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| Autor: | Nostra8 | ||
| Datum: | 29.09.25 10:52 | ||
| Antwort auf: | Es gehört eben mehr dazu als Schweigegeld von zeerookah | ||
Ich bemängel ja schon ziemlich lange das fehlende Verständnis von Digitalisierung. Hier kommt einfach alles zusammen: veraltete Strukturen, massive Selbstüberschätzung, fehlende Fehlerkultur und ein "Generationenkonflikt", wobei es weniger ums Alter geht, sondern ganz klar um Skills in der Arbeitswelt. Das Kernproblem ist für mich nicht der Fachkräftemangel, sondern ein massives Führungsproblem. In vielen Unternehmen sitzen Leute in Schlüsselpositionen, die es sich leisten können, keinerlei Fachkenntnisse zu haben weil sie nur als "Geldverdiener" betrachtet werden. Dabei wird völlig übersehen: IT-Grundkenntnisse werden kaum eingefordert, Basiswissen wird schon als Fachwissen gefeiert. Das macht es fast unmöglich, Unternehmen fit für eine digitale Zukunft zu machen. Ehrlich gesagt ist es fast lächerlich, wie schlecht viele Beschäftigte ihr tägliches Arbeitsgerät "Office" bedienen können und fast noch schlimmer, wie sehr das toleriert wird. In anderen Bereichen wären solche Wissenslücken peinlich, in der IT heißt es dagegen: "Versteht ja eh keiner so richtig! So viele Updates! Früher hat das auch funktioniert!" Mein Lieblingsbeispiel: die Pervertierung von Excel. Einerseits werden "Excel-Götter" immer noch hochgeschätzt, andererseits zeigt genau das, wie hinderlich diese Haltung ist. Excel ist für viele die "Übersicht schlechthin" und genau deshalb fehlt dann das nötige Abstraktionsverständnis, um den Sprung zu neuen Systemen, Datenbanken oder modernen Prozessen zu schaffen. Statt Strukturen zu überdenken, Abläufe wirklich zu automatisieren und nachhaltig zu digitalisieren, wird weiter alles in Tabellen gepresst. Begründung: "So ist es übersichtlich, wir wollen niemanden überfordern, und ein bisschen rumspielen muss doch erlaubt sein!" On Top kommt dann natürlich noch die massive Abwehrhaltung derer die das "System" aufgebaut haben und so quasi unersetzlich geworden sind. Egal in welche Branche man schaut: Deutschland hat ein gigantisches Problem beim Grundverständnis von Digitalisierung. Überwiegend analoge Führungskräfte sollen Firmen in eine digitale Zukunft führen, das Ergebnis liest sich dann meist so: "Renditeziele in Gefahr: Arbeiter werden gefeuert, Unsummen in Beratung gesteckt um noch größeren Schaden abzuwenden!" Weil aber die meisten "Analogen" das Problem und die benötigten Schritte nicht richtig verstehen, klopfen sich alle auf die Schulter, wie rechtzeitig man reagiert hat. |
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