Thema:
Re:geht doch gar nicht darum flat
Autor: Pezking
Datum:18.01.18 18:14
Antwort auf:Re:geht doch gar nicht darum von Maxiplus

>Ich denke, es geht um den Vorwurf, das Spiel würde rassistische Ideologien transportieren und der ist so nicht zu halten.

Ok, da stimme ich zu. Ein bissi Geschmäckle vor diesem Hintergrund vielleicht, aber konkretere Vorwürfe darüber hinaus kann man Stand jetzt nicht formulieren.

>Über die Tweets und das Shirt kann man geteilter Meinung sein, einen unumstösslichen Beweis für Rassismus liefern sie nicht.

Das vielleicht nicht, aber da sind schon ein paar Details dabei, die man recht schnell etwas unappetitlich finden kann. Geht mir zumindest so. Bei Gamergate und Burzum schrillen bei mir die Alarmglocken, das ist mir persönlich definitiv zu weit rechts. Ungesund weit rechts.

Und gerade bei einem Spiel, das via Crowdfunding finanziert wurde, ist es IMO völlig legitim, etwas genauer hinzuschauen, wenn der Chefdesigner sich laufend öffentlich politisch positioniert - der Blogger musste ja nicht extra im Verborgenen fischen, sondern einfach nur das für jedermann zugängliche Auftreten von Vávra in sämtlichen Medien beobachten.

Jeder muss selbst wissen, was er daraus macht. Großangelegte Boykottforderungen sind sicher übertrieben. Aber ich bin immer dankbar, wenn ich auf solche Umstände aufmerksam gemacht werde und dann meine eigenen Schlüsse daraus ziehen kann. Bei jedem verläuft die Schmerzgrenze anders, und das ist völlig ok so.

Ich kann mir zum Beispiel immer noch ungetrübt Filme mit Kevin Spacey anschauen. Alte Late-Night-Interviews sind schon weniger spaßig. Ich höre immer noch regelmäßig alte Smiths-Songs, aber auf das neue Morrissey-Album hatte ich bislang noch gar keinen Bock. Und ein Spiel von einem Gamergater im Burzum-T-Shirt könnte ich persönlich nicht wirklich genießen, und meine Lust zum Geldausgeben rasselt vor diesem Hintergrund in den Keller.

Wie gesagt: Unhysterisch darauf aufmerksam machen und die Leute dann selbst entscheiden lassen ist grundsätzlich eine gesunde Sache. Erst recht wenn die unter die Lupe genommene Person selbst offensiv mit ihrer Politik hausieren geht - daran muss man sich dann halt auch messen lassen. Will man das nicht, sollte man den Kram vielleicht besser nicht ungebremst in die Öffentlichkeit tragen.


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