| Volksdöner in Gelsenkirchen |  |
Nachdem es in Bochum (-Werne) schon seit einiger Zeit den ersten Laden gibt, hat im Oktober auch in GE der erste Volksdöner aufgemacht. Der klassische Döner soll dauerhaft nicht mehr als 3,99 EUR kosten. Möglich werden soll das nicht zu Lasten der Qualität sondern durch gnadenlose Effizienz:
Relativ kleine Läden mit geringer Miete, wenig Personal, wenig Optionen. Wer seinen Döner bis ins kleinste Detail selbst pimpen möchte, ist dort definitiv falsch. Hähnchen oder Kalb, als Salat nur grünen Salat, Rotkohl und rote Zwiebeln, zwei Saucen (die klassische Knoblauchsauce oder die "Volksdöner"-Sauce, ähnlich wie eine leicht scharfe Hollandaise oder Cocktailsauce und als Option noch "Scharf". Alles 3,99 EUR. Salattasche 2,99 EUR, Pommes 2 EUR, Menü aus Döner, Pommes und eine Dose Coca-Cola, Fanta oder Sprite 6,99 EUR. Ab diesem Betrag wird auch Kartenzahlung akzeptiert.
Solange das Steuergeschenk der Regierung noch nicht in Kraft ist, gibt es nur zum Mitnehmen; danach soll es auch Sitzplätze geben.
Ich hatte gedacht, am Mittwoch abend würde nicht gerade der größte Andrang herrschen aber das war ein Irrtum. 45 Minuten musste ich warten, teilweise ging die Schlange bis aus dem Laden. Viele haben da gleich für fünf Personen gekauft. Das Geschäftsmodell scheint also aufzugehen; zur Eröffnung der Bochumer Filiale hieß es, dass alles von der Masse lebt und man rund 700 Döner am Tag verkaufen müsste.
Ich hab einen Hähnchen, einen Kalb und ne Pommes mitgenommen. Die Pommes war am schwächsten: Die Portion war klein und als ich mit der kleinen Pappschachtel in Alufolie zu Hause war, waren sie schon reichlich labberig.
Am Döner dagegen gab es absolut nichts auszusetzen. Das Fladenbrot mit Sesam war frisch und knackig, das Fleisch gut, die Haus-Sauce schmeckte mir ebenfalls. Obwohl ich Rotkohl normalerweise immer weglasse (diesmal nicht, dann wäre ja fast nichts mehr übrig) schmeckte der selbst gemachte Salat richtig gut. Die Füllung war auch mehr als ordentlich; ich gehe mittlerweile davon aus, dass die in den Onlinebewertungen zum Teil abgebildeten Taschen mit Minimalfüllung von der Konkurrenz gefaked wurden, die aus naheliegenden Gründen nicht glücklich über die Butze sein dürfte.
Wenn ich mal unterwegs bin, werde ich mir da garantiert öfter mal was picken. Und wer jetzt denkt "was interessiert mich irgendeine obskure Dönerbutze im Ruhrpott": Bei Erfolg des Konzeptes will der Betreiber ganz Deutschland damit überziehen.