Thema:
Re:An die drei Antworten unter mir flat
Autor: KO
Datum:20.09.25 15:15
Antwort auf:Re:An die drei Antworten unter mir von Pfombo

>Es ist halt eine Auswahl an Medienwerken. Die Basis deiner Annahme ist also willkürlich.

Klar, das sind halt die Serien die ich mir die letzten Jahre angesehen habe, aber durchaus auch relevantere Serien die überall beworben wurden. Squid Games seit Staffel 2 kann man übrigens auch noch dazu nehmen und Stranger Things ebenfalls wo der Anteil auch bei 50% ist seit der letzten Staffel.

Möglich das es beim Großteil der sonstigen Serien weniger eine Rolle gespielt hat. Für genaue Zahlen müßte man eine längere Recherche starten.

>Mag haarspalterisch sein, aber der Einfachheit kann man sagen, dass ein Prozentwert mit großer Wahrscheinlichkeit angreifbar bleiben wird. Zudem müsste man ja auch noch weitere Parameter in Betracht ziehen: Geht's um eine Folge oder die ganze Serie?

Bei diesen genannten Serien in jedem Fall die ganze Serie und auch nur die Haupt Protagonisten. Wenn das nur in einer Folge auftaucht wäre es schon ziemlich Haarspalterei daraus ein Drama zu machen.

Das ist dann dem Thema ja auch angemessen, also wenn es im Verhältniss die 7% an Bevölkerungsanteil trifft.

>Wieviel Zeit von der Gesamtlaufzeit eines Werks nimmt das Thema Beziehung oder Sexualität ein? Wo wird das Thema subtil eingewoben, wo aufdringlich? etcpp...

Schwer zu sagen ab welchem Punkt es die Mehrheit stört. Gefühlt ist die Community die letzten Jahre immer pingeliger geworden.

Ich denke es gibt nicht immer gleich zu einer bestimmten Serie oder einem Spiel das z.B. vom Gameplay überzeugt einen Shitstorm oder es flopt gleich. Vor allem haben es einfach schon gekauft und haben es halt rumliegen.

Aber die Leute merken sich das, von welchem Publisher ggfs. Entwickler es kommt und das Nachfolgeprojekt bekommt dann den Shitstorm ab

Ich denke das ist bei TLOU II und Intergalactic passiert.

>Bei dieser Frage bin ich bei dir. Und da würde ich es auch differenziert sehen: Es gibt Medienwerke, da ist es wohl tendenziell kontraproduktiv für die Sache. Zum Beispiel, wenn die Adressaten des Werks mehrheitlich kein Interesse am Thema haben und konservative Rollenbilder bevorzugen. Die kriegt man halt schlecht auf diese Art überzeugt. Und es gibt Medienwerke, da sind die Adressaten viel toleranter oder wohlgesonnen.
>
>Ich finde oft also den "Ort" und die Art der Umsetzung ausschlaggebend. Und hey: Auch wenn es Werke gab bzw gibt, wo ich das Thema LGBTQ und Ethnien auch zu aufdringlich empfand, so hat's bei mir zumindest tatsächlich Awareness geschaffen, und ich setz mich viel mehr mit solchen Themen wie Gleichberechtigung auseinander. Vorher hab ich mich darüber kaum informiert.


Als Positiv Beispiel wie man das Thema angehen kann würde ich "The Imitation Game" nennen. Ein Film über Alan Turing der geholfen hat die Nazis zu besiegen indem er deren Codes entschlüsselt hat und er war halt homosexuell. Man hat ihm nach dem Krieg Medikamente aufgezwungen um ihn von seiner Homosexualität zu "heilen", was ihn am Ende krank gemacht hat und getötet.

Das wäre z.B. ein Film den man in Schulen als Pflicht einführen könnte. Würde vermutlich weit mehr bewirken als das Thema in Disney Serien einzubringen.

>>Das belegt auch nochmal das man mit dem ganzen Aktionismus seit 2016 nichts außer dem Gegenteil erreicht hat.
>
>Aber wer hat angefangen? So wie du es formulierst, gibst du der rechten Seite keine Mitschuld. Dabei wird von dort der Kulturkampf befeuert.


Ich habe eine Theorie das im Hintergrund diverse Rechtsradikale eigentlich die Fäden ziehen und leider genug "nützliche Idioten" finden die ihnen helfen ohne es zu merken, aber dann glauben sie stehen auf der "richtigen" Seite.

>Siehste, was ich meine? Wer ist Schuld, und kann überhaupt jemand Schuld sein? Die Frage nach "Wer ist Schuld" ist ja die, die die Leute in Lager und in Grabenkämpfe schickt. Dabei ist es gar nicht erheblich. Wichtig ist, wie kommen wir wieder in den Dialog? Wie entspannen wir das?

Siehe das Beispiel oben. Mehr ernsthafte Filme wo es um das Thema geht. In bekannten Serien und Spielen wieder versuchen auf 10% Anteil LGBTQ zu kommen.

Und einfach nicht versuchen es in etablierte Franchises nachträglich einzubauen, das sorgt gewöhnlich für den meisten Hass.

>>Wäre halt an der Zeit sich ehrlich zu machen und einzugestehen das die Methode das Thema LGBTQ überall einzubringen nichts außer dem Gegenteil bewirkt hat und das man was anderes probieren sollte.
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>Dann müssten die rechten Agitatoren oder konservativen Kritiker sich aber auch eingestehen, dass sie sich über etwas aufgeregt haben, was vielleicht gar nicht aufregenswert ist. Eingeständnisse müssen beiderseitig erfolgen, und dann kann man sich annähern. Die Frage ist, wer ist dazu bereit? Wem ist Aussöhnung wichtiger als Gewinnenwollen?


Gute Frage. Müssen sie aber auch nicht so zwingend, einfach das Thema nicht mehr länger allzu sehr aufblasen. Einfach etwas runterkommen und weniger Drama draus machen. Negativbeispiel wäre das Bundestags Regenbogen Fahnen Drama.

Da haben die Nachrichten Magazine, Talkshows Mitschuld die daraus ein Thema machen mußten, obwohls eigentlich keins war.

Das Angriffe auf LGBTQ Menschen inakzeptabel sind und strafrechtlich verfolgt werden sollte sowieso jedem klar sein, von mir aus kann man die Strafe erhöhen, besondere Schwere weil Angriff auf Minderheiten oder so. 5 Jahre Knast statt einem, das unterschreibe ich auch gerne.

Es muß aber nicht immer wieder neu hochgekocht werden weil es eigentlich sowieso jedem klar sein sollte.

Ich habe einfach keine Lust bald wieder von Nazis regiert zu werden, das ist die Quelle meiner Aufregung.

Wie auch immer, ich denke ich habe meinen Standpunkt klar gemacht.


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