Antwort auf den Beitrag "Re:Nachtrag zum Thema genereller Erhöhung des Preisniveaus" posten:
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>Ich finde es bemerkenswert mit welchen Freibriefen die Industrie in Deutschland unterwegs ist wenn es um die Thematik der Umverteilung von Kapital geht. > >Das sieht man exemplarisch auch hier. Echtkosten von Lebensmitteln und somit Grundversorgung sind so gelagert, dass auch wenn die nachhaltige Landwirtschaft bei Lebensmitteln spürbar näher dran ist am Echtpreis, dieser Echtpreis dennoch eine spürbare Erhöhung des Preisniveaus ergäbe welches Menschen in so genannten einfachen Berufen komplett auskegeln würde, da diese eh schon am Limit jonglieren. > >Dies träfe nicht diejenigen die auch heute schon auf solche Produkte setzen, denn da ist das Delta zu Echtkosten recht überschaubar. Aber sehr viele Menschen wären da natürlich endgültig gefickt in Sachen Lebenshaltung. > >Auch unabhängige und soziale Organisationen machen auf diese Problematik aufmerksam und fordern dementsprechend dass hier eine andere Umverteilung erfolgen müsse. >So weit so gut. >Aber fast immer sieht man hierbei in der Verbalforderung den Staat in der Verantwortung diesen Schiefstand zu kompensieren. Sei es durch Steuern, sei es durch Sozialleistungen. > >Können wir uns vielleicht alle mal daran erinnern welches Vehikel für Gehälter zuständig ist? So weit ich das verstehe leben wir in einer Demokratie mit einer freien Industrie und nicht in einem sozialistischen Staatsunternehmen. Wie wäre es sowas mal, wie von der Industrie vermeintlich gewünscht, vom Markt regeln zu lassen? Wenn bestimmte Berufe, die man braucht, von ihrer Gehaltsausschüttung so gelagert sind, dass in diesen Berufen tätige Menschen ihren Lebensunterhalt nicht mehr geregelt bekommen mit den dort gezahlten Löhnen, und diese Berufe gebraucht werden, dann würde, soweit die Theorie, die Umlage von Kapital in Richtung dieser Berufe eben aus der Industrie erfolgen. Weil es gar nicht anders geht, wenn auch die Industrie auf solche Berufe angewiesen ist. Wie kriegt man Menschen denn sonst in solche Jobs? > >Ich finde es aufrichtig entrückt, wenn nicht mal mehr unabhängige Verbände die kein industrielles Eigeninteresse verfolgen mittlerweile so betriebsblind sind, dass sie das IMO eigentliche Problem und wer dafür in Haftung genommen werden müsste, nicht mehr erkennen und reflexartig Richtung Staat zeigen mit konkreten Sozialforderungen. > >Welche Schicht partizipiert finanziell nicht an wirtschaftlichen Erfolgen und tritt bei einem Boom auf der Stelle? >Welche Schicht wird finanziell während Krisen wiederum als erste in die Gehaltshaftung genommen? >Was ist hier eigentlich los, dass sowas nicht mal mehr angesprochen wird und der Zeigefinger sofort Richtung Staat geht? Entscheiden sie sich mal Herr Kapitalismus ob sie den Staat wirklich in so einer Rolle möchten, was in konsequenter Ausführung zu ihrer Enteignung führen würde, oder ob das der Markt regeln soll, was sie genau dort in die Pflicht nimmt. > >Ich bin ja selbst der Spross von Wirtschaftsflüchtlingen die rüber gemacht haben, weil sie sich hier ein besseres Leben erhofft haben. An dieser Stelle fettes Sorry an alle AfD-Wähler dafür dass ich die Rente eurer braunen Ärsche finanziere. Es war nicht meine Schuld, würde ich im Jahr 2023 abhauen wollen, würde ich ganz sicher nicht Deutschland wählen und euch mit meiner Existenz belasten. Versprochen. Aber es ist wie es ist. > >Wo waren wir? Ah, Wirtschaftsflucht und Gehälter für vermeintlich einfache Jobs. >Ich habe paar Bekannte und Freunde die aus Deutschland in die Schweiz abgehauen sind. Weil sie trotz ihres hohen Bildungsstands Bock hatten mit ihren Händen zu arbeiten. Und, vielleicht auch aufgrund ihres Bildungsstands, gecheckt haben, dass man sowas paar Kilometer weiter so ausüben kann, dass das Gehalt nicht nur zum Überleben reicht, sondern zu einem guten Leben. Obwohl ihre Gehälter in der Schweiz als "geduldete Ausländer" eh schon Dumps sind die den Hate der Einheimischen auf sich ziehen, eben weil sie das Lohnniveau drücken. Da ist es hüben wie drüben natürlich gleich, nur mit dem Unterschied dass man drüben selbst im Dump im Vergleich zu Deutschland _komplett_ anders unterwegs ist in Sachen Lebensstandard. > >Woran liegt das bitte, dass obwohl genug mehr als genug Kapital in Deutschland zirkuliert als dass es solche Zustände und daraus resultierende soziale Spannungen in der Gesellschaft gar nicht bräuchte, solch eine brontale Schieflage in Verteilungsschlüsseln hingenommen wird als sei sie in Stein gemeißelt? Woran liegt das dass da offenbar ein derart blinder Fleck ist, dass dieser Schiefstand nicht mal mehr als reformierbares Resultat einer sukzessiven Fehlentwicklung der letzten Dekaden auch nur angesprochen wird? >Meiner Meinung nach fährt der größte Ausgabenposten den staatliche Sozialleistungen in einer Echtkostenbetrachtung stemmen müssen nicht den Discountereinkaufswagen sondern Porsche.
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