Antwort auf den Beitrag "Re:"Mal angenommen..."" posten:
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>> Wie Menschen ohne inneren Monolog denken, kann ich mir auch nicht vorstellen. Aber sie könnten's mir bestimmt erklären :) > >Ufff schwieriges Thema, ich werde wohl einfach abschweifen. Das Denken ist ja abstrakt und höchst individuell, man kennt es nur aus eigenen Erlebnissen. > >In den ersten paar Monaten nach der Selbst"diagnose" habe ich darüber relativ viel nachgedacht, aber nicht wirklich viel schlauer geworden, vielleicht fehlt mir auch immer noch das Verständnis. >(Ich habe sogar mit Psychedelika experimentiert, konnte aber keine großen Erkenntnisse gewinnen, rosa Elefanten waren auch nicht zu sehen. So mache ich es nun nur aus Spaß^^) > >Kompliziertere Sachverhalte/Gedanken stelle ich mir tatsächlich gerne als längere Forums/Redditbeiträge vor - wie auch immer das ohne innere Stimme/Vorstellungskraft geht. > >Es scheint auch eine Art Denken 1 / Denken 2 zu geben - mit ausformulierten Gedanken oder als spontane Handlung wie der Gang zum Kaffeeautomaten - das hat aber vermutlich nichts mit Aphantasie zu tun. > >>"Bildlich" mag zwar keine Voraussetzung sein, aber es muss doch für jeden ein Denkwerkzeug geben, etwas in der Zukunft oder aus der Vergangenheit zu imaginieren. Wenn's keine Bilder sind, was ist es dann? Ein Satz? Worte? Zeichen? > >Allgemein ist mein Denken mehr faktenbasiert - wie in dem typischen "Stell dir mal an ein Apfel vor"-Aphantasietest, statt einem konkreten Apfel weiß ich halt, dass es Äpfel auf dem Baum und verpackt im Supermarkt gibt und sie sich in Farbe und Geschmack unterscheiden. > >Das schafft natürlich einen gewissen Abstand, passend zu deiner Frage nach "aus der Vergangenheit zu imaginieren": >Meine Aphantasie ist ein Fakt, bei SDAM bin ich mir ein wenig unsicher, habe sie aber vermutlich auch. >"Severely Deficient Autobiographical Memory." - meine allermeisten Erinnerungen wirken teilweise wie Faktensammlungen, erlebt von einer dritten Person. >Lebhafte Kindheitserinnerungen oder das Verständnis was ich die zu vielen Jahren in meinem nie endendem Studium erlebt habe - Mangelware, alles älter als 2-3 Jahre verwischt ein wenig. > >Das ist beispielsweise hier ganz gut beschrieben, vermutlich an einem extremeren Fall als in meinem: >[https://www.bbc.com/future/article/20181112-severely-deficient-autobiographical-memory-is-surprisi] > >Das hat mich tatsächlich ein wenig durcheinandergebracht, inzwischen sehe ich auch die Vorteile. >Ich bin zwar auch unproduktiv und faul (es lässt sich eben nicht alles mit Aphantasie erklären), aber Tagträumen und Leben in der Vergangenheit ist bei mir kaum möglich, es gibt nur Hier und Jetzt! > >Auch fällt es mir eher schwer sich mit jemanden ernsthaft zu zerstreiten. >Wenn im Freundeskreis/Familie 20 Jahre alten Geschichten durchgekaut werden und man deswegen einander hasst, löst es nur Verwirrung aus. >Wenn ich eine Person mag, ändert sich das auch eigentlich nicht mehr. > >Viele (Lebens)Entscheidungen wirken bei mir auch intuitiv, unbewusst werden Ideen verdaut bis es irgendwann soweit ist. > >Und ich kritzele immer nebenbei - ob sowas wie TODO-Listen mit >"Forumsbeitrag beantworten [X]" >"Spülmaschine ausräumen [ ]" >oder irgendwelche unterstrichene Begriffe^^ >Nichts von Dauer, die Zettelchen bringen morgen keinen Erkenntnisgewinn mehr, aber für den Augenblick werden sie benötigt.
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