Thema:
Re:Spieleveteranen kündigen Reboot für 2017 an flat
Autor: king_erni
Datum:21.12.16 20:17
Antwort auf:Re:Spieleveteranen kündigen Reboot für 2017 an von JPS

>Bzgl. Deiner Antworten war mir das schon klar und sehe ich teilweise auch so. Ich habe nur versucht mich in Jörg Langer hineinzuversetzen. Und aus seiner Sicht muss das recht ungerecht wirken, so dass man dann natürlich auf die Idee kommen könnte, dass die Namen Langer + Lenhardt eigentlich eine ähnliche Zukraft haben sollten.

Klar ist das für Herrn Langer ärgerlich, aber: er hat weder die Kompetenz noch das Talent so etwas wie einen gut gehenden YT-Kanal oder Podcast alleine aus dem Boden zu stampfen. Der gute Herr schreibt ganz solide Artikel und mag sicherlich Ahnung von dem haben, was er sagt. Außerhalb seines gewohnten Tanzbereichs agiert er aber stellenweise arg amateurhaft und ziellos. Die Qualität aller GG-Videos ist so deutlich hinter dem zurück was ein Gronk oder die Rocketbeans abliefern, dass er sich auch nicht wundern muss, wenn er auf diesem Markt keinen Fuß auf die Erde bekommt. Schau dir mal die Relevanz von GG auf YouTube oder Twitter oder Facebook an, da ist quasi Tote-Hose, kein Wunder also, dass er Probleme hat Neu-Abonnenten zu gewinnen. Social-Media hat er komplett verpennt und dafür bekommt er jetzt alt mit die Quittung.

>Nur sehe ich halt nicht wie die beiden die notwendige Zeit für ein gutes Podcast-Format aufbringen wollen. Jörg hat GG + Retro Gamer, Heinrich kann ich nicht einschätzen, er wirkt aber auch nicht so als wollte er da jetzt mal ein halbes Jahr mit 30+ Stunden pro Woche in Vorleistung treten.
>

Das wird Heinrich sich auch garnicht leisten können. Es ist ja sicherlich so, dass der Herr - wie wir alle ab einem gewissen Alter halt - auch einen nicht gerade kleinen Berg an laufenden Kosten hat, die er mit bezahlter Arbeit wieder reinbekommen muss. Denn selbst wenn sich die 7.500 USD von "Stay Forever" oder die 10.000+ USD von "Auf ein Bier" erst einmal nach viel Geld anhören, sind sie es faktisch kaum. Wenn du davon Kranken- und Pflegeversicherung, Rentenvorsorge und Steuern abziehst bleibt in beiden Fällen sicherlich nicht genug über um davon zwei oder drei Redakteure bzw. Mitarbeiter in Vollzeit zu unterhalten. Wenn dann auch noch Ausgaben wie Büroräume, Computer-Leasing und dergleichen dazu kommen, man also auch nach Außen hin professioneller auftreten möchte, dann sind solche Summen gerade zu lächerlich. Und bevor das jetzt hier zur Missverständnissen führt: ich gönne es den Beteiligten von ganzen Herzen und es ist ein super Zeichen dafür, dass auf dem deutschen Markt mehr als ein paar hundert Konsumenten dazu bereit sind für gute, unabhängige und alternative Gaming-Formate Geld zu bezahlen um deren Erhalt zu sichern. Und bevor jetzt die ersten ankommen und von den deutlich höheren Summen in den USA oder GB fabulieren: der englische Markt ist natürlich viel Größer, Patreon dort deutlich etablierter und Podcasts sowie gute Youtube-Sachen da schon länger ein Top-Thema.

>Im Detail:
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>>- Stay Forever / Auf ein Bier bringen netten Exklusiv-Content, GamersGlobal zwar auch, ABER i.g. hat GG ein Format worüber sie sich definieren und das ist die Stunde der Kritiker und IMHO ist auch dieses Format qualitativ sehr stark schwankend und 5 Euro im Monat nicht zwingend wert
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>Man zahlt ja auch die Gratis-Inhalte mit, wenn man ein solches Projekt fördert. So wie man bei Stay Forever auch in erster Linie die Gratis-Inhalte zahlt. Die Bonusfolgen mit den Textadventures haben eine sehr kleine Zielgruppe und würden sicher keine $7500 einbringen.
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>Nur für Werbeeinnahmen lohnt sich der Gratis-Inhalt von GG sicher nicht. Das ist schon ebenfalls in die Abogebühren eingerechnet und muss zu Teilen darüber finanziert werden.


Natürlich finanziert man die Gratis-Inhalte mit. Dass ist auch jedem bekannt, nur damit ziehst du halt im Fall von GG mit ihren Textwüsten und 0815-News- und Messeberichten keinen Hering vom Teller. Wenn die Leute etwas bezahlen sollen, dann muss dafür im Gegenzug auch was an exklusivem Content bzw. exotischem/einzigartigem Free-Content kommen, den man haben möchte. Außer der SdK-Videos im Fall von GG ist da bei Herrn Langer nix zu holen und die Qualität der regulären SV-Podcast-Folgen wären mir ehrlich gesagt noch nichtmal 2,50 Euro wert. Ich muss weder ihm noch Herrn Lehnhardt noch Herrn Austinat dabei zuhören, wie sie sich stellenweise minutenlang auf ihre "Erfahrung" einen verbal runterholen.
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>>- Podcasts sind allgemein gerade trendy und hip und sowohl Stay Forever als auch Auf ein Bier haben deutlich mehr Charme und Identifikationskraft als es Langer und Lenhardt halt eben haben
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>Trendy ja, aber wenn man schaut dass sich hier im Thread nur ein paar User zu Wort gemeldet haben, ist das jetzt auch keine riesige Zielgruppe, die pro Woche mehrere Stunden Podcasts hört. Da sollte eine klassische Website schon mind. genauso viele Leute ansprechen können.


Podcasts konsumieren = darüber reden? Eher nicht, oder? Davon mal ab ist dieser Thread schon aufgrund seines Ausgangsposts (dt. Gamingpodcasts mit Petreon-Kampagne) sehr limitiert in der Zielgruppen-Ansprache. Davon mal ab ist das M-Forum auch nicht der Nabel der Welt.
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>>- GamersGlobal hat eine unfassbar ätzende Schutzschild-Community in der Herr Langer von vielen Usern als Quasi-Gottheit angesehen wird, was Neueinsteiger oftmals arg irritiert bzw. Neueinsteiger oft hart angegangen werden
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>Habe ich so extrem nicht wahrgenommen. Klar, wenn man das Format oder die Website angreift wird man Stunk mit den Stamm-Usern bekommen - die zahlen ja nicht aus Spass ihre Abos, sondern weil ihnen der Inhalt gefällt. Wenn ich hier im Maniac-Forum das 3-Frame-System oder Slapshot in seiner Mod-Funktion kritisiere, werde ich mich auch nicht sehr beliebt machen.
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>Quasi-Gottheit-Status hat Jörg Langer vielleicht bei 5-10 Usern. Der Rest mag einfach die Website und/oder Jörg Langer - aber in einem gesunden Ausmaß.


Du magst da sicherlich mehr drin sein als ich. Aber ich bin nunmal ein potentieller Neukunde und ich finde die Community-Kultur auf GG eher abschreckend als anziehend.
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>>- Das Konsumverhalten von Medien zum Thema Games hat sich hart geändert: im Fall von GG ist es halt heute nicht mehr so angesagt 6-Seiten-Tests zu lesen, wenn man das auch nett verpackt in einem 15-minütigem Video bekommt. Klar, das was GG macht ist aufwendig und nach ihren Maßstäben auch gut, nur wollen das heute so immer weniger haben.
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>Das sehe ich auch als Hauptproblem. Diese extrem ausführlichen Texte kosten sehr viel Zeit und sprechen weniger Leute als ein Video an. Und wenn dann mal ein Video produziert wird, hat er mit seinen zwei Mitarbeitern nicht gerade die optimale Besetzung, da deren Sprache/Dialekt wenig motivierend ist und sie auch nicht die nötige Ausstrahlung besitzen. Gamestar hat sicher auch solche Leute, aber die haben halt ein so großes Team, das man dann einen anderen Mitarbeiter für die Videoformate einsetzen kann (wobei hier die Abgänge der AeB-Crew auch stark geschmerzt haben und noch nicht im Ansatz ausgeglichen werden konnten).


Komplett richtig, sehe ich alles genau so.
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>>- Der Start von GG hat mit ihrer "ihr könnt bei uns für lau schreiben und wir schauen da mal drüber, ist das nicht geil"-Attitüde auch nicht gerade dafür gesorgt, dass sich da viele Blogger und Co. angesprochen gefühlt haben. Das wirkt sicherlich noch nach.
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>Ich finde die Idee eigentlich nicht schlecht. Wenn man das Schreiben von Artikeln lernen will, kann man da als User durchaus auch selbst einen Nutzen daraus ziehen.


Doch, er hat es sich damit bei vielen verschissen, die ihm beim Aufbau mit Reichweite und Follower (jaja) hätten unterstützen können. Das hat natürlich auch dazu geführt, dass es sich dann von sich aus auch recht schnell isoliert hingestellt hat und sein eigenes Süppchen gekocht hat ohne auf Kooperationen mit anderen Webseiten zu setzen. Das ist natürlich in Zeiten von reichweitenstarken Content-Netzwerken keine gute Position.


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