Thema:
Re:die Killerspiele sind zurück flat
Autor: fianna
Datum:20.03.18 00:10
Antwort auf:die Killerspiele sind zurück von alex

>Wer geglaubt hat, die Thematik und der Begriff wären zwischen auf dem Müllhaufen der Geschichte verloren gegangen, irrt sich gewaltig. Obwohl die angelsächsische Presse sich gerade zurückhält mit dem Thema, weil Trump es schon besetzt hat und man ja nicht mit Trump einer Meinung sein will, hat die BBC uns mit diesem Edelstein des Journalismus beglückt.
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>[http://www.bbc.com/news/world-us-canada-43455550]
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>Video console death: US boy, 9, 'kills sister, 13, over controller'
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>Denn es war ein Konsolmord, nicht die Waffe, welche die Eltern in ihrer Nähe liegen gelassen haben. CNN sprach ja unlängst auch von virtuellen Tötungssimulatoren.
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Der Artikel ist eine simple Newsmeldung. Die Überschrift ist etwas fragwürdig, aber das gibt es doch 1000fach jeden Tag und ist kein spezielles Videogame Problem.
Zumal "Video console death" = 360 ROD^^?

>Oder der Tagesanzeiger in der Schweiz mit dem Bericht zu Fortenite.
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>[https://www.tagesanzeiger.ch/kultur/jetzt-der-raketenwerfer-papi/story/10107404]
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>Das Videogame «Fortnite» breitet sich wie ein Virus aus. Es ist ab 12 Jahren freigegeben, aber auch deutlich jüngere Kinder spielen das Killerspiel.
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>Zwar hat der Tages Anzeiger früher eine Jugendbeilage besessen, für die ich vor knapp zwanzig Jahren auch mal geschrieben habe, aber inzwischen hat man es aufgegeben und sich damit abgefunden, dass die jüngeren Leser vor allem die Gratiszeitung 20 Minuten lesen. So konzentriert man sich vor allem auf das reformierte Bildungsspiessbürgertum von Zürich und Umgebung und ist inzwischen zum journalistischen Äquivalent von Abe Simpsons geworden und regt sich über die verdammten jungen Leute auf. 2017 als Beispiel erschien ein Drohnenartikel nach dem anderen und die nahmen teilweise apokalyptische Ausmasse an.
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Mmh. Weiss nicht. Der Artikel ist klar ein Opinion Piece und als persönliche Meinung erkennbar. Der Autor setzt sich damit und mit seinem Balg auseinander. Klar enthält der Artikel einige Spitzen, aber der Autor beschäftigt sich ja hier offensichtlich mit der Thematik und eine gewisse Ironie kann man schon erkennen. Und ein paar rhetorische Spitzen über die Jugend sind ok. Ich find den Artikel eigentlich sogar gut. Die inhaltliche Bewertung muss ich nicht teilen - aber es wird klar was der Autor hier erlebt und wie er es bewertet.

Das ist was anderes als "Wichsen erzeugt Rückenmarkschwund" oder "Killerspiele wie Doom verwandeln Kinder in emotionslose Killer!". Es werden hier keine Studien ohne echten wissenschaftlichen Hintergrund bemüht, da schildert nur jemand seine persönlichen  Eindrücke, die nicht für alle gelten müssen. Der Vater findet es halt komisch und doof. So wie manch einer Auto-Tune im aktuellen Pop komisch und seltsam finden kann (wo kann ich unterschreiben?!).

Niemand muss die Bewertung teilen - aber es ist hier klar erkennbar, dass es sich im eine persönliche Meinung/Bewertung handelt.

>Also wer glaubt das Thema sei erledigt, der muss nur abwarten, falls sich wieder ein Amoklauf in deutschsprachigen Raum ereignet. Da sind reihenweise Journalisten immer noch bereit die vergreiste Leserschaft mal so richtig schön in die Hosen scheissen zu lassen. Denn wenn man schon im Zusammenhang wie bei Spielen wie Fortenite den Killerspiele Begriff zückt, was glaubt ihr ist dann erst los.
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Panikmache. Die Quellen geben das nicht her (alte Überschrift hab ich nicht gesehen - aber halt Überschrift - Mediengesellschaft). Bei Fortnite oder Counterstrike "killt" man am laufenden Band. Inwiefern das für Kinder mit 12 Jahren geignet ist, kann man hinterfragen und das ist legitim.

Problematisch wird es erst, wenn pathologisiert wird und der CS Spieler der nächste Amok-Schläfer sein könnte oder unsinnige Verbotsregelungen gefordert werden. Schlecht und doof kann man Videospiele finden. Das ist mehr als ok. Anscheinend hat der Autor ja hier sogar wirklich gespielt (sogar zusammen mit seinem Balg!) und kommt nicht mit irgendwelchen Studien und Verboten. Eigentlich gehts nur um eine persönliche Erziehungsfrage - die eben "Persönlich" ist.

Panikmache ist es, wenn bei sowas schon sofort Alarm gerufen wird. Vernachlässigt wurde der wirtschaftliche Aspekt - aber der Autor hat da vermutlich keine Ahnung von. Muss er auch nicht bei so einem Artikel.


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