Thema:
auch durch ... mit _unmarkierten_ Spoilern flat
Autor: ghibli
Datum:07.05.17 16:55
Antwort auf:Persona 5 von Sidewinder

Bilanz am Ende: gute 120h, anfangs auf normal, nach einem Drittel auf hard, LVL 73, alle Social Stats auf Maximum, max Confidant: 17, stärkste Persona: Satan mit LVL 97, seltenste Trophy: Golden Finger, Persona Kompendium auf 85%.      

Bin insgesamt wunschlos glücklich, Zeit und Geduld muss man bei P5 mitbringen. Ohne Urlaub und Regenwetter (Gartenarbeit, viel Zeit zum Zocken) hätte ich es nicht wohl nicht so schnell beenden können (ca. 1 Monat). Mag ja alle Persona-Spiele. P1 habe ich seinerzeit auf der PSOne nicht beenden können, die Dungeons würden länger und länger. Auch in P5 sind die späteren Dungeons imo ein Tick zu lang - habe anscheinend zuviel Souls-Spiele gespielt (zuletzt NiOh), der Safe Room war für mich wie ein Leuchtfeuer und Shortcuts gibts auch hier. P2 gehört für mich zu den besten RPGs auf der PSOne, P3 und P4 sind Klassiker. P5 reiht sich da mühelos ein, auch P5 schafft es die einzelnen Elemente - die recht unterschiedlich sind und für sich genommen nicht perfekt sind - zu einem Kunstwerk mit Style zu vereinen. Die Kombination aus RPG, Anime, Tokimeki, Pokemon funktioniert nach wie vor. Zuletzt habe ich es bei Xenoblade Chronicles erfahren können.

Ähnlich wie P4 zu P3, stellt P5 eine Verfeinerung des Formels dar. Das Kampfsystem (hätte nicht gedacht dass ein kundenbasiertes KS so dynamisch sein kann, mal schauen was DQ11 bringt), die Dungeons (stehe nicht auf zufallsgenerierte), die Confidants (die freischaltbaren Skills bringen viel Mehrwert), das Fusionieren der Personas bietet mehr Möglichkeiten. Was Setting (die Lokalitäten von Tokyo sind wirklich gut getroffen, war selber letzten Dezember dort), Story (oft kratzt es doch an der Glaubwürdigkeit) und Charaktere und NPCs(Confidants) (hier hält sich die Waage) angeht, da wechseln sich Licht und Schatten ab.        

Von P4 bis P5 sind gut 8 Jahre vergangen. Habe im Nachhinein Interviews von den Entwicklern (Katsura Hashino, Shoji Meguro) gelesen. Das Vorhaben die aktuellen Probleme/Lage in der japanischen Gesellschaft aufzugreifen und es in einem Game zu integrieren ist schon sehr ambitioniert. (Tabu-)Themen wie Missbrauch durch den Lehrer (mit dem Mittwissen der Eltern, Schule), Mobbing, Ausbeutung von Mitarbeitern (Sukiya), korrupte Politiker (Ryutaro Nonomura) und Polizei, die Lethargie und Gleichgültigkeit in der Gesellschaft als Ganzes, das Gefühl der Allmacht der Regeln und der Gesetzte, die Suche nach (richtigen) Gerechtigkeit. Die Macht und Wirkung der sozialen Netzwerke (bin selber im Online Marketing tätig, erlebe es oft mit) sind allgegenwärtig - natürlich nicht nur in Japan. Wenn ich die Meinungen/Rezessionen (> 1.000, meist positiv) auf der japanischen Amazon-Seite überfliege, so macht gerade dieser Punkt das Spiel so beliebt. Dabei leiht sich P5 viele Dinge von den Vorgängern, sei es die Konfrontation mit dem eigenen Schatten (hier bei den Bösewichtern) oder die Wahl zwischen Bewahrung und Zerstörung der Welt (obligatorisch bei Persona).      

Das Erstaunliche ist dass P5 alles (halbwegs) gut bis sehr gut unter einem Hut bringen konnte. Vielleicht bin ich letzten Endes so zufrieden und habe mich in den letzten 4 Wochen immer gefreut in P5 einzutauchen. Die Neugier war immer da, wollte immer sehen wie der nächste Dungeon aussehen mag bzw. wie die ’Sünden/verzerrte Wirklichkeit’ visuell zum Ausdruck gebracht werden. Das eigene Zimmer als Pyramide (was naheliegend war), das Justizgebäude als Casino, das Parlamentsgebäude als Kreuzfahrtschiff der Elite (schätze so denken viele). Oder das Heilige Gral als Status Quo das die komfortable Sicherheit bietet aber gleichzeitig einem auch die Lebenskraft aussaugt.          

Zum Schluß: Als Sprache habe ich Japanisch gewählt - für NG+ werde ich aber auf Englisch stellen - das war im Nachhinein der Grund weshalb ich relativ früh an Death Note dachte. Wenn ich zurückblicke sind im Aufbau der Story einige Parallele. Anfangs fing alles noch klein an, je weiter es mit der Popularität aufwärts geht,m entwickelt es sich in eine ungesunde Richtung. Es war die Stimme von Ryuji, der Sprecher (Mamoru Miyano) lieh auch  
Light Yagami seine Stimme. Dass Futaba sich so hinhockt wie L ist da kein Zufall. Die Stimme ist da nicht zu unterschätzen, habe schon am Anfang gewundert weshalb Igor so 'anders' klingt.


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