Thema:
In der Tat erstaunlich flat
Autor: Lord Chaos
Datum:11.03.10 17:37
Antwort auf:Re:es ist schon erstaunlich... von Deadly Engineer

>Du bezweifelst also daß der Frust vieler männlicher Jugendlicher von mangelnden beruflichen Perspektiven kommen könnte?

Schreibe ich das irgendwo? Ich halte es nur für ziemlich daneben, allen Ernstes Amokläufe daran festzumachen, dass Jungs angeblich in unserer Gesellschaft mehr benachteiligt werden als Mädchen.

Btw., denkst du allen Ernstes, dass das bei Frauen anders ist? Sprich, dass die nicht auch gefrustet sind, wenn es bei ihren Berufswünschen nicht so klappt, wie sie sich das vorgestellt haben?
Bzw., wie der Frust in Mädels drin sitzt, die sich auf Jobs bewerben, die eine sogenannte Männerdomäne sind?

>Wie lange gibt es denn schon die Möglichkeit für Männer in "Mutter"schutz zu gehen? Meinst Du wirklich da ändert sich von heute auf morgen was?

Den gibt es schon geraume Zeit & dennoch gehen immer noch deutlich mehr Frauen als Männer in den Mutterschutz. AFAIK wird das bei Männern sogar sehr ungern gesehen, wenn sie Erziehungsurlaub antreten möchten, weil in den Köpfen der meisten Leute immer noch drin ist, dass Erziehung Frauensache ist.

>Und daß die Frauen nicht "reihenweise" Amok gelaufen sind als die Chancen für sie schlechter waren könnte an verschiedenen Dingen liegen...
>z.B. daß es für Frauen schon immer eine andere Perspektive gab ihre Zukunft zu gestalten indem sie Kinder bekommen...


Soso. Sollen sie doch nicht rumheulen, die Weiber, sie können ja immer noch Kinder bekommen & sich dann um die Kinder kümmern, während der Mann das Brot heimbringt. Darf man das in etwa so verstehen?

>Was die Frauen in Führungspositionen betrifft: Als ich noch zur Schule ging sah die Praxis in der Arbeitswelt noch ganz anders aus, und ich bin jetzt mal gerade in dem Alter in dem man so langsam auf höhere Führungspositionen kommen könnte.
>Bei meinem Studium war der Frauenanteil gerade mal 5%, Maschinenbau ist aber nunmal einer der Zweige von der unsere Industrie lebt, ist es jetzt die Schuld der Männer daß Frauen das nicht studieren?


Meine Herren. Es gibt genug Beispiele für Berufe, wo das Verhältnis Mann/Frau ungefähr dasselbe ist, und Frauen dennoch deutlich weniger Chancen haben, was den beruflichen Aufstieg & das Gehalt betrifft.

Davon abgesehen, ich kann mich gut daran erinnern, wie mit den Mädels teilweise in Fächern wie Chemie & Physik von den Lehrern abgebürstet wurden - da wundert es dich allen Ernstes, dass wenige Frauen ein Maschinenbaustudium anstreben?

>In meiner Firma hat der Hauptteil der führenden MA einen technischen Abschluß, trotzdem muß auf Teufel komm raus die Frauenquote in Führungspositionen nach oben gedrückt werden, weshalb in jeder Auschreibung der Männnerdiskriminierende Satz "bei gleicher Qualifikation werden weibliche Bewerberinnen bevorzugt" steht.

Weil, und das belegen genug Untersuchungen, ansonsten fast immer den Männern den Vorzug gegeben wurde - zum Teil aus Gründen, die dir auch bestens bekannt sein dürften ("Ach, die bekommt nachher doch sowieso Kinder,dann fällt die doch sowieso aus).

Und wenn ich das so lese, frage ich mich allen Ernstes, ob du auch von einer "Normalodiskriminierung" reden würdest, wenn eine Stelle beispielsweise so ausgeschrieben ist, dass Behinderten bei gleicher Qualifikation den Vorzug gegeben wird.

Ganz ehrlich, es gibt Vieles, worüber ich bei der Emanzipationsbewegung den Kopf schüttle, aber was du dir herbeiwünschst, ist nicht Gleichberechtigung, sondern den Status Quo aus den 70er Jahren.

>>>Also entweder brauchen unsere Politiker schon einen Rechenschieber um 1 und 1 zusammenzuzählen oder sind das Fragen wo die Frauenrechtlerinnen dafür sorgen daß sie nicht gestellt werden weil ihnen die Antworten möglicherweise nicht gefallen würden?
>>
>>Sorry, aber das ist wirklich zum Kopfschütteln.
>
>Zum Kopfschütteln ist höchstens wie Du mit Deiner Sozpädarroganz mögliche Zusammenhänge zu ignorieren versuchst.


Wie bitte? Sozpädarroganz, weil ich deine "These" vollkommen absurd finde & sie in keiner Weise haltbar ist, wenn man sich mal mit der Thematik ein wenig ausführlicher beschäftigt hat & nicht mit den Augen eines Laien rangeht?

Was würdest du eigentlich davon halten, wenn dir ein Bekannter eine Ingenieursarroganz unterstellen würde, wenn er dir etwas über Windschatten etc. etzählen möchte, du aber aufgrund deiner fachlichen Kompetenz zu einem vollkommen anderem Schluss wie er kommst und ihm das sagst?

Oder darf man das generell bei Erziehung- oder Sozialwissenschaften, weil das, wie ich leider schon öfters die Erfahrung machen durfte, gerne mal von manchen Leuten nicht als vollwertiges & anspruchsvolles Studium gesehen wird oder man der irrigen Meinung obliegt, dass die eigenen bescheidenen pädagogischen Erfahrungswerte ein jahrelanges Studium sowie entsprechende berufliche Praxis ersetzen?


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