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| Autor: | Pezking | ||
| Datum: | 09.10.25 10:03 | ||
| Antwort auf: | Re:Bitte nicht falsch verstehen,,, von thestraightedge | ||
>>Ich traue nur den Entscheidungsträgern zu, dass sie das alles tatsächlich so meinen, wie sie es sagen. Zumindest halte ich das für weitaus wahrscheinlicher als niederträchtige Sabotageversuche durch Veggie-Feinde. > >Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Die Strukturen und Initiatoren hinter dem Vorstoss sind eben nicht Bürgerrechtler und Verbraucherschützer in guter Absicht, sondern Fleischlobbyisten, Bauern... pardon, Tierindustrielle und die EVP als bekannter Beschützer von eben diesen Kreisen. Auf welcher Grundlage leitest Du immer noch "edle Ziele" ab? Ich nehme die EU nur generell als relativ verbraucherfreundlich wahr, siehe z.B. der neue Schutz vor Irreführung durch Greenwashing, USB-C als verpflichtender Standard, etc. Da passte das für mich ganz gut ins Bild, dass man hier halt mal ein wenig über das Ziel herausgeschossen ist. >Die Stakeholder, die tatsächlich ein neutrales, echtes Ziele Richtung Schutz der Vebraucher haben, haben schon früh aus ganz Europa gemeldet: spinnt ihr eigentlich? Lasst das alles so ihr Vollidioten! Aber nicht nur die. Sogar die deutsche Fleischindustrie hält dieses Verbot für unnötig: "Die Fleischbranche in Deutschland sieht das allerdings anders. Weil deutsche Lebensmittelleitlinien eine deutliche Kennzeichnung vorschreiben, sei der angebliche Etikettenschwindel beim Veggie-Burger schlicht nicht vorhanden, sagt Horst Koller, Geschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Wurst- und Schinkenproduzenten. In Deutschland bestehe keine Gefahr der Verbrauchertäuschung: 'Durch unsere Leitsätze, die im Grunde für vegetarische und vegane Produkte gelten, sind wir hinreichend und transparent geschützt. Vor jedem Produkt muss 'vegan' oder 'vegetarisch' stehen, wenn es einem tierischen Produkt ähnelt.'" [https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/veggie-produkte-muessen-umbenennen-fleischersatz-burger-eu-100.html#Kritik] Tatsächlich kommen die Initiatoren wohl eher aus dem Bereich der Landwirte und der chronisch ewig Gestrigen: "'Ein Steak ist aus Fleisch gemacht - Punkt. Die ausschließliche Verwendung dieser Bezeichnungen für echtes Fleisch sorgt für eine ehrliche Etikettierung, schützt die Landwirte und bewahrt die kulinarischen Traditionen Europas', so Céline Imart MdEP, die federführende Verhandlungsführerin des Parlaments in dieser Angelegenheit." [https://www.eppgroup.eu/de/newsroom/steak-bedeutet-fleisch-sonst-nichts] Die gute Frau hat übrigens 2011 die Leitung des Familienbauernhofs übernommen. Die braucht also nicht mal einen Schubser von irgendwelchen Lobbyisten: Sie kämpft hier in eigener Sache. Diese Argumentation halte ich natürlich auch für unglaublichen Blödsinn. Das Ansinnen ist also der Schutz von Landwirten und Tradition - das wurde mir erst nach kurzer Recherche nun klar. Konservative wollen die Uhr mal wieder 30 Jahre zurückdrehen. Das braucht kein Mensch. Mit Ausnahme von Landwirten vielleicht. Trotzdem glaube ich nicht, dass die Fleischersatzindustie hiervon Schaden nehmen wird. Ich sehe das eher als verzweifelten und vergeblichen Versuch, etwas Unausweichliches doch noch ausbremsen zu wollen. |
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