Thema:
Re:entweder man emanzipiert sich vom Marionettendasein flat
Autor: JPS
Datum:31.12.17 17:37
Antwort auf:Re:entweder man emanzipiert sich vom Marionettendasein von Deadly Engineer

>Gerade die Waffen als reine Verschleißartikel haben mich null motiviert

Jedes Spielelement in einer Open World nutzt sich irgendwann ab. Ich glaube einfach nicht, dass Dich Waffen insgesamt besser motiviert hätten, wenn sie unendlich gehalten hätten. Klar, der einzelne Fund einer Waffe wäre damit aufgewertet worden, aber ein 80-200 Stunden Spiel profitiert von der gewählten Lösung, bei der ein Waffenfund auch nach 100 Stunden noch regelmäßig sinnvoll sein kann, deutlich mehr.

Die Entwickler haben dabei aber durchaus entsprechende Anpassungen vorgenommen, um den Verschleiß im Verlauf des Spiels schrittweise zu reduzieren. So wie auch das Kochen im Verlauf des Spiels deutlich reduziert wird. Das Ganze ist schon sehr gut durchgedacht und das Balancing gut gelungen.

>Koroks braucht man eigentlich nur einen kleinen Bruchteil

Das ist doch egal. Sie haben bis zum Ende einen (abnehmenden) Nutzen und das ist mehr als man bei anderen Open World Spielen bekommt.

Beispiel "Felle in Far Cry" - dort haben die Wildtiere keinen Nutzen, sobald man viel zu früh im Spiel alle Crafting-Aufgaben durch hat. Das Element fällt bei intensivem Spielen (mit Nebenquests) in Far Cry nach einem Bruchteil der Spielzeit komplett weg - bei BOTW wird es bis zum Ende (auch nach 200 Stunden könnte ich noch Slots freischalten und Koroks finden) aufrecht erhalten und baut viel linearer und damit besser ab.

Du willst irgendwie Unrealistisches, anstatt mit anderen Spielen zu vergleichen und dabei zu erkennen, dass es bei BOTW deutlich besser funktioniert.

>und Rüstungen sind teilweise viel zu viel Aufwand.

Nur einige wenige in der letzten Ausbaustufe, die eben für Leute gedacht ist, die nochmal 50 Stunden draufpacken wollen. Wie Du selbst schreibst braucht man das nicht und man kann, wenn man nicht diese Motivation hat, spätestens bei 13+ Herzen problemlos den Endgegner besiegen - ab dieser Stelle bietet das Spiel einfach noch kleine Aufgaben, für Leute die noch in der Welt bleiben möchten und die Nebenaufgaben vervollständigen. So z.B. auch ein paar Rüstungen die man erst spät im Spiel bekommen kann.

Ich hätte mir nach 100+ Stunden auch noch mehr Herausforderung gewünscht, aber mit einer solchen Spielzeit bin ich halt in einem Bereich, den man als Entwickler nicht mehr voraussetzen kann und hinter dem man nicht mehr den großen, aufwendigen Content verstecken kann/will/sollte.

>Wie du ja auch schreibst braucht man für Ganon ja eh nur einen kleinen Bruchteil, dann bleibt wenigstens dieser Kampf spannend.

Das ist genau die falsche Herangehensweise, bei der Du die Welt und den Weg nicht als Haupt-Spielelement annimmst, sondern in herkömmliche Muster verfällst. Natürlich kann man so schnell durchlaufen, dass der Endkampf eine Herausforderung darstellt. So tauscht man dann aber 10 Minuten Spaß gegen 100 Stunden ein.


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