist, das Spektrum an akzeptabler Meinung streng zu beschränken, aber eine sehr lebhafte Debatte innerhalb dieses Spektrums zu ermöglichen – sogar die kritischeren und die Ansichten der Dissidenten zu fördern. Das gibt den Menschen ein Gefühl, dass es ein freies Denken gibt, während die Voraussetzungen des Systems durch die Grenzen der Diskussion gestärkt werden.“ Noah Chomsky Thomas Nagel - Moralische Gefühle, moralische Wirklichkeit, moralischer Fortschritt [https://www.amazon.de/Moralische-moralische-Wirklichkeit-moralischer-Fortschritt/dp/3518588281] Durch den Philosophie -Podcast „Geister“ bin ich auf dieses Buch gekommen. Thomas Nagel ist 'ne echte Kapazität auf seinem Gebiet, weshalb ich diese Gelegenheit nutzen wollte, um endlich mal was von ihm zu lesen. [https://www.spektrum.de/rezension/buchkritik-zu-moralische-gefuehle-moralische-wirklichkeit/2258351] Da ihr obige Rezension sicher gelesen habt, brauch ich nicht weiter ausführen wieso sich Nagel mehr für den Konsequentialismus/Utilitarismus stark macht und nicht für die Deontologie. Sprich: Spock („The needs of the many outweigh the needs of the few.“) ist ihm näher als Picard (The Prime Directive is not just a set of rules. It’s a philosophy. And a very correct one. Mister Nagel, I beg to differ. Was aber auch nicht verwunderlich, denn allgemein gilt, dass die Amis eher Utilitaristen sind, während „wir“ durch die Prägung europäischer Kontinentalphilosophen zur Deontologie neigen. Analog verhält es sich mit Waffen und Sexualität. Ein nackter Nippel sprengt dort den Superbowl, während es bei uns keine Waffen im Supermarkt gibt. Dennoch: Lieber Deontologie und dicke Dutten statt Uzis und Utilitarismus. Christa Wolf – Kassandra [https://www.amazon.de/Kassandra-Erz%C3%A4hlung-taschenbuch-Christa-Wolf/dp/3518460528] Um was geht’s? Hier die Playmobil-Kurzform Kassandra to go (Wolf in 10,5 Minuten) [https://www.youtube.com/watch?v=YVdemL1RmoA] Puh, wie schon bei Herta Müller gilt auch hier: Anspruchsvolle Kost. Wolf verlangt dem Leser was ab. Eiegntlich hab eich bisher imemr geschrieben, das ich bewusst versuche keine tieferen biografischen Kenntnisse über zu erlangen, weil das Werk für sich stehen soll. Doch war es für mich schier nicht möglich es nicht als Allegorie auf den DDR-Apparat zu sehen, zu dem, hilft es in griechische Mythologie fit zu sein. Tat ich mich anfangs noch schwer, kam ich immer mehr rein in den Roman, was aber auch daran lag, dass die Metaphern für mich leichter zu dechiffrieren waren. „Kassandra“ hat ein Gefühl wer Spitzel war, wer zu den Opportunisten gehört. Wieso können das so viele nicht sehen? (Sie schauen nur. ^^ ) Sarah Bakewell - Das Café der Existenzialisten: Freiheit, Sein und Aprikosencocktails [https://www.amazon.de/Das-Caf%C3%A9-Existenzialisten-Freiheit-Aprikosencocktails/dp/340669764X] [https://www.perlentaucher.de/buch/sarah-bakewell/das-cafe-der-existenzialisten.html] [https://www.deutschlandfunkkultur.de/sarah-bakewell-das-cafe-der-existenzialisten-lebenskunst-100.html] Rüdiger Safranski hatte dieses Buch im Literaturclub empfohlen, angesichts der Thematik war ich nicht verwundert, als ich dann feststellte, dass er zweimal geannt wird noch weniger. Eins vorneweg: Das Buch liest sich super, wer also beim Thema Existentialismus ein bisschen mehr wissen will als nur „Die Existenz geht der Essenz“ voraus, hat hier eine hervorragende Gelegenheit in dessen Historie einzutauchen. Und die Autorin fängt wirklich von vorne an, denn sie startet bei Edmund Husserl, geht dann über zu dessen Schüler Martin Heidegger bevor sie sich dann des Triumvirats Sarte – Beauvoir – Camus annimmt und stellt auch heutzutage nicht ganz so bekannte Intellektuelle wie Merleau-Ponty vor. Es ist eh erstaunlich wem man alles in diesem Buch über den Weg läuft. Sobald Heidegger genannt wird, darf eine Hannah Arendt nicht fehlen. Selbst der amerikanische Schriffsteller Richard Wright kommt vor (als schwarzer Soldat in Frankreich stationiert fühlte er sich iGg. zu seiner Heimat willkommen) Natürlich bettet die Autorin gekonnt die historischen Umstände ein. Ähnlich wie bei Kafka können wir einfach nur heilfroh sein, dass Husserls Schriften nicht den Nazis in die Hände fielen. Was da alles vor sich ging, bietet locker Stoff für eine spannenden Film. Natürlich erhält Sartre den meisten Raum in diesem Buch. So musste ich lernen, dass ich eines seiner wohl bekanntesten Zitate („Die Hölle, das sin die anderen.“) bisher immer falsch aufgefasst habe. Bei Simone de Beauvors Biografie musste ich stellenweise schmunzeln, ist sie doch für viele Feministinnen nicht nur aufgrund ihres Werke Das andere Geschlecht eine Art Schutzheilige. (Ihr Schlüsselroman Die Mandarins von Paris (Kellerfund) liegt hier immer noch ungelesen neben mir.) Beauvoirs Männergeschmack war klar definiert: Für sie kamen nur Männer in Frage, die ihr überlegen waren. Für Sartres Intellekt galt dies allemal. Wenn es aber um Frauen ging, war sie asu heutiger Sicht unfeministisch unterwegs: So hatte sie mit zwei ihrer Studentinnen eine Affäre. Scheiß auf Abhängigkeitsverhältnis: You go girl! Wie die Autorin die letzten Stunden aller Protagonisten in Szne setzt ist *chefskiss * Doch die Passagen über Albert Camus machten mir wieder klar, wieso er einer meiner Lieblingschriftsteller ist. Dass es zum großen Streit zwischen ihm und Sartre kam, der diese Freundschaft auseinander brechen ließ ist bekannt. Di es lag aber nicht nur an den unterschiedlichen Ansichten die man bezüglich Stalins Sowjetunion hatte. Sartre hielt an dieser Art von „Kommunismus“ trotz ALLEM fest. In Der Mensch in der Revolte hat es m.E. Camus als einziger geschafft triftige Gründe gegen dessen alleinige Idee zu finden. Es ist wirklich verrückt wie sehr man das von früher auf die heutige Zeit übertragen kann. Doch lest selbst und bittet macht dazu auch noch folgendes klar: IGg. zum untauglichen Sartre hat Camus im Krieg gekämpft! Aber richtig aufgegangen ist mein Herz bei folgender Passage: Tja, da hammwa ihn wieder. Dieser Dostojewski muss ja wirklich gut sein. Da ich leider wirklich keine Ahnung habe wer das hier überhaupt liest und noch viel weniger weiß, wer meine Haltung zu Joels Entscheidung in The Last of Us kennt. Das durch den Kulturhegemon USA geprägte Internet sieht in Joel den eigentlichen Bösewicht. Hier ist jeder plötzlich der utilitaristische Mr. Spock und findet es komplett okay, das Leben eines unschuldigen Kinds zum Wohl der gesamten Menschheit zu opfern. An anderer Stelle schrieb ich vom „Picard in mir“, der genau wie Aljoscha sich diesem entgegenstellt. Ich schrieb aber auch das es zudem noch den „großen Bruder in mir“ gibt, der - so wie Camus seine Mutter - seine Schwester wählen würde. #teamjoel, denn „DA SIND VIER LICHTER! Dietmar Hübner - Was uns frei macht: Ein Versuch über die Autonomie des Willens [https://www.amazon.de/Was-uns-frei-macht-wissenschaft/dp/3518300431] [https://philosophisch-ethische-rezensionen.de/rezension/Huebner2.html] Als ein Forenmitglied äußerte, dass es für ihn der freien Wille nicht existiere war ich neugierig. Sicher, die Position war mir geläufig und nicht nur seit ich den folgenden Podcast in dieser Diskussion ins Spiel gebracht hatte, aber endlich jemanden mit dieser Position zu treffen, von dem man auch weiß, dass er eigene Gedanken formen (oh, the irony) kann, fand ich spannen. #48 - Haben wir einen freien Willen? - geister - der philosophie-podcast [https://geister.podigee.io/66-freier-wille] [https://www.youtube.com/watch?v=iix0S4nIQsg] Doch dann stellte ich mir selber die Gretchen-Frage: Jassi, wie hälst du es eigentlich mit dem freien Willen? Und mir wurde bewusst: Eigentlich hast du dir die Frage nicht beantwortet, sondern genau so wie du ein feiges Agnostikerhuhn bist , welches sich nicht mal traut dort eine Seite zu wählen, jetzt hier auf deinen Go-to-Kniff „als ob“ zurückgreifst: „Wir müssen auf jeden Fall so tun als ob es einen freien Wille gäbe.“ *klatsch klatsch* Super Jassi, bist ja einer von den ganz mutigen. Machst jetzt hier einen auf Existentialisten und mischst etwas freien Pseudo-Willen in deine Essenz. Pussy! Fuck, stimmt irgendwie schon. Schon seltsam, als von Thomas Metzinger hörte, dass mein Ich nichts anderes als ein Konstrukt meines Hirns ist, war ich verstimmt wie beim Anhören einer unbequemen Wahrheit: Gefiel mir anfangs nicht, aber ich kam damit klar. Und trotzdem, welche Argumente hätte ich gegen obiges Forenmitglied aufführen können? Tja, und so tat ich das, was ich immer in solchen Situationen tat: Ich befragte Chat GPT, just kiddin'. Lesen war angesagt! Da ich hier jetzt schon länger schreibe, kürze ich hier etwas und verweise auf obige Rezension oder das folgende Video : "Willensfreiheit" verstehen. Prof. Dr. Dietmar Hübner. [https://www.youtube.com/watch?v=iH98Ftrc894] Wer wirklich interessiert ist kann in sich Hübners komplette Vorlesungsreihe reinziehen: Theorie der Willensfreiheit [https://www.youtube.com/watch?v=uxchBsAmjr4&list=PLLDsGZDNnTvC-zlNqkhBLwDp1pBddRIBY] Um es kurz zu machen: Hübner verbindet in seinem Buch zwei Theorien. Zum einen die von Harry G. Frankfurt, der von wünschen erster und Ordnung spricht: Triebe, Durst, Hunger, Sucht, Verlangen sind Wünsche erster Ordnung, die aber von Wünschen zweiter Ordung überlagert werden können. (Beispiel: Ich habe Hunger, möchte aber Abnehmen und esse deshalb nichts.) Zum anderen bezieht er sich auf Wilfrid Sellars, der zwischen „space of causes“ und „space of reasons“ unterscheidet. Ursache und Grund: Wenn ich sage „Es wird später regnen“, dann ist die Ursache neuronale und muskuläre Prozesse in mir, aber der Grund dafür ist der mir bekannte Wetterbericht. Weiter verhält es sich so, dass z.B. ein Schmerz zugleich eine Qualia ist (subjektive Empfindung), aber gleichzeitig auch ein neurologischer Prozess .Beides sind verschiedene Ebenen der selben Sache. So ähnliches verhält es sich dann mit Gründen, die jeweils ein Noumenon sind [https://www.philomag.de/lexikon/noumenon], also etwas Gedachtes wie z.B. die Zahl Elf oder Ehre . Sie liegen nicht real vor, aber es gibt eine kausale Verbindung mit dem Hirn. Hübner schreibt, dass dieses Buch sich auch an die Allgemeinheit richtet und nicht an ein akademisches Fachpublikum. ;) Dann kommen da Begriffe wie Supervenienz vor (BTW: Es gibt auch eine Superdupervenienz) [https://de.wikipedia.org/wiki/Supervenienz] Allein schon das hier sollte manchem Kopfzerbrechen besorgen. . [https://en.wikipedia.org/wiki/Frankfurt_cases] Ringelnatz für Boshafte (Handreichung zum Gemeinsein) [https://www.amazon.de/Ringelnatz-f%C3%BCr-Boshafte-insel-taschenbuch/dp/3458350578] Ich hatte bereits einige ähnliche Büchlein hier vorgestellt, die ein Geschenk einer Patientin waren. Aber auch das hier fande ich nicht so toll. Shaw für Boshafte: Originalausgabe (Handreichung zum Gemeinsein) [https://www.amazon.de/Shaw-f%C3%BCr-Boshafte-insel-taschenbuch/dp/3458349057] Aber hier sah es endlich mal anders aus. Shaw – immerhin Literaturnobelpreisträger – hat echt wundervoll böse Aphorismen geschrieben. Aber so sehr er z.B. sich über weibische Eigenheiten lustig macht, so viel mehr macht er sich dann andererorts für Frauen stark. Die Vita dieses Typen hat es zudem in sich. Die Welt stand kurz still als er starb und Thomas Mann verfasste diesen tollen Nachruf: Mein heimliches Auge - Das Jahrbuch der Erotik Band XI [https://www.amazon.de/Mein-heimliches-Auge-Jahrbuch-Erotik/dp/3887691105] Ein Kellerfund. Bisher ist mir diese Reihe nie über den Weg gelaufen, aber lest selbst: [https://de.wikipedia.org/wiki/Mein_heimliches_Auge] Das Wort „Schlitzgeige“ kannte ich bisher nicht und wieso habe ich das Gefühl, dass Leseproben aus diesem Buch deutlich öfter angeklickt worden wären als alle anderen. Ich muss euch aber leider enttäuschen, denn zum einen hätte ich mit einigen Fotos in die Bredouille gebracht, weil definitiv Kunst, aber stellenweise dann doch zu explizit. Leider hat mich auch keiner der Texte überzeugt, hie und da mal „nett“, einzig zwei Interviews waren interessant. Puh, das war's. Die nächsten zehn Bücher wurden schon gekauft. Stolzer Preis kann ich nur sagen! Hinterlasst gerne einen Kommi oder abonniert mich! Über ein Däumchen nach oben würde ich mich ebenfalls freuen! Glocke drücken! |
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