Antwort auf den Beitrag "Re:ND-Bericht zu Corona-Ursprung" posten:
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>Während der Corona-Pandemie haben wir unsere Tochter bekommen – und das war ein echter Kraftakt. Ich durfte zunächst nicht mit ins Krankenhaus, sodass meine Frau mit Wehen allein im Zimmer lag. Um dabei sein zu dürfen, musste ich einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 24 Stunden war, und mich für das „schnelle Einchecken“ im Krankenhaus vorab anmelden. Als es dann ernst wurde, gab es zum Glück keine Probleme mehr, und ich durfte in den Kreißsaal. > >Die polnische Hebamme war großartig. Sie meinte nur: „Wie soll eine Frau ein Kind zur Welt bringen mit einer Maske vor dem Gesicht? Shigeru, geh zu deiner Frau. Du hast jetzt genau eine Aufgabe: Wenn ich ‚jetzt‘ sage, setzt du ihr die Maske auf – die Oberärztin kommt gleich!“ Nach einer gefühlten Ewigkeit fiel dann das Wort „Jetzt!“. Gerade als meine Frau die Maske wieder aufgesetzt hatte, ging die Tür auf und die Oberärztin betrat den Raum. > >Normalerweise hätte ich nur eine Stunde nach der Geburt bleiben dürfen. Doch meine Tochter kam um 0:26 Uhr zur Welt, und erst um 6:00 Uhr bat ich die Hebamme, meine Frau mit unserer Tochter auf ihr Zimmer zu bringen – dann fuhr ich nach Hause. > >Trotz allem hatte ich persönlich eine gute Zeit während der Pandemie. Anfangs arbeiteten wir nur sechs Stunden am Tag, bekamen aber acht bezahlt. Später wurden die Regelungen gelockert, und wir kehrten zu einem vollen Acht-Stunden-Tag zurück. Wirtschaftlich waren diese Jahre für uns erstaunlich gut, was sich auch in unserem Gehalt bemerkbar machte – mein Chef ließ sich da nicht lumpen. > >Auf dem Dorf mit eigenem Garten fühlten wir uns nie eingeengt. Besonders bevor unsere Tochter geboren wurde, hatten wir durch die kurzen Arbeitstage Zeit, unseren Garten in Topform zu halten. Weihnachten und Silvester feierten wir trotzdem mit Familie und Freunden – allerdings machte jeder 20 Minuten vor dem Treffen noch einen Schnelltest. > >Ein anderes Kapitel war der Verwaltungsaufwand bei Feuerwehreinsätzen, um mögliche Infektionsketten nachzuverfolgen. Zunächst waren alle Übungen verboten. Dann wurden Online-Schulungen eingeführt, die jedoch nicht jeder Feuerwehrmann bewältigen konnte. Technische Dienste wie das Testen von Pumpen und Aggregaten durften nur mit einer Minimalbesetzung durchgeführt werden. > >Und dann kam es, wie es kommen musste: Tagsüber gab es einen Einsatz, und hinterher erklärte ein Kollege, dass er sich schon den ganzen Morgen schlecht gefühlt hatte – Husten, Schnupfen. Am Abend kam dann kleinlaut die Mitteilung, dass er Corona hatte. Beim nächsten Einsatz am folgenden Wochenende fehlten dann die Gruppenführer – sie waren in Quarantäne.
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