Thema:
Dark Souls / TR:Reboot / Mad Max flat
Autor: token
Datum:06.06.16 10:20
Antwort auf:"Ich zocke gerade" Thread Nr. 22 von token

Ich bin gerade ein wenig launenhaft darin worauf ich gerade Bock hab, so kommt es dass ich aktuell wieder die Unart des Parallelzockens mit den drei Games pflege.
Mal paar Gedanken dazu.

Dark Souls:
Dritter Anlauf und mit den Kenntnissen von Bloodborne und DaS3 hat es zum Breakthrough gereicht, da man so dann doch ganz gut ins Spiel findet. Erstaunlich finde ich, wieviel von DaS3 schon in Dark Souls steckt, ich verstehe nun besser warum einige zu DaS3 gesagt haben, das sei im Grunde ein Best of Dark Souls.
Nichtsdestotrotz, es hat wieder Eigenheiten und Intransparenzen die dazu führen dass ich mal paar FAQs bemühen sollte, ich weiß bspw. immer noch nicht wie und wo ich meine Waffen leveln kann, auch die Bonfire-Levelmechanik finde ich äußerst...eigen.
Das Spiel ist aber auch insgesamt um einiges gemeiner und sperriger. Die Levelarchitektur etwa, von Beginn an viel offener, und tatsächlich auch um einiges komplexer. Es hat etwas gedauert bis mir der ungewöhnlich starke Einsatz von Höhen in den Kopf ging. Aber ging, irgendwann hatte ich die Setstruktur in der Birne und konnte mich wieder bewusst orientieren, aber das ist doch schon eine andere Hausnummer als BB und DaS3 die im direkten Vergleich diesbezüglich äußerst streamlined wirken. Finde ich aber ganz gut. Auch dass hier verstärkt mit Abkürzungen gearbeitet wird, das hat mir in DaS3 ein wenig gefehlt.

Auch bei den Gegnerkonstellationen in der Oberwelt ist das eine ziemliche Bitch, dagegen ist BB und DaS3 schon ziemlich weichgespült. Der Punkt ist, dass die Mobs echt fies so aufgebaut sind, dass Ungeduld noch viel viel härter bestraft wird. Das macht das Vorgehen um einiges zäher, die damit zeitlich stärker ausgeprägte Komponente erhöht dann auch die Fallhöhe, die Wegstrecken zwischen den Safepoints, also zu einer Abkürzung oder dem nächsten Bonfire sind um einiges länger als in den Nachfolgern und wie gesagt von den Konstellationen her schwerer und zäher aufzulösen. Dazu wird die Nebelwand auch oft so eingesetzt, dass sie einfache Areale blockt und nicht zwingend zu einem Boss führt. Das ist natürlich supergemein da man sich so mit vielen Souls im Gepäck vor so einer Wand unsicher ist, ob man durchgeht oder umkehrt. Auch so andere fiese Kleinigkeiten im Umgebungsaufbau, etwa bewusste Showstopper für Runthrougs welche diese blocken, zum Beispiel ein beschildeter Gegner auf einem engen Vorsprung, da kommste so ja nicht vorbei. Teils ist mir da auch der Geduldsfaden nach zu vielen Umgebungstoden gerissen, so dass ich wirklich keine Lust mehr hatte vor Frust, aber ich bleibe am Ball. Hat ein wenig gedauert das auf dem PC ans Fliegen zu bringen, aber nun ist es sehr schick und performed toll und ist in so einer Form nichts was mir technisch irgendwo aufstößt. In der Form kann sich das auch im aktuellen Kontext der Zeit noch ziemlich gut sehen lassen, manche Aussichtspunkte verbunden mit netten Lichtspielereien sind auch heute noch sehr beeindruckend und einnehmend.


TR:Reboot:
Aus einer Laune heraus nochmal gestartet, auch neugierig wie es sich nach dem initialen Flash schlägt, nachdem man nun U4 und Rise hinter sich hat. Hab ich das Spiel besser in Erinnerung als es eigentlich ist? Ist die große Enttäuschung über Rise tatsächlich angebracht? Ist U4 obwohl es mich trotz des Spaßes den es bereiten konnte irgendwie seltsam nüchtern zurückließ wieder der King im Ring?
Was soll ich sagen, das Spiel ist für mich tatsächlich nochmal ein ganzes Stück _besser_ als ich es in Erinnerung hatte. Konnte mich sobald ich damit anfing nicht mehr lösen und hab in einer Session glaube ich acht Stunden am Stück gezockt und nur aus körperlicher Erschöpfung abgebrochen.
Ich hatte es schon zum Release geliebt, aber erst jetzt wird mir klar was für ein unglaublicher Hammer das ist. Für mich persönlich der Thronerbe von Resi4.
Wo soll ich anfangen? Vielleicht die Grafik. Meine Fresse, ich konnte mit meiner Pornomöhre nun wirklich alles auf Anschlag stellen und dazu noch in höherer Auflösung rendern und dann auf 1080p downsamplen, ohne bemerkenswerten Impact auf flawless 60fps. Leck mich am Arsch sieht das geleckt aus. Ein fucking spielbarer bullshot! Und was die Sets anging, was CD da akribisch aufgebaut hat muss sich vor nichts und niemandem verstecken. Das ist in so einer Form auch im Jahre 2016 ein Optikschock allererster Güte, in jeder Hinsicht. Kampfmechanik auch genauso gut wie ich es in Erinnerung hatte, nope, von dem Flow des Spiels in den Gefechten ist Nate meilenweit, MEILENWEIT! entfernt, und auch bei Rise haben sie es komplett verschissen, nicht nur wegen dem Lag, Pacing und Setdesign sind dem Reboot komplett unterlegen.
Das Pacing von TR:Reboot ist schlichtweg göttlich, ich kann mich erinnern wie es mich seinerzeit durch das Spiel getragen hat, und schon wieder ist es einfach nur eine helle Freude wie da alle Rädchen ineinander greifen, einfach meisterhaft.
Was mir auch super gefällt und was ich ein wenig vergessen hatte, ist die morbide Note des Spiels. Schon der Auftakt in der Höhle ist einfach nur krank (und ziemlich geil, DAS ist ein Opener!), spätestens in der Blutsuppe tanzt der Horrorfan in mir Tango. Auch insgesamt mag ich den rauen Ton, dieser Trip ist für Lara ein einziges Stahlbad, das Setup nimmt keinerlei Rücksicht. Das einzige Problem ist halt, dass die Story diesem Ton und Setup nicht gerecht wird, aber sie schafft es dennoch dem ganzen eine Spannungskurve zu geben und sich dabei nicht allzu nervig im Hintergrund zu halten. Typische Videogamestory halt. Und ich hab bei der ganzen Schose halt noch meine Nora als Sprecherin und noch das Initiale jugendliche Laragesicht, und nicht diese Überarbeitung von der ich bis heute nicht verstehe was dieser Mist sollte.

Mad Max:
Wundert mich nicht dass das Spiel viele Fans hier hat und als Sleeperhit gilt. Es hat mich in so einigen Aspekten sehr positiv überraschen können. Eine Wüste als offene Welt? Sand? Und Sand? Und dazwischen noch Sand? Lame? Mitnichten! Nie im Leben hätte ich gedacht dass man etwas auf dem Papier derart eintöniges so ansprechend inszenieren kann. Mechanisch ist alles Zucker, Fahrzeug steuert sich super, Fahrzeugkämpfe funktionieren und machen Bock, Faustkämpfe sind rund, echt nichts zu beanstanden. Und mit Chumbucket hat man hier auch einen der geilsten NPCs of teh evah, und den auch ständig dabei. Das rockt atmosphärisch, all die Kleinigkeiten heben das alles nochmal an, etwa wie er anfängt die Karre zu reparieren wenn man aussteigt. Motiviert ist das hauptsächlich durch das Möhrchenspiel, überall sind Möhrchen, so viele viele viele Möhrchen und ständig wird irgendwas besser. Aber obwohl ständig was passiert scheint mir das insgesamt vielleicht ein wenig zu viel des Guten. Werde versuchen verstärkt am roten Faden zu bleiben, sobald der Completionist in mir übernehmen sollte dürfte das wohl locker ein 60-Stunden-Trip werden, und so viel Zeit und Muße hab ich nicht.


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