Thema:
Re:Das Kind ist im Brunnen flat
Autor: token
Datum:28.11.14 12:02
Antwort auf:Re:Das Kind ist im Brunnen von suicuique

>>Aber wie gesagt, keine Ahnung ob solche Erfahrungen übertragbar sind.
>
>Wenn das übertragbar wäre, würde keine hinreichend komplexe Software der Welt funktionieren. Die Abstraktion von Schnittstellen erlaubt doch geradezu das Austauschen von Modulen.


Meine Erfahrung ist, dass unter Zeitdruck gewisse Designvorgaben auch über Bord geschmissen werden, also auch die saubere Modularisierung, wo du ineffiziente Komponenten einfach sauber austauschen kannst.
Beispielsweise bedient ein Modul eine Schnittstelle fehlerhaft, sauber wäre es, wenn man die fehlerhafte Anlieferung fixed. Aber die dortigen Ressourcen sind unter Wasser, haben andere Prioritäten. Es muss aber weiter gehen, das empfangende Modul muss ja auch wieder eine Schnittstelle bedienen. Und da sind gerade Ressourcen frei. Die Systematik des Fehlers ist erkennbar.
Prompt wird nicht die Anlieferung korrigiert, sondern der Fehler der Zulieferung hinter der Schnittstelle gefixed.

Korrigierst du in so einem Zustand dann im Nachgang das eigentlich zuständige Modul, erzeugst du so über nachgelagerte Prozessschritte plötzlich einen Dominoeffekt, auch ist keinem mehr klar, wo was überhaupt passiert, weil im Quick&Dirty-Rush nichts mehr sauber dokumentiert wurde.

>Will sagen: Selbstverständlich wäre zB die Beleuchtung optimierbar. Die interessante Frage ist eher, inwieweit geht das ohne Qualitätsverlust.

Wie gesagt, ich weiß nicht inwieweit Entwicklungen aus der Massendatenverarbeitung auf sowas übertragbar sind.
Habe allerdings nach GTA5 vorrangig das Projekt- und Prozessmanagement von Rockstar gefeiert, und finde es nach wie vor megabeeindruckend welche Masse von Entwicklungen da sauber in ein hochkomplexes und konsistent funktionales Produkt umgemünzt werden konnte.
Imo ist Ubisoft genau daran gescheitert, aber statt sich mehr Zeit einzuräumen hat man es halt auf Teufel komm raus in die Läden getragen, und muss nun Spiele verschenken, um das Image zu retten.


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