Antwort auf den Beitrag "Re:Die dritte Todeswoche" posten:
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>Ist teilweise nochmal ne Ecke heftiger als die ersten Tage nach dem Ableben. >Vermutlich weil wir die Beerdigung gestern hinter uns gebracht haben und in den ersten 14 Tagen gezwungenermaßen mit viel organisatorischem Kram beschäftigt waren. Ebenso weil ich die Gelegenheit bekam, viele Gespräche zu führen. >Aber selbst in den Momenten der Ablenkung in guter Gesellschaft, werde ich schnell auf den Boden der Tatsache geholt, dazu muss einem nicht mal irgendetwas triggern. denn das Gehirn hat da seine eigene Regeln. > >Jetzt erwische ich mich bei allerlei abstrusen, kindlich-naiven Gedanken wie "Du warst jetzt lange genug tot, also komme ich am WE vorbei und wir spielen Mensch ärgere dich nicht" oder konstruriere mir Fantasieplots wie aus schlechten Thrillern, dass Sie ihren Tod nur vorgetäuscht hat, um uns zu schützen oder so. Auch die Ungewissheit aus meiner Agnostiker-Perspektive was das afterlife mit sich bringt. Oder warum es "uns" nicht besser alle zeitgleich auf der Stelle bei einem Autounfall erwischt hat. Da hätte dann bis auf eine Handvoll Verwandet und Freunde keiner mehr leiden müssen. >Momentan ist es eher ein funktionieren und von Tag zu Tag überleben, weil ich zeitgleich weiß, dass sie mich schütteln und Ihr das geistliche Herz brechen würde, wenn ich mich aufgebe. Diesen Selbsterhaltungstrieb habe ich in der Theorie völlig unterschätzt. > >So abgedroschen es auch klingen mag und ich damit auch keine Probleme negieren möchte, die jeden von uns plagen, aber: Fast alles ist zu ersetzen, vergeht oder man kann es nachholen, liebe Forenfreunde. Selbst wenn das eigene kürzlich abbezahlte Haus in eurer Abwesenheit bis auf die Grundmauern abfackelt. Das ganze, wirklich viele "Sterbegeld" welches wir erhalten haben, ist für uns gerade sehr nützlich, aber........ihr wisst wie dieser Satz endet. > >Oder auch Beziehungen die zerbrechen. So schmerzhaft wie sie am Anfang sein mögen, man weiß das dass Leben nach einiger Zeit wieder das Selbe oder sogar besser wird. Aber hier schließt eine Tür, wo keine andere mehr aufgehen wird. Eltern, eigene Kinder, Geschwister, funktionierenden Ehen oder auch beste Freundschaften die Dekaden andauern. Hier dran hängen exklusive, einzigartige Bindungen und Emotionen - sofern das Verhältnis natürlich gut und gesund war. > >Dabei hab ich mein Leben seit November letzten Jahres, wieder einigermaßen nach langer Zeit in den Griff gekriegt und mich vor allem an den kleinen Freunden des Lebens erfreut. > >So unsortiert wie ich das hier gerade niederschreibe, musste das jetzt erneut raus, denn für das übliche posten fehlt mir völlig die Kraft.
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