Thema:
Ich als Soulsb00n rate dir: Eintauchen und genießen. flat
Autor: Karotte
Datum:06.03.18 22:08
Antwort auf:Hab Angst von lmarvin

Zur Einordnung: Bloodborne ist das erste und bislang einzige „Souls“, das ich gezockt habe. Ansonsten spiele ich, wenn‘s hochkommt, um die 8-10 Games im Jahr, normalerweise auf „Medium“, selten auf „Easy“. Die einzigen anderen, „schweren“ Spiele, die ich abgesehen von BB durchgespielt habe, sind das famose Outland sowie die beiden Donkey Kongs auf der Wii U im Couch-Coop.

Weil ich immer diesen „Uh, schweeeeeeer“-Tenor im Hinterkopf hatte, wurde jedes Souls von mir weiträumig umschifft. Von BB fand ich aber von der ersten Ankündigung an einfach alles so unfassbar geil, dass der Kauf schon lange vor Release beschlossene Sache war - SKG be damned.

Und ich habe es nicht bereut. Ja, das Gamedesign ist erst einmal ungewöhnlich und es wird einem nichts geschenkt. Aber wenn man dann so langsam begreift, wie das Spiel funktioniert, verabschiedet sich die ursprüngliche Irritation auf Nimmerwiedersehen und du wirst ein Teil dieser herrlich grotesken Welt.

Die „Schwierigkeit“ von Bloodborne liegt nicht an unfairen Elementen, sondern an dem Umstand, dass das „Regelwerk“ oder die „Naturgesetze“ des Spiels einfach mit kompromissloser Konsequenz durchgezogen worden sind. Und genau das ist imho eine der großen Stärken des Ganzen: Die Spielwelt wirkt dadurch enorm real und „greifbar“, wie ein tatsächlich existierender, unwirtlicher Ort, an dem du entweder die Augen offen hältst oder jämmerlich verreckst, ohne dass es irgendwen juckt. Vor diesem Hintergrund ist jeder bezwungene Feind und jede freigeschaltete Abkürzung eine Errungenschaft, aus der du die Motivation schöpfst, noch tiefer in das Herz des Albtraums vorzudringen.

Was mir sicher geholfen hat, ist dass ich einfach keinerlei Ambitionen hatte, außer es irgendwann durch zu haben, ganz gleich, wie lange es am Ende dauern würde. Für manchen Boss brauchte ich dann sogar nur ein oder zwei Anläufe, im Normalfall waren es zwischen 10 und 20 und für den dreckigen alten Fucker auf dem Dach wohl um die 30. Sicher mag der Kenner mich der Ketzerei beschuldigen, weil ich hier und dort mal in ein Bossfight-Video spickte oder online eine Karte konsultierte, doch am Ende habe ich es durchgespielt, ohne je ingame Verstärkung zu rufen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Es ist machbar und wenn du auf das Setting stehst, steig einfach ein und begib dich auf die schönsten Irrwege deines Lebens. ;o)


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