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>>Das "Problem" ist einfach: Bei den Brettspielen gibt es eine Art Dunkelwelt. >Ist doch geil! :) > >> >>Ohne mich in die Nesseln setzen zu wollen, aber das hast du bei Videospielen in der Form nicht. D.h. du gehst in einen Spieleladen (bzw. Online), und was du da siehst, ist auch ungefähr das, was halt gerade auf dem Markt ist. Natürlich ist da z.B. noch Steam etc. mit dem riesigen Pool an Indie-Zeug, aber im Prinzip verpasst man nicht allzuviel, wenn man halbwegs auf dem Laufenden ist. Natürlich ist auch da viel marketinggetrieben, aber grob gesagt gibt es einen recht klar definierten Pool an attraktiven Spielen. >> >>Im Brettspielbereich gibts hingegen einen sehr kleinen "Mainstream", der sich aus (alt-)bekannten Klassikern, SdJ-Titeln, ein paar Hype-Trains und von den wirklich großen Verlagen (Ravensburger, Kosmos, Asmodee) gepushten Spielen zusammensetzt. Und das potenziert sich dann noch, weil dann eben auch (fast nur) diese Spiele auf vielfältige Weise weiterverbreitet werden. Medienecho, Mund-zu-Mund-Propaganda, Einzug in fachfremde Läden etc. > >Also grundsätzlich hast Du da Recht. Was das ganze halt nicht wirklich vergleichbar macht, ist dass Brettspiele quasi nicht altern. Ein Siedler von Catan von 1995 kann man auch heute noch wunderbar spielen und es läuft auf der gleichen Hardware (Esstisch, Würfel) wie ein Dorfromantik von 2023, obwohl dazwischen fast 30 Jahre liegen. Insofern wandern Brettspiele einfach nicht so schnell aufs Altenteil wie digitale Games, bewährte Konzepte laufen länger und es genügt halt schon eine leichte Adaption des Themas für ein ausreichend neues Spielgefühl. (Letzteres ist dann ja durchaus wieder vergleichbar mit der X-ten Militärshooter-Interpretation auf PC/Konsole, die inhaltlich, erzählerisch und mechanisch ja auch schon seit Ewigkeiten den gleichen Prinzipien folgen.) > >Dazu kommt sicher auch noch, dass die meisten Menschen mit anderen Erwartungshaltungen an Brettspiele herangehen. Kampagnenspiele sind gerade im Familienbereich eher eine Nische, die [u:meisten ]Konzepte beruhen darauf, kompetitiv in der Gruppe immer wieder die gleiche Mechanik zu durchlaufen, bis einer gewonnen hat. Computerspiele sind da ja genau andersrum angelegt, von MMO's (im Endgame) und Battle-Royal-Games abgesehen. Und dann spielt man Brettspiele halt vermutlich einfach auch seltener als Computerspiele, allein schon weil man halt immer erst andere Menschen physisch vor Ort haben muss. Und letzten Endes dann halt auch, dass es nunmal keinen Digitalvertrieb gibt ;) und die Dinger schnell viel Platz in der Bude brauchen. Alles Gründe, dass Brettspiele einfach einen ganz anderen Lebenszyklus haben als Computerspiele. > >> >>Und direkt dahinter fällt alles schon extrem ab - also Bekanntheitsgrad, Verkaufszahlen etc. - aber, und das ist halt das gleichzeitig Schöne wie Bedauernswerte, eben NICHT die Qualität. Es gibt Tausende wirklich gute Spiele, die parktisch nicht an der Oberfläche auftauchen. Aus vielerlei Gründen - Winzverlag, kein vernünftiger Vetrieb, kein Marketing, wenig attraktives Artwork etc. >> >>Was ich mit meinem Geschreibsel sagen will: Es gibt in der Brettspielwelt viel zu entdecken, nur ist das mit etwas Arbeit und Aufwand verbunden, weil man sich quasiaktiv selbst auf die Suche begeben muss. Da finde ich es auch schade, dass immer wieder die gleichen Namen auftauchen (also nicht nur hier). z.B. nix gegen Cascadia... ich hab es selbst noch nie gespielt, aber es gibt garantiert Dutzende "ähnlicher" Spiele, die mindestens oder zumindest fast genauso gut sind. Das gilt ers recht für Carcassonne. > >Oh ja absolut! Zu Cascadia: wir haben es einmal mit Freunden im Urlaub gespielt, vorher nix davon gehört. Da hat uns die Spielmechanik (jeder für sich in der Gruppe) und das Setting (Tiere, Lebensräume) in Kombination mit sehr schönem Artwork einfach gefallen weil unstressig und sehr kinderkompatibel. Das reicht mir dann auch, damit ich dafür mal 30€ ausgebe. Bin mir sicher es gibt für Kenner "bessere" Spiele mit ähnlicher Mechanik. Aber für uns reicht das erstmal durchaus. Realistischerweise kommt das alle 6 Wochen mal für 1-2h auf den Tisch. > >> >>Und umgekehrt: Du bist quasi "unfreiwillig" auf Mint Delivery gestoßen und findest es wohl auch ziemlich gut. Dabei hat es auf BGG eine bestenfalls durchschnittliche Wertung und liegt nur auf Platz 4.000 und Platz 1.250 der Familienspiele. Da sieht man einfach, was für ein riesiges Entdeckungspotenzial die Brettspielwelt hat, und das ist einer der Gründe, warum ich sie auch so geil finde. :-) > >Ja eben! Ich steh grundsätzlich sehr drauf, wenn man sich Dinge erstmal erschließen/erarbeiten muss (gilt bei mir für alle Hobbies, u.a. auch 3D-Druck, Figuren bemalen, Heimwerken). Und genau wie Du sagst: riesen Potential was zu entdecken und dann damit Spaß zu haben. Und ich freue mich da auch total drauf. Aber solange die Kinder noch nicht vollwertig mitspielen können und ein eigenes Interesse haben, Neues zu erschließen (was denke ich dauern wird bis sie nahezu erwachsen sind), werden wir vermutlich eher grundsätzlich nah an den großen Namen/KLassikern/SdJ bleiben, schlicht weil für mehr die Zeit innerhalb der Familie fehlt. Finde ich aber auch nicht weiter schlimm. Nichts desto trotz nehm ich gerne auch hier Tipps mit und hab auch durchaus schon ne längere Wishlist, die ich sukzessive angehen werde, sobald ich glaube dass die Kinder da fit für sind :)
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