Thema:
Evergrace [PS2; 2000; From Software] flat
Autor: BOzard
Datum:22.12.16 13:01
Antwort auf:Durchgezockt Retro-Edition Nr. 1 von Rac

Falls das unter Retro fällt. Zumindest wird's wohl niemanden interessieren, also ist's hier gar nicht so schlecht aufgehoben. ;)

Hab's mit beiden Charakteren durchgespielt und damit das finale Ende erreicht. Wollte eigentlich nur kurz nochmal nach dem Durchgang mit Darius bei Sharlene reinschnuppern und hab dann doch schnell gemerkt, dass die Sharlene-"Kampagne" doch nicht dasselbe in grün ist. Was nach dem Ende der Darius-Kampagne auch irgendwie Sinn ergeben hat. Im Prinzip verhält es sich hier wie bei Resi 2 mit den beiden Scenarios.

Bis auf die miserable Kamera und das trashige Voice Acting, fand ich das Spiel eigentlich ganz geil. Es ist ein 3rd Person Action RPG, dessen Kampfsystem sich wie eine Mischung aus King's Field und den Ur-Resis anfühlt. Wenn man normale Attacken ausführt, bleibt man auf der Stelle stehen und kann währenddessen nichts machen. Attacken kosten Stamina, dessen Balken sich danach je nach Art des Angriffs mal schneller, mal weniger schnell wieder auffüllt. Je nach Stamina-Balkenstellung, ist der Angriff unterschiedlich stark. Wenn der Balken voll ist, entfaltet der Angriff seine volle Wirkung. Je kleiner der Balken, desto schwächer der Angriff.

Durch das Equippen verschiedener Rüstungen und Waffen, erhält man unterschiedliche Spezialfähigkeiten (Spezialangriffe, Magie, Dashen, Blocken etc.), die man sich auf eine Schnelltaste legen lassen kann. Diese kosten je nach Art eine Kristall-ähnliche Währung, welche Gegner droppen.

Gespeichert wird an fair verteilten, großen Speicherkristallen, über die man auch Zugriff zum immer gleichen Shop hat. Dort verkauft so ein Dude Items, Waffen, Armour etc. Waffen und Rüstungen lassen sich dort auch reparieren, upgraden und in der Farbe ändern. Letzteres hört sich belanglos an, ist es aber nicht.

Es gibt Rätsel, die es bedürfen, mit dem richtigen Equipment in der richtigen Farbe aufzukreuzen, um z.B. ein Tor oder ein Portal zu öffnen.
Die Kämpfe im Spiel sind nicht schwer, wenn man die richtigen Waffen nutzt, bei den Location-Rätseln hab ich mir aber oftmals die Finger ausgebissen. Das ist man heute einfach nicht mehr gewohnt. ;)  Wo man bei einem Dark Souls hingegen vielleicht mal einen bestimmten Ort aufsuchen musste und dabei das richtige Kleidungsstück tragen musste, um Zugang zu Bonus-Inhalt zu bekommen, gehört das hier bei Evergrace zum normalen, guten Progress-Ton.

Die Geschichte habe ich glaube ich nicht in ihrer vollen Gänze verstanden. Da müsste ich vielleicht auch nochmal das ein oder andere nachlesen. Eventuell erfährt man im zweiten Teil (Prequel) noch etwas mehr.

Wenn man weiß, was zu tun ist, ist man locker in ein paar Stündchen durch. Ich hab dann insgesamt doch glaube ich für beide Szenarios samt finalem Boss ~12 Stunden (netto) gebraucht. Hört sich eigentlich wenig an, gemessen an der "Größe" des Spiels, ist das doch recht viel. Ich musste mir halt doch das ein oder andere mal die Zähne ausbeißen, um zu wissen, wie's weiter geht. Vorallem beim ersten Durchgang mit Darius.

Das Spiel wirkt heute vielleicht recht sperrig. Deshalb kann ich das eigentlich niemandem direkt empfehlen. Ich denke, da muss man selbst drauf Lust bekommen, reinschnuppern und bei Bedarf hängenbleiben. Ich hatte meinen Spass und bin noch am überlegen, ob und wann ich mich an Teil 2 mache.


< antworten >