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| Autor: | Pfombo | ||
| Datum: | 22.09.25 14:02 | ||
| Antwort auf: | Der GUTE LAUNE Thread (*^.^*) von Pfombo | ||
Schule in Deutschland: Dieses Gymnasium macht alles anders | Doku [https://youtu.be/WBsCBP2zDG4?si=CpwqicTBi8rVzjwJ] Schule in Deutschland soll sich verändern und weiterentwickeln - das wünschen sich Lehrkräfte, Eltern und Kinder. Am Gymnasium Mainz Mombach wird Schule schon neu gedacht: keine Klassenzimmer, keine Stundenpläne. Stattdessen lernen die Kinder in ihrem eigenen Tempo am Tablet, dürfen Pausen machen, wenn sie eine brauchen. „Nicht mehr stillsitzen müssen“, sei das Beste an der Schule. Schaut's mal an, ich find das toll. Warum interessiert mich auch dieses Thema? Ich lern ja gerade selbst gern. Zwar nicht institutionell, aber ich versuch's mit Autodidaktik, angefacht durch echtes, logisch entstandenes Interesse. Ich will. Jetzt seh ich diese Doku hier, und an dieser Schule probieren die Methoden aus (zulässig im Rahmen des Lehrplans), bei denen ich die ganze Zeit meine (sich noch formende) Einstellung zu dem Thema wiedererkenne. - Leistung wird logischerweise eingefordert, aber es gibt mehr Freiheiten im Wann und Wie. - Kommunikation und Sozialkompetenz wird gefördert - Pausen sind erlaubt - Kleine Gesprächsabteile als Safe Space für den Dialog zwischen Schüler und Lehrer (Mentoring-Gespräch). - Interdisziplinarität bzw Komplementarität. Alter, soooo wichtig imo. Ich kann zumindest aus meiner Erfahrung nachvollziehen, wie schwer es ist, etwas zu lernen oder sich mit etwas generell zu beschäftigen, nur weil einer sagt "Mach das." Ich brauche einen Grund, ich muss den erkennen können. Entweder soll mir jemand mir helfen, den Grund, etwas lernen zu sollen, zu erkennen, oder ich muss mir diesen Grund selbst erarbeiten. Aber OHNE einen erkennbaren Grund (und ohne einen Zweck) lerne ich nix. Ich brauche also eine intrinsische Motivation. Ich muss erst A verstehen, um dann B verstehen zu wollen oder gar zu können. So, jetzt steht in der Videobeschreibung auch "Wie können Kinder mit ADHS, einer Leserechtschreibschwäche oder anderen besonderen Bedarfen besser im Schulalltag klarkommen und gefördert werden? An dieser Schule sollen sie nicht mehr durchs Raster fallen, weil ihre Bedürfnisse ernstgenommen werden." Das fiel mir in der Doku gar nicht auf, aber ich glaube, das ist auch kein Gymnasium für ADHSler, sondern die werden nur besser mitberücksichtigt. Ne ADHS Diagnose hab ich nicht, aber ich geh stark davon aus. Nicht nur ich, btw. Nur macht einen das ja nicht lernunfähig, sondern wahrscheinlich (meine Theorie) braucht man eben wie ich erst ein Interesse, bevor man aufnahmefähig wird. Ich hab das für mich so definiert: Ich merke, dass es mir mehr Spaß macht, aus mir heraus eigene Überlegungen anzustellen, und erst danach prüfe ich, ob es diese Überlegungen schon mal gab, beziehungsweise suche ich dann faktische Bestätigungen, entweder im Netz, mit anderen Menschen (Laien wie Experten) oder mit KI. Der umgekehrte Weg, erst Fachwissen aufzunehmen und es danach verstehen zu müssen, sagt mir nicht so zu. Ich versuche, diese Aussage zu vereinfachen: Selbst erkennen und danach durch Wissen verstehen mag ich lieber als Wissen aufnehmen und danach selbst zu verstehen. Oder auch: Ich lerne lieber explorativ und selbstgesteuert als instruktiv und fremdgesteuert. Ich war der typische 3er-Schüler. Aber einer der auch mal Einsen, Zweien, Vieren, Fünfen und Sechsen eingefahren hat (respektive die ganze Spannbreite von 15 bis 0 Punkten). Da kann man jetzt sagen: "Ja schön, Pfombo, das gilt aber nur für dich." Naja, wenn ich die Doku schaue, bin ich mir nicht so sicher. Die Kids und die Lehrkräfte an der Schule haben anscheinend auch Spaß dort. Was soll dieser Post? - Mir macht es gute Laune zu sehen, dass hier dann doch mal ausprobiert wird im Bildungswesen anstatt in den 60ern festzuhängen. Und offensichtlich geht das Konzept auf. - Mir macht es gute Laune zu sehen, dass einige oder wahrscheinlich die meisten Kids dort hier ne super Ausgangsbasis bekommen. Die haben mit ihren 10, 12 teilweise schon Erkenntnisse, die ich erst seit Kurzem hab und die ich mir teilweise selbst erarbeiten musste. - Von wegen "die Zukunft is lost". "Die Zukunft ist VIELLEICHT lost. Vielleicht aber auch nicht." :) Anschließend will ich noch ma ne Frage da lassen: Wie lernt ihr lieber? Und wenn ihr Kids habt, wie lernen die am besten? a) Explorativ und selbstgesteuert. Neugier, Eigeninitiative, Autonomiebedürfnis, Kritisches Denken, Problemlösungsfähigkeit, intrinsische Motivation... b) Instruktiv und fremdgesteuert. Struktur und Sicherheit, klarer Rahmen, Effizienz, Autoritätsbezogenheit, Aufs Ergebnis fokussiert, Direktheit, Geringeres Risiko... c) ? Ich denke mal, dass weder a) noch b) "besser" ist, und ich glaube, dass an dieser Schule ja beides möglich ist. Es geht ja nur ums Lernen an sich. Und vielleicht hat hier noch jemand was Schlaues beizutragen oder zu ergänzen. Lehrer oder so... |
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