Thema:
Re:Dun. Hayali zieht sich vorerst aus Öffentlichkeit zur flat
Autor: Sir Play-A-Lot
Datum:17.09.25 19:02
Antwort auf:Re:Dun. Hayali zieht sich vorerst aus Öffentlichkeit zurück von Telemesse

>Hier mal ein Kommentar zum Thema der das Ganze imo absolut treffend einordnet.
>(Der Text ist nicht von mir sondern von Thomas Hoffbauer aus Bamberg,  einem weitläufigen, geschätzten Bekannten von mir)
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>Dunja Hayali ist aufs Neue Zielscheibe. Das ist schlimm, das ist zu verurteilen, das steht außer Frage. Drohungen und Gewalt sind der Antipode jeder Demokratie. Aber: Wer Hayali nur als Opfer wahrnimmt, der verschweigt die zweite Hälfte der Wahrheit. Denn Hayali ist nicht nur Empfängerin von Hass, sie ist auch Senderin von Zuspitzung. Ihre Berufung auf das große Narrativ von „Hass und Hetze“ wirkt dabei weniger als ein nüchterner Befund, sondern wie ein rhetorisches Ausweichmanöver.
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>Es fällt auf: Immer dann, wenn die Kritik an ihr besonders scharf wird – ob wegen missglückter Moderationen oder tendenziöser Einordnungen –, greift sie zur moralischen Ultima Ratio. Statt sich der Debatte zu stellen, erklärt sie die Debatte zur Bedrohung. Was nicht passt, wird unter die Rubrik „Hass“ subsumiert. So entsteht ein immunisierender Diskurs, in dem sachliche Auseinandersetzung und böswillige Attacke ununterscheidbar werden.
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>Diese Praxis ist nicht neu. In einer Medienkultur, die sich selbst gern als Bollwerk der Demokratie inszeniert, ist das schnelle Ziehen der Hasskarte bequem. Man setzt sich auf die Seite der Guten, der Angegriffenen, der Gefährdeten. Das Problem dabei: Es degradiert Kritik zum Verdachtsfall. Wer widerspricht, läuft Gefahr, in eine Nähe gerückt zu werden, die er nicht verdient.
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>Wer aufrichtig den Schutz der Demokratie will, der muss primär die Grenze zwischen Kritik und Kriminalität wahren. Wenn Hayali diese Grenze verwischt, wenn sie Kritik reflexhaft zum Hass erklärt, dann schwächt sie genau das, was sie zu verteidigen vorgibt: die offene, auch streitbare Meinungsvielfalt. Demokratie lebt nicht vom Rückzug, sondern von der Bereitschaft, Fehler einzuräumen und Positionen zu rechtfertigen. Wer dafür nur die Rolle des Opfers beansprucht, handelt nicht demokratisch, sondern bequem.


Sehr guter und treffender Kommentar. Hayali liebt es, sich in die Opferrolle zu stellen.

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