Thema:
Re:**Triggerwarnung** flat
Autor: Karotte
Datum:10.11.25 15:40
Antwort auf:Re:**Triggerwarnung** von Nehemia

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>>Nein, ist es nicht. Diese Fragen stellt man sich im Vorfeld. Tagelang, Wochenlang, Monatelang. Wenns dann soweit ist, dann ist man erschreckend klar.
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>Bei dir.
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>>Auch nein. Wie gesagt, die Fragen stellt man sich im Vorhinein. Am entscheidenden Punkt nicht mehr.
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>Bei dir.
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>>Und zu dem Sums: Ich wäre heute nicht hier, wenn mich meine Ex nicht aufgehalten hätte. v.a. bei psychischen Problemen, kann man Menschen helfen.
>>hättest du von Terminalpatienten gesprochen sähe die Welt anders aus, da wird 100%ig nichts mehr besser.
>>Aber bei Menschen mit psychischen Erkrangungen ist Besserung möglich, und wenn es nur ist, dass der psychische Schmerz nicht mehr 24/7 anliegt, sondern nur noch 10, 20 Mal im Jahr in Wellen.
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>War so klar, dass das Argument kommen würde. Es ist _Möglich_ aber kein 100% Vesprechen. Und ja, die Achterbahn fährt langsamer. Aber es bleibt eine Achterbahn. Und vielleicht hat man einfach keinen Bock mehr auf die Hochs/Tiefs.


Mal unabhängig von der Frage, inwiefern die betroffene Person die tatsächliche Ausweglosigkeit der Lage, die sie zum Suizid führt, rational richtig einschätzen kann und möglicherweise keine Auswege sieht, obwohl es solche gibt: Auf mich wirkt es so, als würdest du von einer Konsequenz in der Geisteshaltung eines solchen Menschen ausgehen, die imho alles andere als eindeutig gegeben ist. Ich würde eher davon ausgehen, dass die Selbstmordgedanken Teil der Achterbahn sind. Also derselbe Mensch, der in einer Tiefphase die Achterbahn satt hat und sein Leben beenden will, könnte in einer Hochphase auch wieder glücklich sein, dass er es eben doch nicht getan hat.

Insofern wäre ich mir nicht so sicher, ob jemand, der dabei ist, sich das Leben zu nehmen, wirklich „besser weiß, was gut für ihn ist“. Imho kann _niemand_ das wirklich einschätzen. Deswegen sehe ich keine andere Option, als im Zweifel immer zu versuchen, jemanden vom Selbstmord abzuhalten. Auch durch physisches Eingreifen „gegen seinen _momentanen_ Willen“. Alles weitere ist dann Sache von (hoffentlich) kompetenter seelischer Betreuung.


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