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| Autor: | token | ||
| Datum: | 01.10.25 09:40 | ||
| Antwort auf: | Re:Werde bitte konkreter von Phil Gates | ||
>Definiere Schreibtischtäter. Ein Richter sitzt die meiste Zeit am Schreibtisch. Ein Bioinformatiker sitzt die meiste Zeit am Schreibtisch. Ein Schriftsteller sitzt die meiste Zeit am Schreibtisch. Von Anwälten gar nicht zu reden. Was Du wohl meinst sind Jobs ohne jeglichen Ermessensspielraum und eigene geistige Tätigkeit. Postbeamter, der Briefe abstempelt, oder die Verwaltungsbeamtin, die den Pass verlängert. Schadensachbearbeiter bei der HUK oder Allianz, deren Job es ist, erst einmal jeden Versicherungsfall abzuwichsen. Aber da, wo es in eine Einzelfallprüfung geht, die nicht mathematisch logisch ist, wird KI Menschen nicht ersetzen. Ach Phil, was willst du mir da eigentlich erzählen? Was soll mir dein brillanter Prompt-Einzeiler eigentlich illustrieren? Wenn du Coping-Strategien was AI für deinen Berufsstand bedeutet und welchen Impact das haben wird frönen möchtest, es ist mir doch egal. Dann mach das. Du bist damit sicher nicht allein. Es ist menschlich. Die AI-Bubble ist voll am platzen und AI ist zu blöd zum Schuhe zubinden ist halt das neue Trump ist jetzt aber wirklich am Ende. Same old, same old. Hat auch ein Publikum. Die Realität marschiert aber unbeirrt vor sich hin, der ist egal ob einem etwas gefällt oder nicht und in was für Phantasien man sich dann flüchtet. Wo sind wir denn? Von deinem AI-Roflcopter sind wir nun bei "also andere Kanzleien haben schon aufgehört neue Leute einzustellen", aber natürlich weißt du auch hier schon ganz genau dass sie damit mit dem Klammerbeutel gepudert sind. Es kann ja nicht sein was nicht sein darf. Dein "der 100k-Habibi kriegt das mit AI nicht hin weil AI zu blöd ist" illustriert für meine Perspektive nicht die Inkompentenz von AI, sie illustriert für mich eure Inkompetenz im Umgang mit einem brandneuen technologischen Werkzeug. Dein Beispiel ist etwa ein Klassiker für dummes Prompting, ggf. auch in Kombination mit dem Einsatz des falschen Tools. Kanzleien brauchen natürlich spezialisierte Rechts-Modelle und keinen Freimonat beim Volksparser. Und wie mit allen Tools ist es mit dem Einkauf des Tools nicht getan, es braucht ein Verständnis wie man es bedient und Spezialisten die gewisse Dinge für euch streamlinen. Auch wir haben hier Leute welche das gleiche Toolset an Kompetenzen mitbringen. Die gleiche Komplexität im Hintergrund. Und es gibt Schlüsselmomente in ihrem Arbeitsalltag wo sie alles davon brauchen und AI nicht helfen kann. Sachen wie Überzeugungskraft, Charisma, Eloquenz, aber eben auch, keine Dampfplauderei, kompetente Antworten, basierend auf einem theoretischen Wissensschatz von Kataloggrößen der hart in den Kopf geprügelt werden musste einerseits, und jahrelangen Berufserfahrungen wo man Dinge lernt die nicht in der Studierstube erarbeitet werden können andererseits. Nur haben diese Schlüsselmomente auch eine massive Vorbereitung mit Einzelfallrecherchen, auch diese Schlüsselmomente müssen verarbeitet werden und in Ergebnisse mit denen was machen kann gefasst werden, oftmals sind diese dann Zuarbeitungen für Entscheidungsträger die gar nicht Teil des Prozesses waren aber die an einem größeren Thema mitarbeiten. Und genau dort hat es bei uns Boom gemacht, der Scheiß ist produktiv und läuft und war in der Einrichtung für das was da passiert schon irritierend trivial. Das sind Sachen, die wurden vor 10 Jahren schlicht und ergreifend von vielen als quasi unmöglich begriffen. Da wo auf der Rückfahrt im Auto Memos gesprochen wurden auf deren Basis dann hinterher noch bis in die Nacht gearbeitet wurde um ein Ergebnis zu erzeugen, erzeugen diese Memos noch während der Fahrt genau dieses Ergebnis in einheitlicher Struktur und Fokus auf das was zählt. Und liegen schon auf dem Tisch von Folgeverarbeitern und Entscheidungsträgern während der Ersteller noch im Stau auf der Autobahn steht. Und das ist nur ein Ausschnitt dort erfolgter Effizienzhebungen in absurden Ausmaß im Verbund mit _Qualitätssteigerungen_ bei den Ergebnissen. Whatever, ich will dich von nichts überzeugen. Aber wenn ich was empfehlen müsste, wäre das folgendes. Zieht den Kopf aus dem Arsch. Es ist keine gute Strategie sich auf den Gleisen stehend bei einem anrasenden Zug die Augen zuzuhalten und zu lachen. Such nicht nach den Beispielen die dich im Bias bestätigen, such nach Pionieren die das schon erfolgreich nutzen, networkt mit diesen und lasst euch mal ihre Erfahrungswerte für einen Obolus präsentieren. Nicht mit euren deutschen Nachbarn sondern bestenfalls mit US-Kanzleien wo man in solchen Entwicklungen naturgemäß viel weiter ist und das auch professioneller angeht als hierzulande. Da bekommt man die besten Infos. Im Anschluss kann man dann der Beratungsagentur die gerne das Blaue vom Himmel verspricht auf Augenhöhe begegnen und die richtigen Fragen stellen. Kurzum, bewusste und professionelle Auseinandersetzung mit so einer Entwicklung im Verbund mit einer eigenen bewussten und gezielten Strategie wie man dem begegnet. Das kann dann auch gerne die Pezking-Wette sein, dass die AI-Freie Nische als eine Art Qualitätssiegel begriffen wird. Halte ich nicht für undenkbar, würde da aber selbst keinen Pfifferling drauf setzen. Am Ende geht es um die bestmögliche Qualität zum besten Preis. Und wenn du das nicht machst, dann macht es ein anderer. Und hängt dich ab. Das ist meine Meinung. Mir gefällt das alles auch nicht, falls das im OP nicht rüberkam. Aber et es wie et es. |
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