Thema:
Re:NRW-Ausländerbehörde überfordert flat
Autor: Mampf
Datum:15.09.25 20:26
Antwort auf:Re:NRW-Ausländerbehörde überfordert von Zinkhal

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>>>Wer konnte das bloß ahnen? Und da die Regierung nicht willens ist einschneidende Korrekturen vorzunehmen, werden die extremen Ränder weiter wachsen.
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>>Wie nicht willens? Die reden doch von fast nichts anderem mehr als keine Ausländer mehr ins Land zu lassen.
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>>Y17
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>Das Problem ist, dass Migration faktisch eine Obergrenze hat. Dies wird jedoch komplett tabuisiert, und jeder, der es wagt, es offen anzusprechen, wird gleich ins rechte Lager geschoben.



Das sehe ich was differenzierter. Das Problem ist, dass es ja selten bei nüchternen Betrachtungsweisen bleibt, sondern es wird dann ja oft so formuliert dass sich die Hälfte der bisher migrierten schämen darf überhaupt hier zu sein. Und selten wird eine bürokratische Grenze dann als ausbaufähige Grenze definiert. In der Regel wird das Thema im sinne von "ich habe ja nichts gegen..." oder "das muss auch mal gesagt werden dürfen" ausgesprochen, und da sehe ich das größte Problem.



>Folglich stehen die Lösungsansätze der gemäßigten Parteien im Widerspruch zu dem, was tagtäglich in der Praxis passiert. Es ist ein schmaler Grat zwischen einer rein humanistischen Betrachtung und der tatsächlichen Umsetzbarkeit.


Das kann durchaus sein, ich weiß auch nciht inwiefern da ein Expertenrat dahinter steht bzw befragt wird. Andererseits, eine Angela Merkel hat ja nicht aus Nächstenliebe die Grenzen geöffnet. Es war aber, so vermute icz, eine ordentliche portion Aktionismus und Opportunismus dabei.



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>Gleichzeitig stellt das jetzige System nicht sicher, dass entsprechend geprüft wird. Im Gegenteil, es bietet zahlreiche Schlupflöcher und falsche Anreize. Das Asylrecht ist ein Grundrecht. Wer vor Krieg oder Verfolgung, gleichwohl aus welchen Gründen auch immer, flieht, hat einen Anspruch auf Asyl. Wer Kinder hat, hat meiner Meinung nach sogar die Pflicht, Asyl zu beantragen. Leider wird unser jetziges Asylsystem zu oft missbraucht. Ferner zeigen wir keine klaren Grenzen auf, wonach eine Integration als gescheitert angesehen werden darf und einzelne Menschen sogar eine Gefahr für die Allgemeinheit sind, mindestens aber den sozialen Frieden massiv stören. Dies geht auch gleichzeitig zulasten derer, die zu Recht Asyl beantragt haben und sich ein Bein ausreißen, um in dieser Gesellschaft Fuß zu fassen und die wir aus demografischen Gründen auch zwingend brauchen. All dies führt letztendlich meiner Meinung nach dazu, dass es rechtspopulistischen Parteien einfach gemacht wird, mit einem Thema massiv Stimmung zu machen, ohne selbst (ernsthafte) Lösungsansätze aufzuzeigen.



Teilweise auch. Mein Problem ist aber auch das die gescheiterten migrationsfälle ja nicht auch die Lücken in unserem System zeigen die auch bei der nativen Bevölkerung zur Verwahrlosung führen. Das sich dann die Problemfelder gegenseitig befeuern macht es sicherlich nicht besser.
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>Im Ergebnis ist das Thema Asyl nicht unser Hauptproblem, es zeigt jedoch, wie einzelne Bereiche die Problematik zuspitzen lassen. Wir haben zu wenig bezahlbaren Wohnraum. Unser Sozialsystem steht am Scheideweg. Wir brauchen eine Schulreform und mehr Lehrer und vor allem mehr Personal im sozialen Bereich. Psychologische Hilfe ist selbst für Einheimische ein Riesenproblem. Unsere Bürokratie überfordert selbst die, die in diesem Land geboren sind. Unsere Gerichte sind überlastet. JVAs und das dazugehörige Personal sind ebenfalls auf Kante genäht. Wir haben uns seit Jahren kaputtgespart und die Strukturen völlig verkommen lassen. Das Thema Asyl muss angegangen werden, die tatsächlichen Probleme liegen aber eigentlich woanders.



Ja, dem kann ich auch Nur zustimmen.


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