Thema:
Ich versuch's mal: flat
Autor: Spyro2000
Datum:06.03.18 23:20
Antwort auf:Re:IHMO das faszinierendste Spiel seit Jahren von gameflow

>Was macht es anders oder besser als die üblichen Verdächtigen wie Ark, Space Engineers und co.?

Ich würde zunächst mal Slochy respektvoll widersprechen: Das Guiding ist weniger eine Stärke, sondern IHMO eher eine klare Schwäche von Subnautica.

Ohne jetzt zu spoilern: Es gibt einige Stellen, gerade im späteren Spielverlauf, die man zwingend finden muss. Sonst steht das Spiel still. Leider gibt es aber oft nicht den kleinsten Hinweis dazu. Mal eine Abzweigung in den komplexen Hölensystemen übersehen - Pech gehabt. Nicht einmal eine Metroid Prime-artige Automap gibt es, um einmal entdeckte Bereiche zum kartografieren. Nur Signalbojen können ausgesetzt (aber zumindest benannt) werden.

Noch schlimmer: Gut designte Spiele sorgen dafür, dass der Spieler zur Progression zwingende nötige Gegenstände/Gadgets/Fähigkeiten nicht einfach übersehen kann, weil er die Gegend nicht ganz so gut durchsucht hat wie er glaubt. Das erwähnte Metroid löst das Problem einfach, indem die Entdeckung direkt oder indirekt eingesetzt werden muss, um den Suchbereich bzw. dessen Umgebung zu verlassen. Bei Subnautica? Pech gehabt. Und dann viel Spaß beim Rumsuchen.

Aaaaber: Atmosphäre, Sound, die stimmungsvolle Musik, die "Glaubwürdigkeit" dieses fremden Ökysystems, das allgegenwärtig spürbare "Mysterium" der Story, die schiere Detailversessenheit und die fast unerträgliche Neugier auf die Tiefe, die das Game beim Spieler weckt, entschädigen dafür.

So cruist man im selbst gebauten Mini-U-Boot alleine mit leisem Sirren durch die ein gewaltiges und immer fremdartigeres Höhlensystem. Kurz zuvor befand man sich noch bei strahlendem Sonnenschein innerhalb eines tropischen, bunten Riffs.

Doch hier ist es ganz anders. Nur die Bordscheinwerfer erleuchten die nächsten 10-20 m in der klaustrophobischen Umgebung. Was für seltsame Pilze auf dem Boden. Ein bizarres, Rochen-artiges Wesen schwimmt vorbei. Noch 61% Akku. Hoffentlich klappt der Rückweg noch - groß ist die Gefahr, sich zu verirren.

Schon glaubt man, da kommt nix mehr - da wartet das nächste Wunder hinter einer Ecke! Doch Moment, da hinten ist ein Spalt, der noch tiefer führt!

Leider befindet sich der unter der kritischen Arbeitstiefe des kleinen Elektro-U-Boots. Also Tiefenausrüstung angelegt, Taschenlampe an und aussteigen. In schnellen Schwimmzügen nähert man sich dem Spalt.

Und tatsächlich, da hinten steht eine seltsame, im Dunkeln leuchtende Pflanze!

Noch 118 s Sauerstoff.

Und dort es es noch weiter! Im Hintergrund hört man weit entfernte, unmenschliche Schreie. Welchem unbeschreiblichem See-Ungeheuer mögen sie wohl entstammen?

82 Sekunden Sauerstoff.

Einige weitere Schwimmzüge, ein schneller Blick um die Ecke: "Was zur Hölle ist das denn da hinten?

54 Sekunden Sauerstoff.

Sieht technisch aus! Gott, wenn man es scannen könnte, dann  könnte man man es möglicherweise nachbauen! Und mit neuen Equipment später noch tiefer vordringen! Da fallen mir gleich noch ein paar Stellen ein...

41 Sekunden Sauerstoff.

Reicht die Zeit noch? Soll ich es einfach versuchen oder lieber zurück in's sichere U-Boot (wenn dafür überhaupt noch reicht)?! Weiter? Zurück und die bisher gesammelte Beute verwerten? Oder weiter? Tiefer?

36 Sekunden Sauerstoff.

Fuck it!!

29 Sekunden. Scanning läuft.

21 Sekunden.

18 Sekunden.

Ok,das war's! Zurück!! ZURÜCK!!

12 Sekunden.

8 Sekunden.

3 Sekunden
...

GESCHAFFT!! LUFT! Yesss!! Und jetzt ab nach Hause mit der wertvollen Fracht!

Das ist Subnautica. :)


< antworten >