Antwort auf den Beitrag "Re:@Jassi" posten:
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>Jetzt hab ich schon paar mal versucht einen Text zu verfassen um meine Sicht besser erklären zu können, letztendlich aber jeden Versuch verworfen. > >Da es sich im Grunde um ein zutiefst fatalistisches Weltbild handelt will ich das auch nicht im Detail aufdröseln und nur ganz kurz skizzieren. Das wird jetzt im Folgenden sehr naiv und nicht deep und nicht philosphisch oder so ... aber doch wirr genug dass ich es in Spoilertags setze um zum Ausdruck zu bringen dass es *für mich* keine Diskussionsgrundlage mehr dafür gibt diese Sicht in Frage zu stellen. Es ist wie gesagt quasi eine finale Glaubensfrage. Und die muss jeder für sich selbst finden. >[h: >Mit Freiheit weiter oben habe ich auch eher das gemeint was man eher mit "freier Wille" subsummieren sollte. Und alles weitere was damit direkt oder mittelbar verbunden ist: Verantwortung, Schuld. > >Ich bin zutiefst davon überzeugt dass soetwas wie freier Wille nicht existiert. Jede Handlung, jede Aktion ist die zwangsläufige Kausalfolge von viiiiieeeelen Ursachen. Und ja das beziehe ich auf alles. Ohne Ausnahme. >(kurze Nebenbemerkung: soetwas wie "nichtdeterministische" Quanteneffekte sind für mich da keine Lösung sondern eher ein weiteres Problem - aber darauf will ich gar nicht eingehen) > >Jetzt wäre ein Leben mit dieser Überzeugung vom freien Willen als Illusion nur schwierig zu führen. Aus naheliegenden Gründen. Ich bin für mich zum zum Schluss gekommen dass ich damit besser leben kann wenn ich freier Wille/Freiheit mit der Unkennntnis über all diese Ursachen-Faktoren identifiziere. Quasi eine Maschine mit vielen Rädchen die für sich in jedem Schritt rational erklärbar wäre aber in Summe etwas unerwartetes ... "freies" ... Resultat erzeugt wenn man nur nicht allzugenau hinschaut. In gewisser Weise der Unterscheid zwischen determiniert und determinierbar. Nicht die Abwesenheit des ersteren definiert in meinen Augen sowas wie den freien Willen sondern die Abwesenheit des letzteren. Ich finde das übrigens der intuitiven Vorstellung den "Freieheit" näher als es zunächst den Anschein hat. Jemand der im Gefängnis sitzt hat im Vergleich zu einer Person in Freiheit auch nur beschränkt viele Faktoren die einen "Unschärfegrad" zulassen. Du weiss jeden Tag wo er ist, wann er schlafen geht, ... >Weitere Nebenbemerkung: das deckt sich auch mit dem mathematischen Verständnis von "Zufall" den es dort schlicht nicht gibt .. die Zahl pi ist in ihrer dezimaldarstellung zb "zufällig verteilt" aber dennoch jederzeit an jeder Stelle durch ihr Funktional eindeutig festgelegt. Man kann aber die 7Trillionste Stelle von ihr nicht abkürzend berechnen ohne die Stellen davor zu kennen. Mehr "Zufall" ist in der gesamten Mathematik nicht formulierbar. Ich hoffe es wird klar was ich meine. > >Jetzt wirst du dich vielleicht wundern ... was labert der ... was hat das damit zu tun dass Erklärungen grundsätzlich relativierend sein sollen? Naja wenn man die Summe der einwirkenden Rädchen erklärt hat, dann löst sich der freie Wille zwangsläufig in die Illusion auf für die ich ihn halte. Und damit ist natürlich auch jede Erklärung ein (sehr kleiner) Teil dieses Auflösungsprozesses. Wo kein freier Wille, dort keine Verantwortung, dort keine Schuld. > >Denn wenn man alle Aspekte weiss war die Handlung (konkret hier: der Amoklauf) doch nur eine zwangsläufige Konsequenz. Und wer ist dann schuld? Der Täter? Wir alle? Alles um uns herum? Unschwer zu erkennen dass das keine Basis für einen verwantwortungsvollen Umgang miteinander bilden würde. Und warum ich den Hinweis auf Mobbing als "relativierend" empfunden habe. >Hmm, wie bringe ich das in ein möglichst intuitives Beispiel? Denk zb an eine beliebige SF Folge in der ein Protagonist fremdgesteuert durch Gehirnwäsche zu einem Verbrechen gezwungen wird. Da würde auch kein Zuschauer sagen "[i:hängt ihn höher!]" sonder eher: "[i:der konnte ja nicht anders]" und damit "[i:er konnte ja nichts dafür!]". Und jetzt stelle man sich vor dass jeder fremdgesteuert ist ... nur halt nicht durch eine profane monokausale Apparatur wie einen Gehirnsteuerungsmodulator in besagter fiktiver SF-Serie. > >Im Nachgang schon eine sehr "eigene" Sichtweise aufs ganze. Will ich nicht verhehlen. Und eine sehr fatalistische, will nicht sagen defätistische. > >Ja das alles klingt ziemlich wirr, und ich hätte es mir gerne gespart aber wollte dir keine Antwort schuldig bleiben. auch wenn sie letzendlich so unangemessen und enttäuschend ausfällt.] > >gruß
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