Thema:
Verdammt traurig. flat
Autor: WonderBoy
Datum:29.05.18 15:25
Antwort auf:VR-Gaming bleibt auch nach 2 Jahren unprofitable Nische von Rocco

Tag!

Das finde ich schockierend. Habe mir vor 1 1/2 Jahren ne PS4 Pro mit PSVR gekauft. Davor hatte ich keine PS4 und auch keine XB One, weil mich die neue Generation nicht gereizt hat. Lieber noch Zeug auf der 360 gespielt! Aber VR hat mich interessiert, also zugeschlagen. Seitdem habe ich 43 VR-Games auf der Kiste gespielt und bewusst kein einziges "normales" Game, denn ich habe schnell erkannt, dass die PS4 für mich tatsächlich das exklusive VR-Gaming-System im Haushalt darstellt. Seit meinem VR-Enstieg mit Rush of Blood, Robinson's Journey, Loading Human Chapter 1 und Here they lie stellt VR für mich die quasi einzige interessante Form des Gamens dar; außer Retro wie Mega Drive, etc. natürlich. Ich kann und will nicht mehr zu normalen 2D-Spielen auf dem TV zurückkehren, das übt auf mich keinerlei Reiz oder Faszination mehr aus. Ich werde für den Rest meines Lebens ausschließlich nur noch VR- und Retro-Games spielen, ist einfach so.

Der endgültige Schock, der mir obiges völlig klar gemacht hat, war mein Erlebnis mit "The Solus Project". Ganzes Spiel in VR durchgespielt. Doch dann für die letzte Trophy, wo man 100 Artefakte in der Spielwelt suchen und einsammeln muss, habe ich auf den 2D-Modus gewechselt, weil ich nicht alle 5 Minuten das Headset auf- und absetzen wollte, um mir den nächsten You Tube-Hinweis zum gesuchten Artefakt anzusehen. MEINE FRESSE. Was für ein Schock. Was bis dahin ein geil immersiver Trip auf einem anderen Planeten war, verkam in 2D zum ödesten und belanglosesten Erlebnis seit Monaten. Zuerst habe ich ungelogen nichts "sehen" können. Ich hatte das Gefühl, aus der Ferne auf eine Briefmarke zu schauen. Es hat zig Minuten gedauert, bis ich mich überhaupt in der flachen und irritierend weit von mir entfernten und völlig indirekten Welt zurechtgefunden habe. Oft konnte ich einfach nicht erkennen, wohin ich laufe und bin näher an den TV gerückt (immerhin 55 inch), um in dem futzeligen Gepopel von Grafik überhaupt irgendwas zu erkennen. Die 10 Stunden Artefakte suchen in 2D aufm TV waren jedenfalls reine Qual und haben mir alles an Gamer-Willenskraft abverlangt. Schauder!

Ich glaube sofort jedem, der sagt, God of War, Breath of the Wild und Random Game XY sind die objektiv gesehen besten Spiele aller Zeiten. Das wird schon so sein! Aber ich persönlich kann und will nichts mehr in "null immersiver Briefmarkenoptik" spielen, empfinde das nach über 30 Jahren Gamer-Dasein und allem voran dem BANG!, den mir VR verpasst hat, inzwischen als reine Zeitverschwendung und werde zu dieser Form der Unterhaltung in diesem Leben nicht mehr zurückkehren. Warum sollte ich jemals wieder auf "Videoaufnahmen" eines Spiels glotzen wollen, wenn ich mich doch "im Spiel drin" befinden kann? Ergibt für mich einfach keinen Sinn mehr!

Offensichtlich stelle ich aber nicht gerade den Mainstream-Kunden dar ... Ich würde es jedenfalls als nicht hinnehmbaren Rückschritt im Leben ansehen, wenn Sony bei der PS5 VR weglässt, weil die Masse es als Gimmick empfindet. Dann bliebe mir nämlich nur noch Retro-Gaming übrig. Auch schön, aber wohl etwas eintönig auf Dauer.

WB(iMl)


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