Antwort auf den Beitrag "Re:zeitweilig, lol" posten:
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>>Die Krim ist nur fürs Militär, was soll das für einen Gewinn erwirtschaften? >>Und wenn es Anschläge und Terrorattacken gibt dann ist der Krieg nicht beendet, weil dann macht Russland einfach weiter? >> >Wenn die Krim rein nur fürs Militär wichtig gewesen wäre (das nun erst einmal wieder aufgebaut werden muss) hätte Russland nicht so verzweifelt versucht, da irgendwie Gewinn zu erwirtschaften. > >Und ja, der Krieg ist dann beendet, aber das Land muss man weiterhin als besetzt betrachten. Und das ist üblicherweise erst das, was die großen Unsummen verschlingt – zumindest wenn man Krieg nicht so verschwenderisch führt wie aktuell die Russen. In Tschetschenien hatte Russland enorm viel Glück, dass es mit Kadyrow einen bereits zuvor extrem einflussreichen Tschetschenen für sich gewinnen konnte, der selbst genügend Macht ausüben konnte. So jemand ist in den jetzt betroffenen Regionen wohl nicht übergelaufen, weshalb man als Russe grundsätzlich keinem Ukrainer dort trauen kann. > >>Man gibt keine Billiarden aus um dann Gebiet zurück zu geben. In Russland ist es wichtig, dass die oberen Geld haben. Der Rest ist kack egal. Glaub manchmal verstehen die Leute nicht wie so ein Regime abläuft. > >In Russland gibt es gerne einmal einen Punkt, wo die Stimmung komplett kippt. Und momentan tut das Land wirklich alles dafür, um den so schnell wie möglich wieder einmal zu erreichen. Dabei ist vor allem wichtig, dass enormer ökonomischer und gesellschaftlicher Druck in Moskau und St. Petersburg ankommt. > >Ich sehe zudem eine Rückgabe der Krim und der seit 2014 besetzten Gebiete sogar eher negativ (auch wenn es halt die Souveränität der Ukraine wieder herstellen würde): Die nach der Russifizierung wieder einzugliedern und auf Vordermann zu bringen, kostet so viel Geld und sorgt für soviel Unsicherheit, dass ich wenig dagegen habe, wenn wir dafür nicht bezahlen müssen und sie abgeschottet bleiben. Der Donbass war beispielsweise schon vor dem Krieg eine wandelnde Umweltkatastrophe, die sich nun noch einmal dramatisch verschärft hat. > >Insgesamt komme ich vielleicht positiver rüber, als ich eigentlich gestimmt bin, da ich beispielsweise dem Satz "Russland verliert den Krieg, aber die Ukraine verliert ihn derzeit schneller" uneingeschränkt zustimme. Daran könnte man aber eigentlich etwas ändern, wenn denn der Wille da wäre. Als einzige Gewinner des ganzen Konflikts sehe ich Nordkorea (was ganz schnell in einer enormen Katastrophe münden kann) und wahrscheinlich Indien. > >Es gibt schlicht keine simplen Auswege aus der ganzen Lage, weshalb zum Beispiel Trump auch keinen Frieden diktieren kann und die Ukraine eigentlich keine Wahl hat, als weiterzukämpfen. Wieviel da noch möglich ist, hängt davon ab, wie stark Trump den Waffeneinsatz reglementiert, wie die Einkaufsbedingungen für US-Waffensysteme aussehen und vor allem was Europa investieren möchte, falls es endlich einmal so stark aufwacht, wie es eigentlich müsste. Dass müsste dann nicht einmal so unrealistisch aussehen wie bei Boris Johnson, der aktuell im Prinzip für den Pompeo-Plan und damit einen 500-Milliarden-Dollar-Kredit wirbt. Das wäre vermutlich aber immer noch billiger als die langfristigen Folgen einer ukrainischen Niederlage oder eines Einfrieren des Konflikts ohne die notwendigen Sicherheitsgarantien. > >Derzeit kann man zudem überhaupt nicht absehen, was passiert, da Trump seinen eigenen Plan immer noch nicht enthüllt hat und vermutlich auch nicht unbedingt mit absolut radikalen Ideen durchkommen dürfte. Der Senat hat ihm mit der Wahl von John Thune (eher pro-ukrainisch) zum Mehrheitsführer immerhin schon mal deutlich gezeigt, dass es für ihn nicht immer ein Wunschkonzert werden wird.
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