Antwort auf den Beitrag "Re:Es braucht imo auch keine Gehaltsobergrenzen" posten:
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>>>>>Sowas kann sich ohne weiteres selbst regulieren. >>>>>Und es gibt ja auch Maßnahmen die helfen könnten, etwa Financial Fairplay, nur werden diese nicht konsequent umgesetzt. >>>>> >>>>>Jeder weiß doch wo das herkommt, [u:eskalierende Gehälter die Dimensionen erreichen die mit seriösem Wirtschaften nicht mehr refinanzierbar sind], sind da nur das Sympton einer Krankheit der man aus Korruption heraus nicht begegnen möchte. >>>> >>>>Aber ist dem denn wirklich so? Problematisch sind doch da wahrscheinlich eher Ablösezahlungen. >>> >>>Es gibt ja kein singuläres Symptom sondern einen ganzen Strauß davon. Auch die Fragmentierung der Fernsehrechte um mehr Kapital zu generieren, ist eine Konsequenz des Investorenzirkus. Auch die steigenden Stadionpreise. Dadurch dass dieses Kapital in den Markt gepumpt wird verschieben sich _alle_ Preisstrukturen, und die Konsequenz ist dann eben auch, dass es in Dimensionen kommt wo du erst ab der Mittelschicht partizipieren kannst. >> >>Ja klar, aber das hat nicht zwangsweise etwas mit nicht seriösem Wirtschaften zu tun. Bzgl. Ticketpreisen hast du bspw. bei deinen Kölnern und den Bayern folgende Entwicklung bei den Dauerkarten für Stehplätze / günstige Sitzplätze / Gegengerade teuerster Platz ohne VIP: >> >>Köln >>2011/12: 165 / 319 / 725 EUR >>2023/24: 238 / 489 / 978 EUR >> >>Bayern >>2011/12: 120 / 300 / 650 EUR >>2024/25: 170 / 400 / 870 EUR >> >>[https://blog.uebersteiger.de/wp-content/uploads/2011/08/2011_Dauerkartenpreise_Bundesliga.pdf] >> >>[https://millernton.de/2023/07/26/dauerkarten-preisvergleich-2023-24-1-und-2-fussballbundesliga-der-maenner/] >> >>[https://millernton.de/2024/07/30/dauerkarten-preisvergleich-2024-25-1-und-2-fussball-bundesliga/] >> >>Ich würde die Preisentwicklung bei den Tickets als äußerst moderat bezeichnen. Von einer Verlagerung hin zur Mittelschicht kann bei uns zumindest aktuell keine Rede sein. Aber klar, wenn die Vereine in Investorenhand wären, würde das Ganze wohl auch anders aussehen. Im Gegensatz dazu sehe ich die Kosten bei den zig Abo-Modellen deutlich kritischer. >> >Nicht als status quo, aber wenn man in so einen Globalisierungs- und Monetarisierungsprozess reingezogen wird, sollte man auch Foreshadowings blicken wo diese Reise folgerichtig hingehen wird. Wir haben auch ein zunehmendes Tempo, so etwas wie der Woltemade-Transfer wäre noch vor gerade mal zwei Jahren undenkbar gewesen. > >Ich würde dem Großteil der deutschen Vereine und den dort agierenden Führungskräften auch nicht unterstellen dass sie sich so eine Entwicklung wünschen. Klar, es gibt Fatalisten wie Kind der schon seit jeher dafür wirbt die Investorenschleuse einfach komplett zu öffnen, aber ich denke der Großteil unserer Vereine wünscht sich dann eher sowas wie die Quadratur des Kreises, also wie kann ich es schaffen meine Identität zu bewahren und nicht zum reinen Produkt zu verkommen, und dennoch Konkurrenzfähig zu bleiben. Daher kommen ja solche Ideen die Symptome zu behandeln und dieser Interessenkonflikt im Umgang mit Investoren. > >Sind die aber erstmal drin, kommt es zu einem schleichenden Prozess. Du kannst mit Brückenlösungen agieren, auf sowas wie Stehplätze schauen, und die erstmal aus der identitären Brille bewerten und diese Bewertung so auch eine Zeit lang aufrecht erhalten. Aber über kurz oder lang hast du alle Mittel ausgeschöpft, und dann musst du auf die sogenannte "Performance" schauen. > >Und die Performance-Rechnung ist vereinfacht ausgedrückt eben nicht mehr: >Ich investiere x. Ich verdiene y. y-x ist mein Gewinn. >Sondern. Ich investiere x. Branchenüblich kommt bei der Investition von x der Betrag z heraus. Und ich rechne nun nicht mehr y-x sondern ich rechne y-z. >Jetzt spielt es keine Rolle mehr ob y-x positiv ist, sondern ob y-z positiv ist. > >Heißt, du fängst nun an dir selbst Verluste zu attestieren wo du aus einer anderen Perspektive heraus eigentlich Gewinne machst. > >Das ist das Game in dem wir uns befinden. >Und die deutschen Stadionpreise haben aus dieser Perspektive eine "hochgradig" negative Performance, und das Angebot von Stehplätzen ist aus dieser Perspektive auch noch der größte Schwachsinn überhaupt. Es hat schon seinen Grund warum ausgerechnet die Leute welche die beste Liga der Welt vor der Haustür haben Erlebnisreisen in deutsche Stadien unternehmen. > >Und das perfide ist, dass diese Formeln so kontraintuitiv sie auch erscheinen mögen funktionieren. Wer im Wettbewerb steht und sich an diese Formeln hält wird denjenigen zerstören der im gleichen Wettbewerb steht und sich nicht an diese hält. > >Aber der Einsatz dieser Formeln hat auch einen Preis und eine folgerichtige Konsequenz. Und IMO gibt es da keinen goldenen Königsweg wo du es schaffst die geldwerten Vorteile zu heben, aber hierbei auch die folgerichtigen Konsequenzen zu verhindern. Wenn du mitmachst oder wenn du in sowas hineingezogen wirst, dann musst du das Game spielen oder du verreckst.
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