Thema:
RE:Zero und Wasteland 2 flat
Autor: token
Datum:04.02.16 10:59
Antwort auf:"Ich zocke gerade" Thread Nr. 22 von token

Zero gefällt mir ganz gut, da hab ich auch schon ein bisschen was geschafft.
Irgendwie bin ich da doch ziemlich dankbar wieder ein Oldschool-RE vor der Brust zu haben, so dass ich über manches wohlwollend hinwegsehe. Da bin ich doch recht genügsam geworden ob der Durststrecke in diesem Genre.
Zero sieht auf jeden Fall ziemlich toll aus und macht optisch eine sehr gute Figur. Aber das ist ein zweischneidiges Schwert, denn starte ich REmake blutet mir das Herz umso mehr. Wie konntet ihr gottverdammten Pappnasen nur die Orginaldateien verlieren, die Rendergrafiken, puh, das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. REmake in der grafischen Qualität von Zero, das wäre es gewesen, die überarbeiteten Renders sind hingegen eine ziemliche Zumutung. So bitter.

Was bei Zero nervt ist in der Tat das Handling der Items. Die Idee finde ich in der Praxis dabei gar nicht so schlecht, und so kommt das Buddy-Feature auch gut zum tragen. An sich passt das und das zu managen hat seinen Reiz, man kann es gar als einen gewissen Komfort begreifen, da man so immer die Möglichkeit hat, Questgegenstände mitzunehmen, und nicht zwingend zu einer Truhe zurücklaufen muss, wenn man sich ob des Inventars verschätzt hat. Was mir jedoch auf den Keks geht, das Handling der Items beißt sich für mich enorm mit der Farbband-Mechanik. Zwischendurch die Inventare zu organisieren ist doch recht fitzelig und zeitraubend. Das Problem sind dann Tode. Liegt zwischen einem Savepoint und einem Tod eben so eine Organisationsstufe, so muss man diese wiederholen. Da man nicht weiß was kommt, will man nach so einer Organisation aber auch nicht zurücklaufen und ein Farbband verschwenden, da man ja nie weiß ob man wirklich gut organisiert hat, da man ja auch nicht weiß, was hinter der nächsten Türe ist. Tode ohne Organisation nehme ich an und mache es nochmal. Aber wenn ich sterbe wo ich zwischendurch noch 5 Minuten mit den Items jongliert habe...Ragequit! Da hab ich dann null Motivation den Schmuh zu wiederholen.
Wird aber durchgespielt, irgendwann hat man sich ja auch wieder beruhigt.

Wasteland 2, also, eh, das ist schon hart. Das Spiel hat einen ziemlichen Reiz auf mich ausgeübt, aber aufgrund der erwarteten Sperrigkeit hab ich das lange vor mir hergeschoben. Ich war aber gewillt mich hineinzufinden. Also vorher etwas gelesen, das Standardsetup der Party mitgenommen, mir alles ganz genau angeschaut, mir gemerkt welcher Char was kann, welche Waffenfähigkeit hat, welche Spezialeigenschaft, wer welche Munition trägt usw.
Die Stimmung im Spiel hat mich dann auch schnell abgeholt, der Look, das Vorgehen, hier quatschen, da looten, mal im Dialog den Char wechseln, ein wenig Inventare und Setup organisieren. Ich war frohen Mutes da schnell reinzufinden, hat mir durchaus gefallen, auch wenn ich die Komplexität nicht als Bonus sondern als Hindernis begreife. Das Konzept in zugänglich wäre mir viel lieber gewesen.
Tja, und dann kam das erste Gefecht. Das Kampfsystem, rundenbasiert, nach XCom ausschauend, das war einer der gewichtigsten Gründe warum ich Bock auf das Game hatte. Und jetzt, nach einem Ragequit, deucht mir, dieses System könnte mir nun vollends den Spaß verderben. Erstmal ist alles ziemlich unübersichtlich, was kostet wieviel AP, in Untermenüs, wie sind die Schussweiten, sieht man glaube ich einfach nicht, Trefferwahrscheinlichkeiten find ich auch albern niedrig, die Steuerung zickt und läuft unrund, Sichtlinien verschließen sich komplett meiner Intuition, naja, irgendwie kann man sich damit aber wohl noch arrangieren.
ABER, ich kann meine Party nicht in freier Reihenfolge bewegen. Denn offenbar hat das Spiel nicht die Rundenidee, sondern führt komplett unnötig sowas wie Geschwindigkeit ein, die ist individuell. Also bekomm ich immer gerade den Char der gerade dran ist, statt einfach die Runde auszuspielen. Reicht ja nicht dass man unterschiedlich viele APs verteilen kann, je nach Skillung, nee, dann muss da noch so eine sperrige Komponente rein.
Leckt mich am Arsch, das ist doch irgendwo der Witz wie man sich im Feld bewegt, die ganze Art des taktischen Denkens das ich bei diesem Spielprinzip anwende, ein großer Teil des Spielreizes, basiert auf einem freien Ausspielen einer Runde. Ich werde es nochmal probieren, aber ich glaube damit war es das für mich mit Wasteland 2, ich bin da regelrecht sauer ob dieser Entscheidung. Irgendwann ist mit Sperrigkeit und Komplexität auch gut. Was für ein Abfuck, was für ein Hirnriss. Unnötig!
Dummerweise digital gekauft. Argh.


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