Thema:
Re:1 Million sold flat
Autor: X1 Two (deaktiviert)
Datum:08.06.17 09:21
Antwort auf:Re:1 Million sold von KO

>Der Fehler ist davon auszugehen das VR sowas wie eine neue Konsole ist. Es ist letztendlich nur eine zusätzliche Option, man sollte es ungefähr so wie eine Art Move 2 sehen.

Ja, aber ist nicht genau das das Problem? Siehe Kinect. Das hat sich nicht 1 Million mal verkauft, sondern 24 Millionen mal. Und selbst mit der Basis war es keine interessante Plattform für Spiele.

>Das ist das was man davon erwarten kann und ich glaube viel mehr erwartet Sony auch nicht.

>Es ist eher dazu da um schonmal einen Fuß in der Tür zu haben wenns um Virtual Reality geht.

Das sehe ich kritisch. Jetzt hast du die Brille für 500 bis 550 Euro (inkl. Kamera und zwei Moves) gekauft. Was nun? Kann Sony jetzt in einem Jahr PSVR 2 bringen? Oder sind sie gezwungen, bei der Hardware zu bleiben, bis dann die PS5 erscheint? PSVR ist nun mal ein sehr teures und noch keineswegs ausgereiftes Produkt. Da ist das ständige Neukalibrieren, die Kabel, die Artefakte des OLED-Screens, der notwendige Splitter und andere Dinge. Ich sehe, warum sie unbedingt mit PSVR rauskommen wollten. Aber letztlich war es völlig unnötig. Sie sind der unangefochtene Marktführer und PC VR hat bei Weitem nicht die Erfolgsgeschichte hingelegt, die erwartet wurde, mit 500.000 Geräten bis Ende 2016.

Und objektiv betrachtet sind auch die PS4 Pro und Scorpio noch nicht die Konsolen, auf denen VR jetzt richtig viel Sinn macht. Klar, es geht. Wenn man entsprechende Einschränkungen hinnimmt. Sony läuft jedenfalls Gefahr, dass sie mit VR genauso umgehen wie mit 3DTV. All-in, dann All-out. PSVR ist VR für den Massenmarkt mit Einstiegskosten von rund 750 Euro, verglichen mit locker dem Doppelten am PC. Für die 45 Millionen, die im Herbst 2016 bereits eine PS4 hatten, entsprechend weniger. Angesichts des Medienhypes finde ich die Verkaufszahlen extrem schwach, ich glaube PS4 Pro und PSVR kurz hintereinander zu launchen war ein Fehler. Zumal das Budget für Unterhaltungselektronik nicht größer wird, die Auswahl aber schon. Zwischen 4KTV, Konsolen, VR, Smartphones, Tablets müssen sich die meisten eben entscheiden. Und ein großer Teil greift dann lieber zum Smartphone, da haben sie VR und Spiele auch gleich abgedeckt.

>Es werden sicher auch noch ein paar weitere hochwertige Spiele von Sony erscheinen so daß man als Besitzer von PSVR letzendlich zufrieden sein kann.

Ein paar wären mir für ein so teures Gadget ein paar zu wenig.

>Ich denke nicht daß das Absicht war.

Gut, sie haben aber auch gesagt, dass sich PSVR so schnell verkauft, wie sie das geplant haben. Dann stellt man aber auch nicht mehr in die Läden, als man selbst erwartet abzusetzen. Nur wenn die Absatzerwartung so niedrig ist, warum nicht einfach noch ein Jahr warten?

>Dann hätte es auf Steam längst soweit sein müssen :) Aber es kommen immer wieder neue VR Spiele von Indie Teams raus. Natürlich lohnen sich nur die wenigsten, aber der Enthusiasmus ist ungebrochen.

Indies, ja. Weil die auch von 20.000 Verkäufen leben können. Aber was ist mit AA oder AAA? Die entscheiden über den Erfolg einer Plattform. Ich sehe auch nicht, dass Sony 50 Millionen Dollar in die Hand nimmt und ein AAA-PSVR-Spiel entwickelt. Und ein Hybrid ist meistens ein schlechter Kompromiss.

>Letzte Chance, lol, nein das ist Quatsch.

Ohne Hardwarebasis kein Content, ohne Content keine Hardwarebasis. Je billiger die Hardware, desto größer die Hardwarebasis bei wenig Content, desto mehr Content im Gegenzug in der Zukunft. 450 Euro sind offensichtlich nicht niedrig genug. 300 Euro könnten es sein. Ich persönlich sehe 200 bis 300 Euro als den Bereich, den der Durchschnittskonsument für VR auszugeben bereit ist. Weder Oculus noch Vive als die einzigen nennenswerten Player am Markt (PC) sind da in der nächsten Zeit. Auch Sony wäre nach einer 100 Euro-Preissenkung noch drüber. Wenn VR nicht nächstes Jahr den Durchbruch schafft, dann wird es genauso schnell wieder verschwinden wie es gekommen ist, wie das beim letzten VR-Hype war (um den Release von Descent herum), wie es mit 3DTV war.

>Was die Windows 10 Headsets für eine Rolle spielen muß man sehen.
>
>Es werden aber sicher auch danach noch neue VR Headsets kommen.


Kein Zweifel. Und es wird immer einen kleinen Markt geben. Aber vermutlich keinen großen. Dazu hat VR einfach zu viele ungelöste Probleme (Platzbedarf, Motion Sickness, Headset, Hardwareanforderungen, Steuerung). Und wenn Apple, Google und Microsoft 2019/2020 gleichzeitig ihre AR-Offensive starten wird VR keine Chance mehr haben, mehr als ein Gadget zu sein. Hatte es wahrscheinlich nie, weil Menschen sich einfach nicht gern Brillen aufsetzen. Das hat letztlich 3DTV gekillt und auch jetzt schon ist hier häufiger von VR-Besitzern zu lesen, denen der Auf- und Abbau einfach zu zeitaufwändig ist. Da du bei VR aber immer den Nutzer von der Außenwelt abschirmen musst, ist das eine Barriere, die immer da sein wird. Selbst wenn man VR-Brillen im Miniformat bringen könnte. Die besten Zukunftschancen für VR sehe ich bei heutigen Lasertag/Paintball-Anbietern und bei Pornokinos.


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