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>Damit begann alles! > >"Als Erster sollte "Der kleine Sheriff" dran glauben. CDU-Bundesinnenminister Gerhard Schröder empfand die Abenteuer des Comic-Helden der fünfziger Jahre als "nervenaufpeitschend und verrohend". Die Zeichnungen seien das "Ergebnis einer entarteten Phantasie", sie könnten Jugendliche in eine "unwirkliche Lügenwelt" versetzen und "förderten die geistige Trägheit". > >Schröder beantragte daher ein Verkaufsverbot der Hefte an Jugendliche und wandte sich dazu an eine Behörde, die zu diesem Zweck gerade erst geschaffen worden war: die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften. "Der kleine Sheriff" und zwei "Tarzan"-Comics wurden im Juni 1954 ihre ersten Fälle. Der Verlag des Revolverhelden wehrte sich vehement gegen das drohende Verbot und verwies auf die Freiheit der Kunst. > >Doch die Prüfstelle blieb eisern. Sie wollte hinterlistige Überfälle auf Indianer, wilde Schießereien und explodierende Munitionslager nicht dulden. Die Sittenwächter bemängelten die "abstoßenden Physiognomien der Banditen" und waren entsetzt über den "grauenhaften" Tod eines Gauners, der "nach einem aufregenden Kampf mit Raubvögeln in eine Felsenschlucht stürzt". Die Prüfer störten sich auch an der schnoddrige, rüde Sprache: Sätze wie "Ihr Schakale", "verdammte Mörder" oder "Du Lümmel" waren nicht akzeptabel. Der Sheriff-Band "Die verwegene Jagd" wurde verboten. Tarzan dagegen hatte Glück. Der Verbotsantrag gegen den Fünfziger-Jahre-Comic wurde trotz Bedenken wegen eines "knappen Fell-Bikinis" abgelehnt. Einige Jahre später landete jedoch auch der Urwaldheld auf dem Index."
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