Thema:
Re:Eurogamer Artikel bezüglich Microtransactions... flat
Autor: spinatihero
Datum:07.09.17 18:32
Antwort auf:Re:Eurogamer Artikel bezüglich Microtransactions... von Super Sonic

Mir ist es Wurst welches Spiel kritisiert wird, ich muss mir selber eine Meinung bilden. Ich kann nur etwas nicht gut finden, aber wenn ich etwas kritisiere sollte es auch Hand und Fuß haben. Ich könnte natürlich jetzt wie Gamestar oder Du jeden Quatsch nachplappern, mach ich aber nicht.

Für mich ist es auch traurig in einem Forum wie diesem als Fanboy betitelt zu werden, nur weil ich eine andere Meinung habe und auf Fehler in der Berichterstattung hinweise. Das habe ich im übrigen auch im Everybody's Golf Thread getan, dort gibt es auch Microtransaktionen um Dinge zu kaufen die Auswirkungen auf Ausrüstung haben. Dieses Thema scheint aber eben nicht für genug Klicks zu sorgen, deswegen wurde es hier wie von Eurogamer und Co tot geschwiegen. Das geplante Loot System von Shadow of War habe ich selber im Thread dort kritisiert, da mag sich aber bis zum Release noch was ändern. Was ich damit sagen will: Obwohl das nur 2 Beispiele von vielen sind, bei denen ich differenziert herangehen, bin ich ein Destiny Fanboy weil ich hier ebenfalls die Sache differenziert betrachte? Wo ist denn Deine Kritik dort? Gerade zu Shadow of War gab es bereits herbe Kritik und aktuell werde ich das Spiel auch nicht kaufen, weil es für mich nach aktuellem Stand P2W ist.

Wenn Du also solch ein Problem mit Microtransaktionen hast, warum interessieren Dich nicht die anderen Fälle? Oder magst Du Activision oder Bungie einfach nicht? Oder fandest Destiny scheiße?

Dein Verhalten finde ich jedenfalls ziemlich kindisch, es gab schließlich nicht nur von mir sondern auch anderen Hinweise, dass der Eurogamer Artikel nicht ganz die Wahrheit widerspiegelt. Ich wüsste auch gar nicht wie für Dich die Alternative aussehe. Soll ich das Spiel boykottieren, weil es Spielern das Geld aus der Tasche ziehen will, denen Emotes und Shader wichtig sind? Ich selber habe noch in keinem Vollpreistitel zusätzliche Lootboxen gekauft, bei denen der Loot zufällig erwürfelt wird. Weder bei Destiny 1, noch Destiny 2, CoD oder sonst was. Destiny 1 habe ich, als Fanboy, auch erst mit TTK gekauft. Was ich kaufe sind DLC, das gebe ich zu. Ich habe mir z.b. Alle DLC für Persona 5 gekauft, also die überteuerten Kostüme etc.. Warum habe ich das getan? Weil ich zuviel Geld habe? Nein, sondern weil Atlus ein vergleichsweise kleines unabhängiges Team ist das mit Persona 5 ein Nischenprodukt abliefert, mit dem ich weit über 100 Stunden Spaß hatte. Ich hoffe so, Entwickler unterstützen zu können weiter Nischenprodukte herzustellen.

Warum schreibe ich Dir das? Weil unabhängig von der ganzen Bezahlmechanik und aller zutreffenden Kritik eines von Kritikern vergessen wird: Es gibt auch Fans, die mehr Spaß mit Spielen als der Durchschnittsspieler haben, und das auch quittieren indem sie mal zu Microtransaktionen greifen. Ein Kumpel buttert regelmäßig Geld in Overwatch Lootboxen rein, weil er es immer noch mit Begeisterung spielt. Und das finde ich auch völlig okay, denn auch wenn hinter Blizzard, Activision, EA oder sonst wer meist Millionen Konzerne stehen, kosten Spiele in der Entwicklung aufgrund mehr Aufwand durch bessere Technik und dadurch mehr Personal auch mehr Geld. Und obwohl die Spiele mehr in der Entwicklung kosten, blieben die Verkaufspreise stabil. Das Entwickler also mit DLC, Season Pässen, oder Microtransaktionen versuchen Kosten rein zu holen oder Gewinn zu maximieren finde ich in erster Linie völlig okay, die Alternative wäre eben ein höherer Preis für Vollpreistitel.

Aus dem Grund tue ich mich schwer pauschal immer alles zu kritisieren, weil es halt "in" ist das zu tun, vor allem um Klicks zu generieren. Sehe es mal aus der anderen Perspektive, wenn Du Fan einer Rockband bist, gehst Du auch auf Konzerte oder kaufst T-Shirts und anderen Kram unabhängig von deren Musik. Wenn das andere bei Spielen tun finde ich das völlig okay für Spieler und Publisher, wenn es transparent ist und Spieler, die das nicht tun benachteiligt werden. Wenn ich diese ganze künstlich aufgebauschte Kritik zu D2 bezüglich Mods und Shader lese, die auch noch falsch wiedergegeben wird, vermisse ich den Hinweis das es alles Nebenschauplätze sind. Das Spiel wird nicht besser oder schlechter durch die Shader, es wird auch nicht komplett unbalanced weil ein Spieler einen geringeren Cooldown hat. Vielleicht wäre es wünschenswert wenn Leute wie Du oder Eurogamer einfach die Prioritäten anders setzen und auf echte Probleme in der Industrie hinweisen. Denn wenn für Spiele 100 Euro zum Launch fällig wären, sehe auch die Industrie ganz anders aus. Aufschlussreich ist da vielleicht auch mal zu schauen, wie es zu den Zusatzkosten kam. Eines der ersten Spiele die solch einen Wirbel machten war Oblivion mit der überteuerten Pferderüstung. Schon damals haben Entwickler darauf hingewiesen dass Spieler sehr wohl ein technisch einwandfreies und umfangreiches Produkt erwarten, daß aber schwer für den Verkaufspreis zu realisieren ist. Damit rechtfertige ich nicht alles was in unserem Hobby schief läuft, sofern dem Spieler aber kein tatsächlicher Nachteil entsteht kann ich damit leben wenn der Publisher Geld verdienen will.

Damit bin ich auch raus aus dieser Diskussion, vielleicht solltest Du mal über den Tellerrand schauen und nicht jede Entwicklung verteufeln weil Du sie nicht magst. Und wenn ich ein Fanboy bin, dann ein Videospiel Fanboy der auch gerne mal was dazu zahlt mit dem naiven Glauben Entwicklern so zu danken.
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