Thema:
Laut NYT sind bis 2030 600.000 Arbeitsplätze gefährdet flat
Autor: hoover2701
Datum:30.10.25 15:49
Antwort auf:Amazon plant 30.000 Entlassungen und ersetzt mit KI /nt von Rafael

Heute Abend übrigens Quartalszahlen von AMZN...

Hier der Artikel aus der New York Times:
[https://www.nytimes.com/2025/10/21/technology/inside-amazons-plans-to-replace-workers-with-robots.html]

Und hier eine deutsche Zusammenfassung (von claude.ai):

Amazons Roboter-Revolution: Mehr als 600.000 Jobs gefährdet

Das Ausmaß der Automatisierung:
Amazon plant eine massive Automatisierung seiner Betriebe. Die internen Dokumente zeigen, dass das Unternehmen bis 2027 die Einstellung von über 160.000 Arbeitskräften vermeiden könnte und bis 2033 mehr als 600.000 Stellen einsparen will - trotz einer erwarteten Verdopplung des Verkaufsvolumens. Das ultimative Ziel: 75% aller Betriebsabläufe zu automatisieren.

Finanzielle Motivation:
Die Automatisierung würde etwa 30 Cent pro verpacktem und versandtem Artikel einsparen. Zwischen 2025 und 2027 erwarten die Führungskräfte Einsparungen von 12,6 Milliarden Dollar.

Vorzeigeprojekt Shreveport:
Das Lager in Shreveport, Louisiana, dient als Blaupause für die Zukunft. Mit 1.000 Robotern beschäftigt es bereits 25% weniger Mitarbeiter als ohne Automatisierung nötig wären. Nach weiterer Robotisierung soll diese Zahl auf 50% steigen. Amazons Robotik-Team schrieb: "Mit diesem wichtigen Meilenstein in Sicht sind wir zuversichtlich, Amazons Einstellungskurve über die nächsten 10 Jahre abflachen zu können."

Konkrete Umbau-Beispiele:

Virginia Beach: Neues Mega-Lager nach Shreveport-Vorbild
Stone Mountain (Atlanta): Ein bestehendes Lager mit 4.000 Mitarbeitern soll nach der Umrüstung 10% mehr Artikel verarbeiten, aber bis zu 1.200 weniger Beschäftigte benötigen. Zudem sollen mehr Zeitarbeiter statt Festangestellter eingesetzt werden.
Bis Ende 2027 sollen etwa 40 Anlagen nach dem Shreveport-Design umgebaut sein.

PR-Strategie zur Schadensbegrenzung:
Amazon bereitet sich auf negative Reaktionen vor:

Vermeidung von Begriffen wie "Automatisierung" und "KI"
Stattdessen: "fortschrittliche Technologie" oder "Cobot" (kollaborativer Roboter)
Verstärkte Teilnahme an Gemeindeveranstaltungen wie Paraden und "Toys for Tots"
In Georgia: Fokus auf neue Techniker-Jobs und "Innovation, um lokalen Beamten ein Gefühl von Stolz zu geben"

Historischer Kontext:
Jeff Bezos drängte sein Team schon seit Jahren, über vollständige Automatisierung nachzudenken. Der große Durchbruch begann 2012 mit dem Kauf des Roboterherstellers Kiva für 775 Millionen Dollar. Seitdem hat sich Amazon von einem Unternehmen, das Arbeitsplätze in Massen schuf (Verdreifachung auf 1,2 Millionen Mitarbeiter seit 2018), zu einem potenziellen "Netto-Arbeitsplatzzerstörer" entwickelt.

Gesellschaftliche Auswirkungen:
Nobel-Preisträger Daron Acemoglu warnt: "Niemand sonst hat den gleichen Anreiz wie Amazon, einen Weg zur Automatisierung zu finden. Sobald sie herausfinden, wie man dies profitabel macht, wird es sich auch auf andere ausbreiten." Amazons Vorgehen könnte als Modell für Walmart (größter US-Arbeitgeber) und UPS dienen.

Amazons Gegenargument:
Das Unternehmen betont, dass die Dokumente unvollständig seien und nicht die gesamte Einstellungsstrategie widerspiegeln. Amazon plant, 250.000 Menschen für die Weihnachtssaison einzustellen (wie viele davon dauerhaft bleiben, wurde nicht gesagt). Führungskraft Udit Madan argumentiert, dass Effizienzgewinne in einem Bereich zur Schaffung neuer Jobs in anderen Bereichen führen könnten - etwa in ländlichen Lieferdepots.

Die Zukunft der Arbeit:
Amazon glaubt, die Jobs der Zukunft würden darin bestehen, sich um Roboter zu kümmern. Die verbleibenden Arbeitsplätze würden technischer, besser bezahlt - aber deutlich weniger.


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