Thema:
Eien no Filena flat
Autor: strid3r
Datum:08.10.16 16:02
Antwort auf:Durchgezockt Retro-Edition Nr. 1 von Rac

Aus irgendeinem Grund hatten mich sowohl Szenario als auch die Charaktere nach oberflächlicher Recherche sehr angesprochen (bin halt ein leichtes Opfer wenn Fantasy und Sci-Fi verbunden werden) und die Story hatte auch einen netten Aufhänger, weshalb ich es mir dann organisiert habe. Letztendlich macht das Spiel gerade bei der Handlung aufgrund der sehr altertümlichen Präsentation aber leider nicht ansatzweise so viel draus, wie möglich gewesen wäre. Da verpuffen dann selbst die eigentlich als dramatischer Twist beabsichtigten Tode mancher Charaktere ähnlich wirkungslos, wie damals noch bei z. B. Phantasy Star 2 und auch die Beziehungen zwischen den Charakteren bleiben vor allem im letzten Drittel unabgeschlossen auf der Strecke. Ebenso sind die Gegenspieler recht profillos.
Das Problem beim Vergleich ist: PS2 ist aus dem Jahre 89, Filena von 94. Die Mängel lassen sich vermutlich eher damit erklären, dass das Entwicklerteam recht klein war (in der Anleitung sind 9 Leute als Entwickler angegeben, allerdings habe ich nicht drauf geachtet, ob in den Ending Credits nicht doch noch mehr vorkamen).

Viel mehr lässt sich eigentlich auch schon nicht mehr drüber schreiben. die Grafik ist auf dem Niveau der früheren SFC Final Fantasies die vor 6 kamen, die musikalische Untermalung vergleichsweise schwach mit teils auffällig simplen Tunes und nur wenig einprägsamen Melodien, wenn es die denn überhaupt gibt. Das Kampfsystem ist sehr klassisch und bietet nur durch verschiedene Waffen mit unterschiedlichen Schadenstypen auf die die Gegner wiederum unterschiedlich ansprechen ein klein wenig Innovation. Die Rate an random encountern ist teilweise nervig hoch (was gerade gegen Ende auffällt, wo es dann merkliches backtracking gibt), wobei die Kämpfe samt Menüführung so flott von der Hand gehen, dass es doch noch irgendwie erträglich bleibt. Darüber hinaus kriegt man sowohl immer viel Geld als auch EXP hinterhergeschmissen, so dass grinding eher die Ausnahme darstellt. Das und die Linearität des Spiels resultieren dann auch in einer vergleichsweise kompakten Spielzeit von unter 20 Stunden.
Insgesamt nicht unbedingt eine Empfehlung wert und eher eine Kuriosität die fast ausschließlich aufgrund des Szenarios und der Vorlage interessant ist. Werde nun allerdings mal schauen, ob ich irgendwo den Anime oder sogar die Romanvorlage auftreiben kann, wovon ich mir dann eine bessere Ausarbeitung der eigentlich ja doch ganz sympathischen Charakere erhoffen würde.


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