Thema:
Re:100.000 Menschen in London auf „Ausländer raus!“-Demo flat
Autor: FS
Datum:14.09.25 10:34
Antwort auf:Re:100.000 Menschen in London auf „Ausländer raus!“-Demo von Phil Gates

>>>>Joa. Times are changing… bitter, ganz bitter. Und das meine ich nicht nur auf die Demo bezogen, sondern auch auf die politischen Versäumnisse die dazu geführt haben.
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>>>Das war doch aber alles nur eine Frage der Zeit, diese dämliche Asylpolitik ist einfach sozialer Sprengstoff. 100 tsd. sind aber echt mal ne Ansage, bleibt abzuwarten, was da noch kommt.
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>>>>[https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-09/grossbritannien-grossdemo-asylpolitik-tommy-robinson]
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>>Wenn 100.000 mal für größere soziale Gerechtigkeit in GB auf die Straße gehen würden, nämlich dem  heutigen üblen Zustand für die Unterschicht und Mittelschicht, dem sie vor allem einer Frau Thatcher bis heute zu verdanken haben, wäre den Migranten als auch Ihnen, mehr geholfen.
>>
>>Damit will ich nicht andeuten, dass hier es seitens der Politik keine Versäumnisse in Bezug auf Migration gab, aber diese totale Fixierung auf das einfachste Feinbild einer Klasse, die im strukturell eher im selben Boot sitzt, ist einfach nur bedauernswert.
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>Das UK ist aus der EU raus weil die Mehrheit den EU-Sozialismus und die unkontrollierte Zuwanderung nicht mehr wollte. Ob das berechtigt oder vernünftig war, ist eine andere Frage. Aber es ist Fakt. Dass die meisten Probleme eher im Bereich des ehemaligen Kolonialismus liegen dürften, juckt auf der Insel wohl weniger.


Und nun sind sie raus und die Realität zeigt: Die Ausländer und Migration war NICHT das Problem. EU war NICHT das Problem. Aber was machen 100.000 Vollidioten? Weiter Ausländer für Strukturprobleme verantwortlich machen. Dabei zeigt doch gerade der Brexit, dass er eine dumme Idee war. Die erhöhte Handelsbarrieren haben den Export (besonders Waren) um 15% gesenkt, Investitionen um 20% reduziert und die Produktivität der UK gebremst. Dann haben sie obendrauf einen Arbeitskräftemangel durch geringere EU-Migration im Bereich Gesundheit und Logistik.

Globale Vernetzung zu unterlaufe ist teuer und eine Sackgasse und eine echte "Unabhängigkeit" gibt es auch dann nicht, wenn man die Grenzen dichtmacht. Man wird so nur langsam zu einem verarmenden Außenseiter wie lange Kuba oder aktuell Nordkorea. Dummstolz nenne ich das.

Niedrige Produktivität und zu wenig Investitionen in Bildung/Innovation war das Problem, schon vor dem Brexit. Das hat die Inselbewohner immer mehr abhängen lassen. Wenn man kein Billiglohnland mit miserablen Sozialsystem werden will, muss man die globale Wettbewerbsfähigkeit durch überlegene Ideen, Technik und Effizienzsteigerung aufrecht halten. Das wurde vernachlässigt. Aber es ist natürlich leichter auf "den Ausländer" zu schimpfen.

Wenn ich den Zulauf zur AfD sehe und die immer weiter steigende Ausländerfeindlichkeit hier, dann befürchte ich, dass wir den gleiche dummen aber bequemen Weg gehen wollen. Wütend in den Untergang.

Das:
[https://cdnph.upi.com/svc/sv/i/1911757804442/2025/1/17578053671582/100000-march-in-UK-Unite-the-Kingdom-protest-in-London.jpg]
ist leichter als das:
[https://www.ist.ucf.edu/wp-content/uploads/sites/10/2025/03/semiconductor-clean-room-AHart.png]

Was macht man in anderen Ländern?
[https://cdn.i-scmp.com/sites/default/files/styles/1020x680/public/d8/images/canvas/2025/07/28/a863a21c-1d58-4f78-8b29-f5225592c375_fe190d71.jpg]
[https://i.redd.it/iwnkczz7khl71.jpg]

Südostasien und Indien scharren auch mit den Hufen.


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