Thema:
Ein wahnsinniges Meisterwerk -ohne Spoiler- flat
Autor: Derrick
Datum:05.12.16 15:55
Antwort auf:The Last Guardian goes E3!!!!! von Sidewinder

Ich bin einfach nur hin und weg. The Last Guardian ist ein absolutes Ausnahmespiel. Mit das größte Abenteuer dass ich je gespielt habe. Wenn man erst mal loslegt, merkt man imo ganz schnell dass dieses Spiel nicht auf der PS3 möglich gewesen wäre. Trico ist so wahnsinnig gut umgesetzt und hat so viel Charakter. Es muss eine unglaubliche Mammutaufgabe gewesen sein, diese riesige, komplexe  Kreatur und den kleinen Jungen miteinander interagieren zu lassen und in eine Welt einzubinden die beide glaubwürdig erscheinen lässt. Technisch als auch vom Art Design. Andere AAA-Blockbuster müllen einen mit blinkenden Lichtern, Anzeigen und Aufgaben nur so zu, haben dabei aber kein Herz und Seele. Versteht mich nicht falsch, natürlich können solche Spiele dennoch sehr viel Spaß machen,  aber The Last Guardian ist einfach da einfach eine andere Liga wenn nicht gar einfach eine andere Disziplin. Das ist kein Produkt, das ist eine Herzensangelegenheit. Das Spiel ist so wunderbar „ungamey“ und eben ein tolles Gegenstück zu den Spielen die man sonst so kennt. Es setzt ganz andere Prioritäten und Schwerpunkte.

Alleine schon das Sounddesign ist so grandios. Ich finde es so angenehm wie reduziert alles ist. Musik ist etwas besonderes innerhalb des Spieles und dadurch so schön und mitreißend. Erinnert mich teils an die Momente bei Red Dead Redemption wenn man alleine durch die Nacht reitet und nur die Hufe des Pferdes auf dem Boden hört. Ich finde das einfach wunderschön.

Auch das Gefühl der Größe dass das Spiel vermittelt ist fantastisch. Dazu trägt natürlich Trico unglaublich bei. Wenn diese Kreatur einen großen Satz macht und durch die Luft gleitet wirkt dass in Zusammenspiel mit der Umgebungen und der Panoramen wahnsinnig erhaben und gigantisch. The Last Guardian bietet mir die Atmo die ich mir immer von einem Zelda gewünscht habe, dass sich an eine erwachsenere Zielgruppe richtet. Die Beziehung zwischen Trico und dem Jungen ist so wahnsinnig toll dass ich teils das Gefühl hatte hier einen Studio Ghibli Film zu spielen.

The Last Guardian ist nicht perfekt. Ja, selbst auf der Pro geht die Framerate manchmal runter, manche Texturen sind matschig aber das große Ganze das dieses Spiel darstellt ist etwas ganz besonderes und lassen diese Mankos für mich komplett verblaßen. Das Spiel sieht dennoch fantastisch aus und hat echt Momente die einem die Schuhe ausziehen und emotional mitreißen. Das größte Problem ist im Endeffekt dass man die immer wiederkehrenden Gamepad-Kontrollanzeigen innerhalb des Spieles nicht ausschalten kann. Keine Ahnung was die sich dabei gedacht haben oder wer das hat durchgehen lassen bei einem Spiel das so auf Atmo setzt. Das kann man am Anfang machen als Tutorial aber eben nicht das komplette Spiel durch. Hoffentlich wird noch die Option reingepatcht das auszuschalten. Dennoch, The Last Guardian ist in meinen Augen das beste Beispiel dafür wie man das Medium Videospiel nutzen kann um eine emotionale und wunderschöne Geschichte zu erzählen die einen innerlich berührt und lange nicht loslassen wird. Eines der besten Erlebnisse die ich jemals in meinem Videospielleben hatte und somit ganz klar Spiel des Jahres. Auch wenn dieses Label nicht ansatzweise dem Gerecht wird was ich beim Spielen empfand.


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