| War Uncharted 4 auch so gut? |  |
Also mal ernsthaft: Ich habe Uncharted 4 gespielt und war am Ende einfach nur froh, durch zu sein. Viel zu viele Längen, zu wenig Action, *gähn*. Aber im Nachhinein denke ich oft, dass ich es vielleicht einfach nur zur falschen Zeit gespielt habe, weil ein Spiel, das so viele Preise einheimst, muss doch irgendwie gut sein.
Nunja, dann kam dieses Prachtstück hier. Da ich seit fast 2 Monaten nur noch Zelda spiele, brauchte ich mal eine Abwechslung. Nach Anfangsschwierigkeiten "Oh Gott, wie träge steuert sich das denn bitte?!" und "What? Wieso kann ich nicht über diesen Kieselstein klettern?!" gefiel mir das Spiel besser und besser und am Ende muss ich sagen, dass ich hier doch tatsächlich meine vielleicht beste Erfahrung mit Uncharted hatte, mindestens aber die zweitbeste nach Teil 2.
Am Anfang sind einem die Protagonisten erstmal etwas fremd. Also nicht so richtig fremd, weil man sie ja kennt, aber sie sind halt nicht Nathan. Mit dem weiteren Spielverlauf schafft es das Spiel aber, dass man sie als richtige Charaktere wahrnimmt, die einem tatsächlich etwas bedeuten, was ich als absolutes Glanzstück ansehe. Die Kommentare waren immer absolut passend, auch die Gespräche waren toll. Die Chemie hat einfach gepasst zwischen den beiden, richtig klasse.
Dann die Abwechslung im Spiel. Irgendwie hat die Kampf-Mechanik diesmal richtig funktioniert. Sehr oft bin ich schleichend durch die Gebiete gekommen, habe aber auch zur Waffe gegriffen, wenn ich es denn wollte. Und immer war das alles richtig gut spielbar. Auch die Kletterpassagen habe ich geliebt. Ja, geliebt! Beides hat sich super abgewechselt, ich hatte nie das Gefühl, das ich so oft in UC4 hatte ("Nein, nicht schon wieder Klettern! Ich kann nicht mehr!"). Die weniger abwechslungsreichen Schauplätze haben mich in keinster Weise gestört, da sie alle einfach nur umwerfend aussahen. Es war eine wahre Freude, fast schon ein kleiner Urlaub.
Und das Beste: Mit Hilfe des Rings hat es mir tatsächlich endlich mal Spaß gemacht, die Schätze zu suchen. Also eigentlich genau das zu machen, was ein Schatzjäger so macht. Ohne Scheiß, genau das hat mir in den anderen Spielen immer gefehlt. Ich bin ein Schatzjäger, aber diese überall verteilten Schätze interessieren mich nicht die Bohne, weil sie einfach extrem schwer zu sehen sind und es ohne Guide praktisch unmöglich ist, alle zu finden. Hier war das durch das kleine Hilfsmittel viel besser gelöst. Viele Schätze liegen nicht einfach nur auf dem Weg, sie wollen gesucht werden. Und das habe ich mit richtig viel Freude gemacht. Eventuell spiele ich die ersten Gebiete auch einfach nochmal, da fehlen mir noch ein paar. Wenn doch nur UC4 auch so ein Teil hätte... Ich glaube, das wäre für mich fast schon ein Gamechanger. Gibt es diese Funktion vielleicht sogar in UC4 und ich habe sie nur übersehen?
Wirklich negativ ist mir eigentlich gar nichts aufgefallen. Die 9 Stunden waren perfekte Unterhaltung und eine mehr als willkommene Abwechslung zu Zelda. Ich werde nun vielleicht Teil 4 sogar nochmal eine Chance geben, in meiner Gunst etwas aufzusteigen und ich hoffe, dass LL nicht der letzte Teil der Reihe war. Ich hatte nämlich am Ende wirklich gedacht: "Das muss jetzt eigentlich noch nicht zu Ende sein, so gut war es!", und das ist äußerst selten bei mir.