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| Autor: | Pfombo | ||
| Datum: | 01.10.25 15:14 | ||
| Antwort auf: | Re:Dt. hat Führungsprobleme statt Fachkräftemangel von Bomber | ||
>Ich, als Führungskraft, hab jetzt lange überlegt ob und was ich dazu schreiben soll. >Im Grunde ist alles richtig was ihr so schreibt, doch stellt sich die Frage: Warum ist das so? Warum z.B. haben so wenig FKs heute Sachkentnisse? Warum haben so wenige FKs Managemntkennznisse? Und warum haben so wenig FKs Ahnung von Personalführung oder Neudeutsch Peoplemangement? > >Hier mal meine 2 Cents zu den einzelnen Fragen: >Sachkenntnis: Leider macht sich immer mehr der Trend breit, dass diszipliniere FKs kein Fachwissen mehr haben müssen. Das geht z.T. so weit, dass sie keines mehr haben sollen. Warum? Ihre Hazptaufgabe ist doch nur noch Peoplemanagement und für die Fachlichkeit gibt es Fachexperten, oder? Ja. ABER damit ich meine Mitarbeiter beurteilen kann und alle Entscheidungen mittragen bzw. verteidigen kann, sollte ich schon noch wissen was meine Mitarbeiter da machen, oder? Natürlich verlasse ich mich auf deren Expertise, schließlich sind sie die Experten, aber um im Management was durchzusetzen sollte ich wohl noch verstehen von was ich da laber, oder? Aber ich seh das bestimmt falsch und irgendwelche Berater erzählen mir bestimmt das Gegenteil. >Auch bei uns wurde durch HR dieses Credo ausgerufen. Zum Glück (?) sehen mein Chef und ich das anders und wollen unser Fachwissen nicht vergessen. Im Gegenteil, er besteht darauf, dass wir fachlich fundiert antworten können. Werden wir dafür manchmal schief angeschaut? Aber sicher doch! Und aber egal und so ist unser Bereich ein kleines gallisches Dorf. > >Management: Hmm. Leider sind das oft Fachexperten, die zur FK gemacht wurden. Nur hohes Fachwissen reicht halt auch nicht aus. Grundlagen in Planung, Betriebswirtschaft, Kostenstellenrechnung etc. sollte man schon auch noch drauf haben. >Leider führt aber die Erkentniss, dass man das braucht oft zu erstem Punkt und man setzt einen reinen BWLer in die Leitung, statt der angehenden FK das Wissen beizubringen. > >Personalführung: Ganz schwieriges Thema. Kann man da alles lernen? IMO Nein. Man kann sicher Dinge wie Personalplanung, Theorien der Personalführung, Gesprächsführung, Arbeitsrecht etc. lernen. Doch einen Punkt IMO halt nicht, und das ist IMO der wichtigste Punkt dabei: Sei kein Arschloch, fühle dich verantwortlich für deine Mitarbeiter, sei immer für sie da, stehe bei Problemen IMMER vor deinen Mitarbeitern und bei Lob hinter ihnen. Ja, diese Punkte hört man in jedem Seminar, aber sie auch zu Leben ist ganz was anderes. Ich glaub fast, es gehört eine kleine Portion Masochismus dazu, das auch zu leben. Ich hab mal zu einem meiner Mitarbeiter gesagt, als er Teamleiter werden wollte: "Mach dir bewusst, als Führungskraft bist du der Dienstleister deiner Mitarbeiter. Sie bringen das Geld ran, du kostest Geld, genau wie ich." Was die Sache erschwert ist, rein sachliches Führen geht nicht (lange) gut, die Menschlichkeit ist da ein großer Anteil. Da vermischt sich schnell mal Privatleben und Arbeitsleben (bei der FK). Es gibt dann die Worst Cases, dass ein Mitarbeiter verstirbt. Da kann man nicht sofort zur Tagesordnung übergehen, da braucht es ehrliche Anteilnahme, auch für das Team. Und diesen letzten Punkt kann man IMO überhaupt nicht lernen. > >So, und jetzt zerreißt mich. > >P.S. Ich könnte noch viel mehr dazu schreiben, aber 1. ist das am Handy ein Greuel und 2. Hab ich in 25 Minuten ein Mitarbeitergespräch :) >---------------------- >Gesendet mit M! v.2.7.1 beta 2 Ich finde das sehr nachvollziehbar erklärt. Man braucht auf vielen Ebenen Kenntnis und Erfahrung. Das erklärt imo auch, warum man so doll überlegen muss, die Position als Führenskraft anzutreten. Das ist fast immer eine Sandwichposition. Ich vertrete die Ansicht, dass Führungskräfte auch Sidekicks brauchen, um zumindest das "Alleingefühl" zu mindern. Sich mal austauschen, mal Rat einholen können, mit jemandem, ders überblicken kann. |
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