Thema:
Wo kommt das denn her?! flat
Autor: token
Datum:07.05.17 20:11
Antwort auf:Prey (PS4, One, PC) von Droog

Mittlerweile staune ich Bauklötze, hier fällt der Vergleich zu System Shock nicht ohne Grund, warum zum Teufel hat man dieses Game an die Prey-Trademark gehängt, ist doch nur missverständlich.
Nun denn, Prey also, Prey ist zu meinem Erstaunen eher RPG mit Shootermechaniken als Shooter mit RPG-Mechaniken, orientiert sich an System Shock, ist hier allerdings DEUTLICH konsequenter als es Bioshock war. Freunde von Prey können hier also getrost weitergehen, das hier ist ein vollkommen anderes Spiel.

Wir haben eine Raumstation die frei abgelaufen werden kann. Überall gibt es kleine Dinge zu entdecken, exploring wird auch belohnt weil man den gefundenen Krempel haben will, seien es Ressourcen oder eben Erweiterung von Skillz. Hierbei kann man sich auch entscheiden in welche Richtung man sich entwickeln möchte, das Spiel ist in seiner Map vielseitig verschachtelt, so dass man im Hinblick auf die eingeschlagene Richtung auch seine Optionen finden wird, Deus Ex lässt grüßen. Unterschiedliche Bereiche der Raumstation sind in Quadranten aufgeteilt die dann auch durch Ladescreens getrennt sind. Das finde ich aber nicht schlecht, da es im Kopf in dieser Form von der Struktur einfacher zu begreifen ist finde ich, die Quadranten selbst sind auch ausreichend ausladend.

Kritik am Kampfsystem soweit verständlich wenn man einen Shooter erwartet. Aus RPG-Perspektive aber ordentlich, man geht einfach anders vor, schleicht mehr, es ist eben auch der RPG-Charakter dass eine Kampfsau erstmal entwickelt werden muss, wer Rambo fahren will muss eben dort pimpen und verbessern, anfangs ist man eben einfach ein Casual und kann nicht erwarten überall reinrennen zu können, ohne dabei das zeitliche zu segnen. Mit vor- und umsichtigen Vorgehen aber keine großen Probleme, und pustet man paar Werte hoch kann man auch mal rumrotzen.

Atmosphäre ist kein Highlight, wie etwa bei Bioshock, aber schon gut und interessant, das ist mehr als ordentlich, Highlight ist hier eher das komplette Paket im Verbund mit dem Leveldesign, seinen Möglichkeiten und dem Zusammenspiel aus Skilltrees und Ressourcenmanagement.

Prey ist auch unglaublich mutig oldschool, dabei aber auch nicht so selbstzeckmäßig unterwegs sondern nimmt den ein oder anderen modernen Streamlinekniff um nicht unnötig zu nerven, findet man etwa einen Code zu einem Tresor muss man vor dem Tresor stehend nicht ins Log, der wird einem dann direkt angezeigt. Das ist eine gelungene Mischung aus alter Schule und dennoch fluffigem Spielablauf ohne aufreizende Sperrigkeiten.

Ich bin in gleichem Maße überrascht wie angetan was da für ein Spiel drinsteckt, gefällt mir wirklich supergut.


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