Thema:
Buch: Hardcore Gaming101: The 200 Best Video Games... flat
Autor: spastronaut
Datum:13.01.16 20:11
Antwort auf:Heute neu bekommen : retro-stuff soft & hard von top

of All Time

[http://www.hardcoregaming101.net/200bestgames/200bestgames.htm]

The 200 Best Video Games of All Time, zusammengestellt von der Seite Hardcore Gaming 101. Ich habe mir für ca. 30 Euro die farbige Paperback-Ausgabe gekauft.
Das Heft ist nicht besonders schön gelayoutet und eignet sich somit nicht als coffee table book, aber zum offline und off-screen entspannten Lesen finde ich es ziemlich nett.
Auch deckt sich die Auswahl der 200 Spiele mehr mit meinem Geschmack als jede andere dieser doch recht häufig anzutreffenden Listen. Das war für mich der Kaufgrund! (Zuletzt gab's ja eine von der Edge, die hier ja eher negativ diskutiert wurde.) Liegt wahrscheinlich daran, daß ich sehr stark 90er-Jahre-Japan und von vergleichbaren Seiten geprägt bin. Es werden jedoch auch genug PC-Spiele thematisiert.

Vernünftig finde ich den Verzicht auf eine Rangliste!

Die Auswahl der 200 Spiele kann man der Website entnehmen. Darunter versammeln sich übliche Verdächtige (SMB 3, Shemue 2), Nicht-mehr-Geheimtips, neueste Hits (Bloodborne, Witcher III; das Heft ist erst im Dezember 2015 erschienen), Indie-/Retro-Spiele (Shovel Knight, Völgarr the Viking!) und, zu meiner Freude, Spiele, die selten auf GOAT-Listen auftauchen, wie etwa das geniale Ghost Trick. Natürlich bin ich auch auf das ein oder andere Spiel gestoßen, daß ich gar nicht kannte oder einfach noch nie beachtet hatte.
Eigentlich hätte man sogar soweit gehen können und – Sakrileg! – einige wenige, herausragende Mobile-Spiele hinzufügen können, etwa 80 Days (gibts ja auch auf Steam inzwischen, aber auf dem Tablet einfach besser) oder Letterpress / Threes – hey, Canabalt hing schließlich im MoMA... Weniger verstanden habe ich, daß Online-Multiplayer-Games (wie MOBA) aus prinzipiellen Gründen mißachtet wurden.
Zu jedem der Spiele gibt eine Seite mit 1-2 Screenshots, Illustration und einem kurzen Text, dem man meist zustimmen kann – es handelt sich wie gesagt nur um kurze Charakterisierungen, nicht um – wie ich auch nervig finden würde – ellenlange und hyperbolische Philosophie-Exkurse, wie man sie auf dem einen oder anderen amerikanischen Blog ja durchaus findet.  
Für die beliebtesten Serien und Genres werden jeweils einige Stellvertreter ausgewählt, was zwangsläufig zu Widerspruch führen wird. Die Autoren haben dies insofern sehr gut gelöst, wie ich finde, indem sie pro Spiel jeweils in einem kleinen Kasten Alternativen hervorheben. So wählten sie etwa Link's Awakening als bestes 2D-Zelda und Majora's Mask als besten 3D-Vertreter, weisen aber selbstverständlich auf ALttP usw. hin. Garniert wird der Hauptteil noch mit einer kürzeren Übersicht über 55 runner-up games.


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