Antwort auf den Beitrag "Re:Zu den unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen" posten:
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>Eigentlich fand ich's ja ganz erfrischend, dass man im vorigen Thread einfach das packende Viertelfinale feiern konnte, ohne in die so müßige wie leidige Diskussion "Frauen- vs. Männerfußball" einsteigen zu müssen. Aber weil es IMHO gut passt, hier trotzdem ein Ausschnitt aus einem Interview mit der ehemaligen Torhüterin Kathrin Lehmann, die bei der EM als Expertin im ZDF-Studio sitzt. > >Quelle: [https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-ka-lehmann-ex-profifussballerin-zdf-expertin-frauen-em-interview-li.3268235] > >Auf Lehmanns Bemerkung hin, dass ein direkter Vergleich "gar nicht wirklich fair" sei, erklärt sie auf die Frage nach dem Grund: > >----------------------------------------- > >[i:Weil es körperliche Unterschiede gibt. Frauen sind nun mal auf 100 Meter langsamer als Männer, sie sind im Durchschnitt kleiner als Männer, sie haben weniger Kraft, weil sie weniger Muskelmasse haben. Und trotzdem müssen sie zu den gleichen Bedingungen spielen wie die Männer. Es ist eigentlich ein Unding, dass Frauen die gleiche Spielfeldlänge haben, die gleiche Spielzeit, die gleiche Schwere des Balles. In so gut wie jeder anderen Sportart sind die Normen den unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen von Männern und Frauen angepasst. Das Volleyballnetz ist tiefer. Die Hürden in der Leichtathletik sind niedriger, die Sprintdistanz ist kürzer. Der Basketball ist kleiner. Der Speer wiegt weniger. Bei Tennis Grand Slams spielen die Männer maximal fünf Sätze, die Frauen drei. Und so weiter ... Alles ist entsprechend angepasst. Außer im Fußball. > >(Nachfrage:) Macht das wirklich so einen großen Unterschied? > >Allerdings. Es gibt im Frauenfußball zum Beispiel Torwartfehler, die gar nicht immer welche sind. Es gibt viele Tore, die oben reingehen, aber Frauen sind durchschnittlich heutzutage noch nicht einmal so groß wie Männer vor hundert Jahren. Theoretisch müsste man also die Tore der Männer vergrößern (...). Aspekt Muskelmasse: Der Platz ist 110 Meter lang. Ein Mann schlägt einen 70-, 80-Meter Ball ab, aus dem Stand. Eine Frau 60, 70 Meter. Also muss ich als Frau mindestens zehn Meter noch anders überbrücken. Wir werden also immer einen Pass mehr im Frauenfußball haben als im Männerfußball. Dann ist da noch die Frage der klassischen Raumaufteilung im Fußball, 4-4-2 zum Beispiel.] > >----------------------------------------- > >Klar, nichts bahnbrechend Neues, aber IMHO gut erläutert und zwar von einer, die es wissen muss. Das erklärt dann vielleicht auch, warum platzierte Schüsse ins Kreuzeck bei den Frauen so häufig ins Tor gehen - da kommen einfach die Aspekte Körpergröße und Sprungkraft bei gleichbleibender Torgröße zusammen. > >Übrigens spielten die Frauen bei ihrer ersten offiziellen EM 1982 (die eh noch stark verkürzt war) nur Halbzeiten von 35 Minuten und mit einem kleineren Ball: > >[https://www.youtube.com/shorts/jhiPr0GvrmQ] > >Da hat man also noch versucht, die unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen in irgendeiner Weise zu berücksichtigen. > >Wobei ich davon ausgehe (ohne es zu wissen), dass der überwiegende Anteil der Fußballerinnen von heute solche Regelanpassungen ablehnen würde, schlicht weil sie schon immer auf die im Fußball allgemeingültigen Voraussetzungen hin trainieren. Aber ich finde, es lohnt schon, diese Aspekte im Hinterkopf zu behalten, zumindest solange man nicht ganz von diesem ewigen Vergleichen wegkommt. > >So, und ab jetzt heißt es Daumen drücken für Mittwochabend :-).
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